ActiveSync über Server

Siehe auch ActiveSync, Pocket Outlook und Outlook Mobile Access, und ActiveSync über Desktop, Always up-to-date und MobileAdmin. Wenn Sie statt Benutzername/Kennwort ein Zertifikat zur Anmeldung nutzen wollen, dann lesen Sie bitte auch Exchange ActiveSync mit Zertifikaten.

Die sicherlich größte Herausforderung stellt die Anbindung an Exchange. Natürlich ist Pocket Outlook mit ActiveSync vorinstalliert und bedarf eigentlich nur der Konfiguration, aber bis zum Erfolg sind doch mehrere Stufen zu erklimmen. Die Kommunikation zum Server per TCP/IP muss auf jeden Fall schon eingerichtet sein.

Server oder Workstation

Wie schon in ActiveSync Desktop beschrieben muss ich sich der Anwender entscheiden, wie er den Posteingang, die Kontakte und die Termine abgleichen will. Mit dem MDA ist natürlich der Abgleich über den Server direkt gewünscht, auch wenn das bedeutet, dass der Cradde dann nur noch die Netzwerkverbindung herstellt. Und selbst darauf wird man dank der integrierten Unterstützung von Wireless Netzwerken gerne verzichten.

ActiveSync einrichten

Die Einrichtung von ActiveSync erfolgt sehr einfach. Sie starten über das Startmenü einfach ActiveSync um dann über die Optionen in die weiteren Einstellungen zu kommen.

Leider sind die Optionen nicht verfügbar, wenn der PDA mit dem PC Verbunden ist. Wenn ich dieser Verbindung unterbreche, dann ist aber die Fernsteuerung mit "ActiveSync Remote Display" nicht mehr möglich. Die folgenden Bilder sind daher aus der PocketPC2003 Phone Emulation von Visual Studio gemacht.

Als Exchange Server ist einfach der Hostname einzutragen.

Beachten Sie, das Sie hier den vollen Hostnamen (hostname.domain.tld) eintragen sollten, wenn die Verbindung auch aus dem Internet funktionieren soll. Zudem muss der Namen mit dem verwendeten SSL-Zertifikat übereinstimmen

Vom Deaktivieren von SSL ist dringend abzuraten. In den Optionen ist der Benutzername und die Domäne einzutragen. Die Hinterlegung des Kennworts ist in Verbindung mit einer automatischen Replikation erforderlich.

VPN: Ohne SSL können Sie natürlich arbeiten, wenn Sie ein VPN aufbauen. Dann Sollten Sie aber bei Verwendung des FQDN-Hostnamens in den VPN Einstellungen auch eintragen, dass ihre eigene Domäne auch über das VPN ereicht werden soll:
Einstellungen - Verbindungen - Verbindungen - Erweitert - Ausnahmen - Neuer URL - *.firma.tld

Beim ersten Sync stellt der MDA3 und der Exchange 2003 fest, dass Sie sich sogar über eine Benachrichtigung aktualisieren können (Hier am Beispiel eines MDA3).

Dies bedeutet, dass Exchange an das Endgerät eine SMS senden kann und dieses dann eine Replikation startet.

 

Dazu muss aber die Geräteadresse gepflegt werden. Das ist eigentlich nur eine normale Internet Mailadresse, die dann bei dem MDA3 als SMS landet. Erst dann können Sie im mobilen Zeitplan die Option "Bei Elementeingang" aktivieren. Aufgrund der aktuellen Kosten für solche eine System-SMS dürften die meisten Anwender aber aktuell lieber alle paar Minuten mal eine Synchronisation anstoßen.

Wenn Sie gerade am "testen" sind dann sollten Sie wissen, dass die Änderung des ActiveSync Anmeldekontos der einfachste und schnellste Weg ist, den MDA3 auf einen anderen Benutzer zu prägen.

Alle Mails, Termine und Kontakte werden über diesen Weg optional entfernt. Aufgaben, Notizen aber auch installierte Programme und andere Daten bleiben jedoch erhalten.

MDA3 und Blackberry

Mit einem Update der Firmware vom Januar 2005 kann der MDA3 auch als Blackberry Client genutzt werden. Mehr dazu auf MDA3 und BES.

Licht und Schatten

Wo viel Licht ist, ist meist auch etwas mehr Schatten. Auch wenn der MDA sehr ausgereift ist und viele Funktionen sehr einfach bereit stellt, so gibt es natürlich auch immer etwas zu bemängeln.

  • WiFi Probleme
    Ein Teil der Probleme sind sicher auch darin begründet, dass Pocket Windows es nicht gerade einfach macht. Unter Einstellungen - Verbindungen - Netzwerkkarten gibt es ganz andere Optionen, wenn WiFI eingeschaltet ist. Wenn Sie denn einen der vielen Wege dann gefunden haben, um WiFi einzuschalten, dann müssen Sie schnell sein, denn nach 2 Minuten ohne Verbindung wird es automatisch wieder abgeschaltet.
    Zudem ist es mir nicht gelungen, eine Verbindung zum einem NetGear FM114P (11MBit mit WEP) aufzubauen. Das kann aber ein Einzelfall sein.
  • Batterielaufzeit und Anzeige
    Natürlich ist ein Pocket PC kein "Stromsparhandy" oder Blackberry, die von vorne herein auf diese Eigenschaft ausgelegt wurde. Speziell wenn Sie mit WiFi auch im Gebäude unterwegs sind oder oft auf dem PDA arbeiten (Hintergrundbeleuchtung), dann ist der Weg zum Ladegerät nach 1-2 Tagen ganz normal. Damit ist der PDA also noch keine 100%tiger Ersatz für ein Mobiltelefon. Allerdings ist die Laufzeit schon sehr stattlich. Leider liefert Pocket Windows keine permanente Batterieanzeige mit. Zum Glück liefert hier T-Mobile die Spb-Tools mit.
  • GRPS
    Online ohne Zeittakt im Nacken ist in Kürze die Funktion GRPS. Nur ist die Konfiguration nicht ganz so einfach und leider ist GRPS nicht überall verfügbar. Europa ist zwar sicher gut abgedeckt aber im November 2004 war GRPS z.B. in Dubai verfügbar aber mangels entsprechenden Abkommen keine Verbindung möglich. In diesem Fall kann allerdings immer noch auf GSM (Zeittakt) zurückgeschaltet werden.
  • Tastatur
    Als besonderes Ausstattungsmerkmal zählt sicher die kleine ausfahrbare Tastatur am unteren Rand, mit der eine schnelle Texteingabe ermöglicht werden soll. Vermutlich ist es nur eine Frage der Übung, bis das Keyboard ähnlich flüssig genutzt werden kann, wie einige ihre SMS auf einem T9-Handy eingeben.
  • "Dicke Ohren"
    So schön das Telefonieren ist, aber der MDA3 schaltet das Display NICHT ab, wenn man telefoniert, auch dann nicht, wenn man den MDA3 ans Ohr hält. Und so kann es schon mal passieren, dass das Ohr eine Taste berührt und man schneller in einer Konferenz mit jemandem ist als man denkt.
  • Bildschirmsperre
    Wenn man den MDA3 eingeschaltet lassen will und so in die Tasche packt, (z.B.: weil man wohin muss und die GPRS-Verbindung nicht abbrechen soll oder Tools wie "WiFiFoFum" gerade nach Hotspots suchen, oder wenn in Zukunft man die Blackberry Software permanent laufen soll, dann wäre eine Sperrung des Displays und der großen Tasten wünschenswert. Das geht meines Wissens noch nicht.
  • Akku leer
    Wenn der Hauptakku leer ist, dann hält eine interne Notbatterie  immer noch den Speicher für einige Zeit. Ich habe es mal probiert und den Hauptakku einfach abgezogen. Nach ca. 3 Stunden war der MDA3 aber schon wieder im Auslieferungszustand. Das ist schon wirklich wenig. Also häufiges Sichern ist angesagt. Übrigens wird der Notakku über den Hauptakku auch dann aufgeladen, wenn keine externe Stromquelle angeschlossen ist.
  • Akkuwechsel
    Um den Akku auf der Rückseite zu wechseln, müssen Sie einen kleinen Schieber öffnen. Schon das öffnen dieses Schiebers schaltet den MDA3 stromlos. Selbst wenn Sie z.B. über ein externes Netzteil Strom zuführen, wird der PDA neu gestartet. Zwar sind die Daten nicht verloren, aber alle aktuellen Programme sind geschlossen.
  • Interner 48 MB Store
    Im MDA3 sind neben den 128 Megabyte Hauptspeicher, in dem Sie permanent Daten ablegen können. Leider hat der MDA keine eingebaute Funktion, die Daten dorthin zu sichern, wenn der Strom knapp wird. Also sollten sie ab und an selbst ihre Daten entweder mit dem Programm X-Backup in diesen permanenten Speicher, eine SD-Karte oder mittels ActiveSync auf ihren PC sichern. Weiterhin gibt es eine Option "Dauerhaft speichern", mit der wahlweise Termine, Kontakte, Aufgaben und Verbindungen im Flash gesichert werden. Sie können auch die Daten mit ActiveSync auf ihrem Desktop sichern.
  • Flugmodus
    Das Einschalten des Flugmodus beraubt den MDA jeglicher Funkverbindung. Dies gilt leider auch für WiFi und damit ist eine Nutzung z.B. in der Lufthansa von Frankfurt nach New York nicht mehr möglich. Es gibt einen Betriebsmode, bei dem nur das Mobiltelefon ausgeschaltet ist, aber der wird anscheinend nur erreicht, wenn der Akku sehr leer ist. Ich hatte schon die Funktion, dass der MDA3 gesagt hat, dass das Telefon "ausgeschaltet" sei und ich es einschalten könnte. Nur habe ich keinen Weg zum "Ausschalten" gefunden. Schlimmer noch ist, dass ich WiFi zwar über den "Drahtlosmanager" einschalten kann und eine Verbindung erhalte, aber ActiveSync nicht arbeitet. Die Fehlermeldung lautet "Telefon ist ausgeschaltet". Schade. Schaltet man den Flugmodus ein und dann wieder aus, wird nach der PIN gefragt. Wird diese nun nicht eingegeben, dann scheint es so, als ob WiFi nutzbar ist, und das Handy aus bleibt (keine gründe LED blinkt).

Zusammenfassung

Der MDA3 ist ein nettes geniales Teil und sehr einfach zu bedienen. Vorbei sind die Zeiten, bei denen man mühsam per Infrarot frühere PDA's mit einem Mobiltelefon verbinden musste. Auch Bluetooth ist heute immer noch nicht so einfach mit GPRS.

Ein weiterer großer Vorteil könnte es werden, wenn zukünftig immer mehr eigene Anwendungen für Pocket Windows entwickelt werden. Durch die eingebaute quasi permanente Verbindung zum Internet oder zur Firma kann auch eine Kopplung zu Firmendaten hergestellt werden. Das ist sicher für Vertriebsnetze sehr interessant.

Für mich als Consultant ist es ein sehr nettes Gerät aber ich gebe es gerne an meine Kollegen weiter, da ich mit meinem Fullsize Notebook flexibler in der Funktion bin, natürlich auf Kosten der Mobilität. Und ein kleines Dauerläufertelefon trägt in der Hosentasche viel kleiner auf.

Der MDA3 ist genau das richtige Endgerät für eine bestimmte Nutzergruppe. (Siehe Mobile Clients). Und so langsam finde ich an dem Gerät auch gefallen. Wenn Sie bei der Installation oder Einführung Unterstützung brauche oder die Funktion einfach mal "Live" sehen wollen, dann nutzen Sie einfach die Möglichkeit, über Net at Work die verschiedenen Lösungen zu besprechen.

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