Facebook Upload Filter

Nun kommen Sie wohl doch, dass Provider den Upload von Inhalten durch Nutzer unterbinden müssen. Im Prinzip spricht ja nichts dagegen, strafbare Inhalte zu blockieren oder auch Lizenzverletzungen, z.B. Urheberrechte etc. zu respektieren. Das könnte schon das ein oder andere geteilte Video betreffen, in dem die Hintergrundmusik nun mal nicht kostenfrei ist. Auch die Künstler, so denn auch genug bei ihnen ankommt, müssen ein Einkommen erzielen.

Auf der anderen Seite steht natürlich auch immer das Recht der eigenen Meinung und der Äußerung dieser zur Disposition. Es gibt durchaus unterschiedliche rechtliche Rahmenbedingungen in unterschiedlichen Ländern. Die Beleidigung eines Königshauses ist in Thailand strafbar aber auch in Spanien kann dies zu einer Haftstrafe führen.

Letztlich stellt sich aber die Frage, wer die Gesetze macht, wer Sachverhalte zur Anzeige bringt, wer dann die Zusammenhänge ermittelt, darüber urteilt und letztlich die Strafen durchsetzt. Ich denke, wir sind in Deutschland relativ gut mit der Dreiteilung in Legislative, Judikative und Executive aufgestellt.

Natürlich sind diese drei Institutionen etwas "langsam" unterwegs und wenn ein Nutzer im Internet eine strafbewehrte Handlung vornimmt dann dauert etwas immer etwas, bis am Ende etwas passiert. Erschwerend kommt dazu, dass die ganzen Dienste wie Facebook, Twitter, Instagram, u.a. nur eine sehr laxe Identitätsprüfung durchführen. So kann ein Dienst zwar gut behaupten, dass die Funktion erst ab einem bestimmten Alter genutzt werden darf. (Facebook, WhatsApp, Twitter, Instagram u.a. lege da 13 Jahre fest) aber ernsthaft überprüft wird das nicht. Das macht eine Strafverfolgung natürlich unmöglich, wenn die Absender lustig immer neue Konten anlegen und kaum ermittelt werden können.

Bislang habe ich eigentlich gedacht, dass mich das nie erwischen wird. Ich halte mich weitgehend bei politischen, extremistischen oder religiösen Themen raus oder diskutiere dies eher in geselliger Runde statt per Social Media. Insofern dachte ich eigentlich, dass mich so etwas nicht erwischen sollte.

Aber am 28. Feb 2021 war es dann soweit, als ich über die neue Seite Carrier Grade NAT (CGNAT) und 100.64.0.0/10 Subnetz wie bisher auch per Twitter, LinkedIn und Facebook informieren wollte. Hier die Seite samt Text:

Während Twitter und LinkedIn kein Problem damit hatte, quittierte Facebook den Versuch diese Meldung zu "Posten" lapidar mit folgender Meldung:

Ich bin ziemlich sicher, dass diese Meldung so noch niemand gepostet hat und etwas Verwerfliches kann ich im Text beim besten Willen nicht finden.

Was mich bei diesem Vorgang aber wirklich aufregt, ist jegliche Möglichkeit, diese Falschklassifizierung zu melden. Ich würde ja gerne dabei helfen, dass die Filter von Facebook hier nicht im Irrtum sind. Es gibt aber weder eine Vorgangsnummer, noch eine Kontaktmöglichkeit. Es würde ja auch reichen, wenn ein Formular eine weitere Qualifizierung ermöglichen würde. Zudem geht es hier auch nicht um ein anonymes Posting einer unbekannte Person. Facebook weiß vermutlich viel besser als ich, welche Posts ich in der Vergangenheit von welchem PC mit welchen Themen und Links abgesetzt habe.

Auch wenn der "Vorfall" nun keine schweren materielle Schäden verursachen wird, so ist der ideelle Schaden nicht zu beziffern. Da erdreistet sich ein Anbieter in Personalunion Ein Posting zu analysieren, ein Urteil zu fällen und direkt die Sanktion durchzusetzen und keine Revision zuzulassen. So ein Verhalten steht einer Diktatur ganz gut ins Gesicht.

Für meine Leser kann ich damit nur sagen: Informieren Sie sich bitter direkt auf der Homepage (https://www.msxfaq.de) oder dem Logbuch der Änderungen bzw. dem RSS-Feed MSXFAQ RSS_Feed. Den Updates können Sie auch per Twitter https://twitter.com/msxfaq oder Linkedin (https://www.linkedin.com/in/frankcarius/detail/recent-activity/) folgen.

Ich bin gegen Uploadfilter, zumindest sollte es einen Weg geben, dann darauf zu reagieren. Natürlich muss eine Zeitung einen Leserbrief nicht drucken, aber ich muss ja die Zeitung nicht kaufen. An die Legislative: Die gewählten Volksvertreter sollten die Regeln festlegen und nicht privatwirtschaftliche Unternehmen. Der Abschied von Facebook ist nur noch eine Frage der Zeit.

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