Office 365 FastTrack

Wenn Sie eine bestimmte Anzahl von Office 365 Lizenzen haben, dann können Sie FastTrack Services (ab 50) oder sogar FastTrack Center Migration Services (ab 500) nutzen.

Microsoft verschenkt etwas?

Es ist unbestritten, dass Microsoft am liebsten alle Kunden in der Cloud sehen würde. Das betrifft sowohl die Daten und Dienste als auch die Lizenzierung als "Pay per Use" Mietmodell anstatt das bislang übliche "Kauf"-Modell. Miete kann durchaus für beide Seiten Vorteile haben, z.B. weil Sie als Kunde keine hohen Anfangsinvestitionen haben oder flexibel auf veränderte Mitarbeiterzahlen oder Firmenumstrukturierungen reagieren können und nicht alle paar Jahr Kosten und Nutzen eines Upgrade abwägen müssen. Auch Microsoft kann durch regelmäßige Mieteinnahmen besser kalkulieren und seine laufenden Kosten für Wartung, Support und Weiterentwicklung bestreiten.

Der Markt spiegelt da auch wieder, dass immer mehr Firmen über Office 365 E1,E3,E5-Pakete lizenziert werden und da kommt dann doch früher oder später die Frage, wieso man nur die Lizenzen nutzt und nicht auch die enthaltenen Dienste in der Cloud, sei es erst einmal ein sehr großes Archiv für Exchange Postfächer oder Skype for Business Online oder Teams. Sie müssen natürlich eine gewisse "Größe" haben:

FastTrack services are available only if you purchase at least 50 licenses from the list of eligible plans below"
https://technet.microsoft.com/en-us/library/mt651701.aspx

To qualify for FastTrack Center migration services, your organization must have 500 or more licenses * ...
*If you purchased or renewed prior to 9/1/2017, 150 seats is the minimum seat requirement throughout your current subscription period in order to receive the migration benefit.
Quelle https://technet.microsoft.com/en-us/library/office-365-onboarding-benefit.aspx

Als IT-Abteilung einer Firma sind sie in der Regel aber alle "Anfänger" bezüglich Office 365, was man von den verschiedenen Microsoft Cloud Solution Provider (u.a. auch Net at Work) nicht behaupten kann. Einige davon sind dann auch noch "FastTrack Partner", d.h. können mit ihnen über FastTrack weitere Unterstützung von Microsoft in eine Projekt einbringen.

Microsoft tut das natürlich nicht uneigennützig. Sie bezahlen ja schon einmal die Office 365 Lizenzen und wenn ihre Daten schnell in die Cloud kommen und mehr und mehr weitere Dienste genutzt werden, dann bleiben Sie vermutlich auch länger Kunde bei Microsoft. Selbst wenn Sie die Lizenz quasi monatlich anpassen oder sogar komplett kündigen könnten, wird das in der Realität nicht passieren, wenn Sie produktiv mit Office 365 arbeiten.

FastTrack in Kürze

Microsoft unterhält daher für die Einführung von Office 365 als auch die Migration von Daten eigene Teams, die sie als Kunde direkt oder über Partner bei der Einführung von Office 365 unterstützen. Dieses Angebot müssen Sie nicht annehmen aber sie als Kunde können selbst auswählen, wobei Sie gerne Unterstützung hätten.

Ein exemplarischer Fall ist die Migration nach Exchange. Wer lokal schon Exchange hat, kann natürlich mit den Office 365 Bordmitteln in vielen Fällen seine Daten migrieren. Die "Cloud" kann sich die Daten über den Hybrid Mode oder als Cutover oder Staging-Migration ziehen. Wenn Sie aber z.B. von Lotus Notes kommen, dann gibt es seit Exchange 2010 schon keine Migrationswerkzeuge mehr von Microsoft. Mit Office 365 sieht die Welt schon wieder anders aus. Sie können hier mit Drittprodukten selbst migrieren oder die Dienste von Microsoft nutzen. Hier ein Auszug der Dokumentation:


Quelle: Data Migration https://technet.microsoft.com/en-us/library/mt651702.aspx

Sie können gut sehen, dass über FastTrack ab 500 Benutzern auch eine Migration von Postfachinhalten in die Cloud möglich ist, die On-Prem seit Exchange 2007/2010 nicht mehr angeboten wird. Ich sage dazu, dass das die letzte Station zum umsteigen ist, ehe der alte Zug schlussendlich auf dem Abstellgleis landet. Aber sie sehen auch, das der Umstieg nicht 100% reibungslos laufen wird

Das ist dann wieder die Chance für Partner, die ihre Verluste reduzieren, z.B. indem vorab schon solche Problemelemente gesucht werden (Entschlüsseln von Mails ist in Notes vorab möglich. Auch für die anderen Herausforderungen gibt es Lösungen, über die Sie ein Partner entsprechend beraten kann.

FastTrack ist mehr als nur Postfachmigration

Natürlich können auch andere Daten migriert werden. Fasttrack ist nicht nur Postfächer und Microsoft wird sicher auch zukünftig interessante Dienste in Fasttrack einbinden

Viel wichtiger ist die FastTrack-Plattform aber auch für die Dokumentationen, Checklisten, Projektpläne etc., die natürlich generischer Natur sind aber als Grundlage für die eigene Planung eine gute Ausgangsposition bieten.

Hier werden aus meiner Sicht sehr verständlich die verschiedenen Phasen einer Office 365 Einführung beschrieben. Einen Überblick über verschiedene Phasen gibt es auch hier:

Hier ein paar Ablaufdiagramme übereinander gelegt.

Hinter jeder Phase steht, ob Microsoft (M) oder Customer (C) hier etwas tun müssen.

FastTrack erlaubt ihnen auch nachzuvollziehen, welche Phasen gerade an welcher Stelle stehen und welche Phasen vielleicht gerade notleidend sind. Aber auch wenn Microsoft ihnen einiges an Arbeit abnimmt, so kommen die FastTrack-Manager oder Engineers nie zu ihnen rausgefahren und unterstützen Sie bei der Erfüllung ihrer eigenen Aufgaben.

Nicht verschwiegen werden sollte aber auch, dass der Fortschritt natürlich auch nachvollziehbar ist.

In Verbindung mit einem Partner gibt es zudem weitere Angebote von Microsoft, die Sie bei der Einführung von Office 365 unterstützen, z.B. Gutscheine von Microsoft, mit denen ein qualifizierter Partner ihre Umgebung "Ready for Office 365" macht. Microsoft möchte ja, dass ihre Office 365 Einführung problemlos erfolgt. Es gibt aber auch Angebote für Workshops, mit denen Sie erst einmal den Funktionsumfang von Office 365 kennen lernen. Keine Firma kann alle Office 365 Inhalte gleichzeitig umsetzen, zumal sich einige Angebote überschneiden. Denken Sie nur einmal an Dateiablagen in SharePoint, Groups, Shared Mailboxen, OneDrive, OneDrive Business, Teams, oder Yammer. Hier müssen Sie Schwerpunkte setzen und für ihre individuelle Problemstellung die passende Lösung bereitstellen.

Auch wenn Microsoft diese Workshops fördert, so werden Sie doch durch Partner in der Nähe ausgeführt.

Einstieg über das Portal

Wenn Sie im Office 365 Admin Portal auf "Setup"  -"Products" gehen, dann sehen Sie all ihre Produkte aber auch einen Link zu "Migrate Mailbox to Office 365. Hier können Sie dann den Mail Migration Advisor starten. Im Prozess werden Sie gefragt, ob sie die Migration selbst oder mit Unterstützung von FastTrack durchführen wollen. Ich habe hier mal "ja" gesagt:

Aus den vier Schritten wurden dann fünf, da "Request FastTrack help" eingefügt wurde.

Die beiden Links im Text gehen auf folgende URLs

Der Advisor startet aber nichts, sondern teilt ihnen am Ende nur mit, welcher Migrationsweg der wahrscheinlich beste Weg ist. Leider wird z.B. Notes oder GroupWise als Quelle gar nicht aufgeführt (Stand Okt 2017). Für diese Migrationsszenarien ist der Advisor irreführend.

Werden Microsoft Partner arbeitslos?

Solange unsere Wirtschaft etwas produziert, werden sich Veränderungen ergeben und neue Aufgaben entstehen. Viele Dinge kann und muss eine firmeneigene IT erbringen aber neben dem Dauerbrenner "Merger & Aquisitions" sind  auch neue Produkte und Anforderungen dafür verantwortlich, dass Arbeiten anfallen, die temporär einen höheren Dienstleistungsbedarf verursachen und es sich lohnt, die eigenen Kräfte damit zusätzlich zu belasten oder erst dafür auszubilden.

Bei FastTrack muss der Kunde, oder eben der Partner, einen nicht unerheblichen Teil selbst machen: Hier eine Folie der Ignite 2016


Quelle: Accelerate your Office 365 deployment with FastTrack https://channel9.msdn.com/Events/Ignite/2016/BRK3065-TS 

Microsoft baut auf ein Partner-Modell die Zusatzdienste um Office 365 bereit stellen. Microsoft bietet die Plattform, auf der Kunden mit Partnern ihre IT weiter entwickeln und Dienste bereit stellen. Insofern sehe ich eher mehr interessante Tätigkeiten und Herausforderungen und kein Kunde oder Partner muss sich mehr um das "Patchen und Updaten" von Exchange Servern u.a. kümmern.

Nächste Aktion

Sie haben schon 500 Office 365 Lizenzen gekauft aber noch nie von FastTrack gehört. Dann muss etwas schiefgelaufen sein, wenn jede Firma, die ein FastTrack-Kandidat ist, wird von Microsoft zu einem FastTrack-Team zugewiesen, die sie unterstützen können. Dann sollten Sie sich z.B. über einen Partner wie Net at Work mit Microsoft abstimmen, wie Sie die Office 365 Angebote optional nutzen könnten.

Wenn Sie noch keine Office 365 Lizenzen gekauft haben, können Sie das jederzeit tun. Aber auch hier kann es interessant sein, den Kontakt direkt oder über Microsoft zu einem Partner in der Nähe aufzubauen, um den nächsten Schritt in die richtige Richtung zu gehen.

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