Was ist ein MVP?

Diese Seite erklärt, was es mit dein Titel "Microsoft "Most Valuable Professional" (MVP) auf sich hat und wie man dazu kommt. Schließlich sind die drei Buchstaben auch durchaus prominent anders belegt:

Microsoft MVP

Microsoft beruft Privatpersonen zum MVP, wenn diese im vergangenen Jahr Beiträge zur "Community" von Microsoft Produkten beigetragen haben, nominiert und letztlich auch ausgewählt wurden.

Meine Historie ist schon etwas länger:

  • 1999-2012: MVP für Microsoft Exchange
  • 2014 MVP für Microsoft Lync
  • 2015-2023  MVP für Office Server und Services

MVP ist die Kurzform für "Most Valuable Professional". Es gibt zwei weitere Übersetzungen für diesen "Titel":

  • Meist Wertgeschätzter Profi
    Na ja wenn das jemand besser vom Englischen übersetzen kann dann nur her damit. Es soll ein Danke von Microsoft für die geleistete Arbeit in einer Newsgroup sein.
  • Müssen Viel Posten  :-)
    Das schrieb ein Teilnehmer der Newsgroup, als jemand anderes nach der Bedeutung von MVP fragte. MVP's zeichnen sich natürlich durch eine aktive Teilnahme in der Newsgroup aus, aber es gibt keinerlei Zwang. Ist also auch nicht richtig.

MVP ist ein Status, den man nicht erlernen oder kaufen kann, sondern ist eine Art Anerkennung von Microsoft für Leute, die in bestimmten Newsgroups mitarbeiten. Es gibt keinen Zwang in einer Newsgroup mitzuarbeiten aber auch kein Anrecht auf die Auszeichnung zum MVP. Microsoft bezahlt keine MVP, aber die Kontakte und Unterstützung ist sicher ein Vorteil. Ein MVP verliert sogar seinen Status, wenn er bei Microsoft arbeitet. Die Ernennung zum MVP erfolgt immer für ein Jahr im nachhinein, ist also keine Verpflichtung, ein Jahr lang weiterzumachen, sondern eher ein Beleg für die Aktivität der vergangenen zwölf Monate.

MVP sind demnach immer  "nicht MS-Mitarbeiter", d.h. müssen selbst für ihren Lebensunterhalt aufkommen. Einige MVP's sind fest bei anderen IT-Firmen angestellt, aber die meisten sind "Freelancer", d.h. arbeiten auf eigene Rechnung und sind natürlich auch für Aufträge verfügbar. Insofern ist die Mitarbeit in Newsgroup natürlich auch ein Teil Eigenwerbung. Aber das ist eher ein Nebeneffekt, da die meisten MVP's, die ich mittlerweile kenne auch ohne dieses Programm ihr Verhalten nicht ändern würden. Dazu geben uns die Newsgroups auch viel zurück. MVP's werden nicht von MS bezahlt, aber unterstützt.

Es gibt aktuell mehrere tausend MVP's weltweit. Die meisten sind aber in den amerikanischen Newsgroups aktiv, da dort auch viel mehr "Verkehr" ist. Hier in Deutschland nimmt die Zahl aber auch immer mehr zu. Newsgroups haben sich zu einem festen Standbein zu den Produkten entwickelt.

MVP Video vom OpenDay München 2009
http://www.youtube.com/watch?v=oauFGE0HrSw

I'm a Microsoft MVP and I feel great!
https://www.youtube.com/watch?v=KjMCe_wo1S0

Was ist so faszinierend an der Mitarbeit in einer Community?

Warum verbringt jemand so viel Zeit am PC um wildfremden Leuten Fragen zu beantworten ? Gegenfrage: Warum lösen andere Leute Kreuzworträtsel, stellen eine Webseite ins Internet oder schreiben Leserbrief ?. Vermutlich die gleichen Gründe:

  • Mentoring
    Man möchte andere Personen befähigen, mehr oder besser zu arbeiten, bessere Lösungen zu schaffen und Wissen mehren und verteilen. Dies ist übrigens eine Einbahnstraße, denn auch ich lerne aus Fragestellung und Antworten anderer Teilnehmer oder Feedback auf meine Webseite auch jeden Tag was dazu.
  • Marketing
    Natürlich möchte man auch selbst "sichtbar" sein, so dass andere Firmen und Personen bei Problemen passende Ansprechpartner finden. Ein Stück weit ist die Mitarbeiter in einer Community immer auch ein Eigenwerbung und Arbeitsprobe
  • Spaß am Diskutieren und "gepflegtem" Streit
    Hier ist das Ziel aber nicht eine Beleidigung sondern das konstruktive voneinander Lernen und Sachverhalten in der ganzen Tragweite zu verstehen

Das sind sicher nur einige Punkte, aber ich mache es an konkreten Beispielen fest.

  • News haben im Gegensatz zum Telefon für mich den Vorteil, dass die Partner nicht zur gleichen Zeit "frei" sein müssen (oder sollte ich "wach" sagen ?) und trotzdem zügig Informationen ausgetauscht werden können.
  • Weiterhin erzwingen News, dass der Autor selbst "tippt" und den Sachverhalt gut und vollständig formuliert. Oft findet er dabei schon die Lösung allein durch das erneute "Nachdenken" darüber, wie man die Beschreibung am besten verfasst. Das gilt übrigens auch für Supportnachrichten. News sind knapp, konzentriert und formlos. Tippfehler werden dabei natürlich höflich überlesen.
  • Die Vorläufer von Internet News sind Fido-Bretter, Mailboxen und Mailinglisten. Dort habe ich die Vorteile einer "non-Profit"-Diskussion erfahren und viel dabei gelernt. Heute revanchiere ich mich in Newsgroups, auf müssen oder unseren Abendveranstaltungen. Ich versuche heute etwas von meinem Wissen zurückzugeben. Auf der anderen Seite lerne ich selbst natürlich anhand der Fragestellungen mehr über das Produkt, dessen Einsatzbereiche und natürlich auch dessen Probleme. Das ist ein sehr interessanter Punkt auch für Fachhändler, wenn sie einen Eindruck über das Produkt bekommen wollen.
  • Es sei aber nicht verschwiegen, dass eine aktive Mitarbeit in einer Newsgroup auch als "Werbung" in eigener Sache verstanden werden kann. Eine bessere Möglichkeit Know-how zu dokumentieren gibt es kaum. Im Handwerk ist es einfacher: Ein Gesellen- oder Meisterbrief ist gut einzuschätzen, aber mit einem Dipl. Ing. (BA) Technische Informatik oder gar MSCE, MCT oder CNE kann nicht jeder was anfangen. Die meisten MVP's sind Freiberufler.
  • Weiterhin gibt es in einer Newsgroup immer mehrere richtig "aktive" Leute sind und eine unbekannte Anzahl anonymer Mitleser (und kostenfrei lernt) und einige die fast nur Fragen stellen und dann wieder in der Versenkung verschwinden. Aber allein die "aktiven Leute" puschen sich teilweise so an einem Problem hoch, bis dieses in letzter Konsequenz ausdiskutiert und geklärt ist. Dann kann jeder das erarbeitete Ergebnis einsetzen. Alle lernen dabei die Grenzen des Produkts und natürlich auch die Wege die Grenzen auszudehnen.

Und das sind nur einige, die mir so eben eingefallen sind. Habe ich ihre Neugierde geweckt ?. Dann kommen Sie mit der Beschreibung unter http://www.Microsoft.com/germany/ms/supportnewsgroups/ sicher schnell in die für Sie interessante Newsgroup. Willkommen in der Community.

Fragen und Antworten zu meinem MVP Status

1.) Seit wann sind Sie MVP?

Seit Februar 1999, mit einer kurzen Unterbrechung in 2013

2.) Wie kam es dazu?

Wer mich "empfohlen" hat, weiß ich gar nicht. Anfang 1999 rief Microsoft bei mir an, und fragten ob sie mich zum MVP machen dürfen und ich musste erst mal verstehen, was sich hinter dem Begriff MVP verbirgt. Ich wusste nicht, was sich hinter MVP verbirgt und ehe mir jemand einen Kühlschrank am Telefon verkauft, bin ich erst mal skeptisch. Aber sehr schnell habe ich gelernt, dass mich all das nichts kostet und eigentlich nur eine sichtbare Anerkennung der Mitarbeit in Newsgroups ist? Und dann von einem Konzern wie Microsoft, dem man ja in der Regel nachsagt, nicht so viel von freien Communities zu halten. Aber man konnte meine Zweifel wegwischen und da es keine Verpflichtung für die Zukunft sondern immer nur eine Bestätigung der Tätigkeit in der Vergangenheit ist, hab ich dann zugesagt. Mittlerweise erkennt auch Microsoft mehr den Nutzen einer Community und pflegt einen recht engen Kontakt mit uns.

3.) Warum ist Microsoft gerade auf Sie zugetreten?

Tja gute Frage. "Irgend jemand" hat meine Aktivität in den Newsgroups an die richtigen Personen gemeldet. Es gibt sicher viele Leute die in der Newsgroup aktiv sind, aber nicht alle verstehen den Gedanken des gegenseitigen Helfens. Natürlich gehört vermutlich auch etwas Geschick in der Wortwahl und die Fähigkeit zu moderieren dazu. Aber auch diese FAQ-Seite dürfte einen Teil dazu beigetragen haben, dass ich zum MVP ernannt wurde.

4.) Was machen Sie im Rahmen ihrer Arbeit als MVP? Wie sieht die Arbeit aus?

Eigentlich das, was alle Personen machen, die in Newsgroups aktiv sind. Siehe auch www.MSXFAQ.DE/sonst/newsgroup.htm. Fragen wildfremder Leute lesen und beantworten, wenn man helfen kann und die Zeit und Lust dazu hat und manchmal auch selbst fragen.

5.) Wie wird man MVP?

Man wird von Microsoft ernannt, d.h. man kann einen MVP nicht kaufen, bestellen oder erzwingen, erlernen oder eine Prüfung ablegen.

6.) Warum wird man MVP? Gibt es dafür Geld? Ist das Werbung für das eigene Geschäft?

Niemand muss MVP werden, aber es ist natürlich eine Bestätigung, wenn die Leistung anerkannt wird. Geld gibt es nicht, aber die Option günstig Produkte von Microsoft zu erstehen. Einige lokale Niederlassungen sponsern z.B. ein TechNet-Abo und manchmal den Zugang zu Microsoft Veranstaltungen. Aber das ist alles freiwillig. Von dem Status eines MVP kann man nicht leben, d.h. man ist nicht auf der "Payroll" von Microsoft, sondern bleibt unabhängig.
Meine Kunden nehmen den MVP-Status überwiegend positiv auf, wobei die ein zweischneidiges Schwert ist. Warum sollte mich jemand einkaufen, wenn ich in der Newsgroup kostenfrei antworte ? Bisher ist es aber eher umgekehrt. Der Beweis der Qualifikation in der Newsgroup ist für viele erst der Auslöser, sich in Verbindung zu setzen.
Insofern ist der Status eines MVP auch Werbung, wobei die Bekanntheit dieser Auszeichnung in der breiten Öffentlichkeit noch nicht so gegeben ist.

7.) Was arbeiten Sie hauptberuflich? Wie läuft Ihr hauptberufliches Business?

Ich arbeite für Firmen bei der Beratung von Exchange und Windows 2000 Projekten. Damit verdiene ich meine Brötchen. Zu der Tätigkeit als Berater gehört auch, dass man mit offenen Augen durch die Welt geht und möglichst vielfältige Fragestellungen aufnimmt und löst. Quasi wie Kreuzworträtsel. Und das ist eine Newsgroup. Viele Leute mit dem gleichen Interesse diskutieren ohne Kostenaspekte Problemstellungen. So lerne ich ein Produkt und dessen Probleme und Einsatzbereiche immer besser können und auf der anderen Seite lernen die Leser natürlich auch mich, meine Arbeitsweise und meine Qualifikation können. Ein Weg der Kundenfindung ist dies natürlich auch, wenngleich das nicht ein Ziel der Mitarbeit in der Newsgroup ist.

8.) Welchen Einfluss hat die Arbeit als MVP auf Ihr hauptberufliches Business?

Der MVP direkt nicht sehr viel, aber es ist ein weiteres Unterscheidungsmerkmal in der Fülle der IT-Zertifizierungen und Möglichkeiten, Wissen und Know-how zu belegen. Die Mitarbeit in Newsgroups ist aber schon sehr zeitintensiv. Ich denke, dass da schon zwischen 30 und 90 Minuten pro Tag "draufgehen", die nebenher in der "Freizeit" laufen. Manchmal auch mehr. Die Pflege dieser Webseite zum Thema kommt dann auch noch dazu. Insofern gewinne ich fachlich durch die Fragen und auch Antworten anderer Personen und Lösungen aber auf der anderen Seite ist der Zeitaufwand nicht gering.

9.) Wie alt sind Sie?

Ich bin Jahrgang 1968

10.) Welche Ausbildung haben Sie, durch die Sie zum MVP wurden?

1987 Abitur und nachfolgend Grundwehrdienst
1988 Ingenieurstudium Technische Informatik an der BA Mannheim/Nixdorf
1991 15 Monate Siemens Finanzservice Netzwerkadministrator
1993 selbständig
Wobei keine spezielle Ausbildungen notwendig ist, um MVP zu werden. MVPs sind die unterschiedlichsten Leuten, wie ich bei diversen Treffen immer wieder feststellen kann. Da gibt es durchaus auch Ärzte, Schüler, Kinder (der jüngste in den USA ist grade mal 15 Jahre oder so) Einen dringend nach Überarbeitung rufenden Lebenslauf finden Sie unter www.carius.de/frank/lebenslauf.htm und benachbarten Seiten.

11.) Was für besondere Erlebnisse hatten Sie schon als MVP?

Dank der sehr aktiven deutschen Sektion durfte ich sowohl die TechEd Barcelona und Amsterdam besuchen, als auch die MVP Summits in Seattle. Und das ist schon etwas, was ich nicht mehr müssen möchte. Kurios sind aber auch die Personen, die mich am Namensschild auf einem Messestand der CeBIT erkennen und mir unbedingt die Hand schütteln wollen, sonst nichts...

12.) Gibt es eine schöne Geschichte, wo Sie mal jemandem mit Ihrem Fachwissen besonders helfen konnten?

Es gibt jede Menge "Kuriositäten", die mir da einfallen und auf Kuriositäten hinterlegt sind.

13.) Abschlussthese: Was sind die wichtigsten Themen auf Ihrem Fachgebiet der IT in den nächsten zwei oder drei Jahren?

Die Integration von Verzeichnisdiensten und Nachrichtensystemen in lokalen Netzwerken und dem weltweiten Verbund wird weiter zunehmen. Trotz Standards bleiben aber viele Fragen offen, ehe die Zusammenarbeit wie gewünscht funktioniert. Ich befürchte, dass es einfach zu wenig kompetente Personen geben wird, die die Lösungen schaffen, die heute und morgen schon machbar sind und daher sehr oft das Ergebnis darunter leiden wird.
Das Problem der Zukunft wird nicht mehr die Software sein, sondern der fachgerechte Einsatz.

Wie werde ich MVP?

Ich habe die Antwort auf diese Frage absichtlich ans Ende gestellt, denn es gibt kein Allheilmittel oder sicheren Weg zum MVP. Das wäre auch der falsche Ansatz. Ein MVP wird man nicht, weil man es will, sondern weil andere meinen, dass man es sein sollte. Es gibt bei Microsoft sicher interne Kriterien zur Bewertung der Community-Arbeit aber ich kenne sie nicht und ich will sich genau genommen auch nicht kennen. Meine und eure Arbeitsweise sollte nicht darauf optimiert werden, einem MVP-Titel. Die Auszeichnung kommt und geht von alleine. Irgendwann wurde ich von Microsoft gefragt, ob ich MVP werden wolle und meine erste Rückfrage war, was mich das kosten würde. Und später war ich einige Monate auch kein MVP und wurde es dann wieder. Ich denke den Grund zu kennen aber sicher bin ich nicht und vermutlich lag es nicht an mir.

Mein Rat: Machen Sie einfach, was ihnen Spaß macht und das kann eine Webseite wie die MSXFAQ, ein Blog, ein Podcast, Betrieb einer Usergroup, Sprecher auf Events o.ä. sein. ich sage gerne, dass sie auch Chorleiter in einer Kirche, Trainer beim Jugendfußball o.ä. sein können, Quasi eine ehrenamtliche Tätigkeit in einem Bereich, der ihnen Spaß macht. Wenn es dann noch etwas mit IT und insbesondere Microsoft zu tun hat, dann könnte es passieren, dass ihre Tätigkeit irgendwann mit einem MVP ausgezeichnet wird. Eine Garantie gibt es nicht. Sie können ja auch nicht gezielt darauf hinarbeiten, z.B. ein Bundesverdienstkreuz zu erhalten.

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