Mobile Clients -  Die Endgeräte

Diese Seite versucht eine Antwort auf die Frage zu geben, welcher Client am besten mit Exchange harmoniert und wie effektiv die Kommunikation und Mobilität hiermit ist.

Folgende Tabelle beschreibt in kurzer Übersicht die verschiedenen Clients für Exchange und deren individuelle Verbindung. Die Aufzählung speziell für PocketPC sind aufgrund der vielen neuen Anbieter nicht vollständig.

 
Public Webbrowser

Outlook Webzugriff


Fullsize Notebook

Unterwegs mit Outlook


Subnotebook
TabletPC
Unterwegs mit Outlook

PocketPC

MDA3
Blackberry Client
TREO


Mobiltelefon
SK65

Windows Mobile 5

Gewicht
Mobilität

stationär
keine

>2kg
tolerierbar

1-2 kg
angenehm

<300g
einfach

<150g
Ideal


Größe/Display

DIN-A4

DIN-A4

Din-A5

Hosentasche

Hemdtasche

Laufzeit

stationär

2-4h

2-8h

1-7 Tage

4-14 Tage

Betriebssystem

Windows/Linux

WinXP/Vista

WinXP/Vista
Android

WinCE
Palm
Android

Symbian
Nokia
Android


Client

Internet Explorer
NetScape
Mozilla

Outlook

Outlook

Pocket Outlook
POP3/IMAP4 Client

WAP-Browser
Mailclient


Protokoll

RPC
RPC over HTTP

RPC

RPC over HTTP
IMAP4Push

RPC

RPC over HTTP
IMAP4Push

Pushdienste
Exchange ActiveSync
OMA

AUTD
POP3 und IMAP4
GoodLink
Visto
IMAP4Push
RoadSync
Nokia Telefone
Nokia E60

HTTP/WAP
POP3 und IMAP4
SyncML
Exchange ActiveSync Server
AUTD

Hx-Protokoll


Datenmenge

nur Online

Megabytes

Megabytes

1-1000 kByte

1-10kByte


Keyboard

normale Größe
QWERTZ

normale Größe
QWERTZ

verkleinerte
QWERTZ

Miniatur
QWERTZ oder Stift

10er Tastatur/T9

Nutzungsprofil

Jeder

Techniker oder technisch versierte Anwender mit voller Funktion, die neben Mail auch Powerpoint und andere Medien nutzen

Einschränkungen bezüglich der Größe. Ansonsten wie Fullsize

Mail, Termine, Kontakte. Schwerpunkt auf Mobilität mit ausreichender Kommunikation

Notbetrieb per WAP um Kalender und Mails zu lesen. Zukünftig vielleicht mehr. Beschränkung durch das Displays und die Tastatur.

Komplexität

Niedrig

hoch

hoch

mittel
Blackberry: minimal

minimal

Kommunikation

Festverbindung

WiFi, ISDN, Modem, LAN, VPN

WiFi, ISDN, Modem, LAN, VPN

GPRS, GSM, HCSCD

GSM, GPRS, HCSCD

Leistung

beschränkt

maximal

maximal

beschränkt

sehr beschränkt

Online/Offline

nur ONLINE

Offline/Cached/Online

Offline/Cached/Online

offline/Sync

online

Neben der Wahl des "passenden" Clients sollten Sie auf Mobile Server immer noch die Frage, welcher Server mit welchem Zusatzprodukt das fragliche Protokoll anbietet.

Sie erkennen sehr gut, dass ein vollwertiges Outlook mit allen Funktionen nur mit einem "richtigen" PC erreicht werden kann. Die untergrenze der Nutzbarkeit ist dabei der Subnotebook, der bis zu einen gewissen Maße eine höhere Mobilität erlaubt, aber mit Einschränkungen bei der Tastatur, Bildschirm und Leistung erkauft wird. Der Fullsize Notebook hingegen ist am flexibelsten aber zugleich am schwersten und größten. Beide haben aber das Problem, dass auch heute noch die Kommunikation nicht immer einfach ist und wer nicht das Verständnis für Technik hat, wird immer noch bei vielen Telefondosen, ISDN-Anschlüssen aber auch Wireless Hotspots vergeblich an einer Verbindung tüfteln. Diese Abhängigkeit wird nur durch die Kopplung mit Mobilfunk (z.B. UMTS/GSM-Karten) zu erhöhten Kosten entschärft.

Diese Mobilität beginnt erst bei den PDA's oder im besonderen Blackberry und MDA's, die die notwendigen Kommunikationseinrichtungen (Funkteil/Telefon) schon integriert haben und damit viel Tüftelarbeit für den eigentlichen Verbindungsaufbau umgehen. Zudem sind die Geräte hierdurch erstmals in der Lage, auch vom Server aus angesprochen zu werden (Pushdienste), so dass eine neue Mail auch signalisiert werden kann und nicht ein regelmäßiger Abruf durch den Anwender erforderlich ist.

Auch die klassischen Mobiltelefone werden immer leistungsfähiger und der permanente Drang nach Miniaturisierung hat sich wieder etwas umgedreht, da größere Displays und Tastaturen für neue Funktionen erforderlich sind. Meist werden diese Geräte aber nur für den Abruf von Mails per POP3/IMAP4 oder per WAP genutzt und sind damit eher ein Notbehelf denn eine Lösung. Einige Mobilfunkgeräte enthalten allerdings schon eine rudimentäre Blackberry Unterstützung, so dass hier noch einige Veränderungen in der Zukunft zu erwarten sind.

Aktuell (Mitte 2004) stellt sich für den aktiven Menschen von heute, der auch unterwegs per Mail erreichen will nur die Frage zwischen einem Notebook mit Outlook, der jedoch im Vergleich zu einem PDA/MDA/Blackberry nur bedingt mobil ist und zudem die Frage der Kommunikation zu lösen hat und einem MDA/Blackberry, der zwar durch Pocket Outlook eine beschränkte Funktion bietet, aber erstmals als "mobil" bezeichnet werden kann. Hierbei nimmt Blackberry durch seine Spezialisierung sicher eine positive Sonderstellung ein, da diese Endgeräte auch für nicht technisch begabte Menschen einen einfachen und sicheren Zugriff auf ihre Mailbox erlauben. Siehe dazu auch Blackberry Client

Profile

Leider ist es natürlich nicht ganz einfach bei der Menge an Optionen die passende Verbindung zu finden. Ich habe mir daher mal ein paar Szenarien überlegt: Als Richtwert habe ich dabei der Person maximal zwei Endgeräte erlaubt. Die Auswahl bestand aus:

  • Notebook
  • PDA ohne Telefon
  • Smartphone oder Blackberry

Folgende vier Profile habe ich exemplarisch beschrieben. Dies ist eine willkürliche Auswahl und an Ende muss jeder für sich die passende Kombination von Endgeräten finden. Diese Entscheidung kann in einigen Monate sogar schon wieder überholt sein.

Geschäftsführer

Dieser Personenkreis ist meist nicht sehr mit Technik vertraut aber haben meist die aktuellsten Systeme. Teilweise ist dies sicher auch ein Wettrüsten mit anderen Personen der Branche. So war es lange Zeit einfach "hipp" einen Blackberry zu haben. Aber faktisch hat dieser Personenkreis auch immer ein "Voice-Gateway" in Form einer Sekretärin im Büro sitzen, die die Kommunikation aufrecht erhalten. Eine denkbare Ausstattung wäre daher.

  • Blackberry oder SyncML Handy
    Primäre geht es dabei um das Telefonieren und ab und an mal eine Mail zu lesen. Geschrieben wird eher selten. Mobilität und Laufzeit ist wichtig, weil die Geschäftsführer von heute nicht immer nach Steckdosen suchen können.
  • SubNotebook für Präsentationen
    Sofern der Geschäftsführer auch Powerpoint präsentieren wird, kommt oft ein schickes leichtes lange laufendes SubNotebook zum Einsatz. Diese kann mit einer GSM/GRPS/UMTS/WiFi-Karte versehen sein, um auch mal mit Outlook zu replizieren. Modem oder ISDN-Karte ist heute nicht mehr angesagt. Die Kosten muss der Geschäftsführer meist nur vor sich selbst verantworten

Einen PDA o.ä. würde ich heute nicht empfehlen, da er doch noch nicht lange genug läuft und vom Mehrwert kaum Gebrauch gemacht wird. Welcher Geschäftsführer wird mit WiFiFoFum oder NetStumbler nach Wireless Access Points suchen ?. Allerdings werden die PDAs in Form eines Telefons (T-Mobile SDA o.ä.) doch wieder interessant.

Vertrieb, Technischer Verkauf

Vertrieb muss verkaufen und wenn er nicht mit Papier und Block unterwegs ist, dann benötigt er seine Branchenanwendung bzw Kundendaten. Hier hängt es nun davon ab, wie modern das unternehmen ist.

  • Option1: PDA Phone Edition mit Branchenanwendung
    Wenn das unternehmen die Infrastruktur bereitstellt und der Vertriebsaußendienst neben den Prospekten nur wenige Daten erfassen muss, dann kann ein PDA mit Stift und Telefon vollkommen ausreichend sein. Eventuell tut es auch ein PDA mit Kopplung an ein Mobiltelefon (Bluetooth).
  • Option 2: Handy und Notebook
    Ist die Anwendung aber umfangreicher, dann wird es doch wieder darauf hinauslaufen, dass der Mitarbeiter ein klassisches Telefon als "Dauerläufer" nutzt und zudem einen passenden Notebook für Präsentationen und Erfassung einsetzt. Ob dieses dann eine Funkkarte enthält oder über das Mobiltelefon die Verbindung herstellt, ist individuell zu entscheiden.

Die Kommunikation zum Innendienst erfolgt meist doch über Telefon, so dass der Mitarbeiter eher selten auf dem Mobiltelefon Nachrichten lesen oder erfassen muss. Wobei der Abgleich zwischen den Rufnummern auf dem Mobiltelefon mit den Kontaktdaten durchaus seinen Charme hätte.

Techniker

Ein Außendiensttechniker ist wie der Name schon suggeriert technisch nicht unerfahren und weiß, wann der Akku des Notebooks leer ist. Aber auch hier kann es zwei Optionen geben, die Abhängig vom Einsatzbereich sind

  • Option 1: Computertechnik
    Hier wird es meist darauf hinaus laufen, dass der Mitarbeiter ein "Fullsize Notebook" mit sich herumträgt/schleppt. Natürlich kann auch dieses Endgerät per Mobilkarte oder Ankopplung an das Handy oder das Smartphone sich verbinden. Meist wird der versierte Techniker aber WiFi, Modem oder ISDN verwenden.
  • Option 2: Fachfremd
    Hier kann es eher sein, dass der Notebook nur dann erste Wahl ist, wenn eine Software darauf wirklich benötigt ist. Zur Erfassung von Tätigkeiten kann sich ein PDA mit entsprechender Software sogar viel eher eigenen. Eine Online Verbindung wird selten benötigt, so dass ein Handy vermutlich das zuverlässigere Endgerät sein wird, mit dem der Techniker jederzeit für den Disponenten erreichbar ist und er auch selbst anrufen kann.

Consultant

Diese universalgenies (Achtung Witz) der Computerbranche sind wahre Tausendsassas mit ihren Notebooks, externen USB-Festplatten für virtuelle Maschinen, DVD-Brennern, Videokameras und Headsets für VoIP. Fakt ist aber, dass diese Benutzergruppe meist eine klare ArbeitsUmgebung nutzt

  • Fullsize Notebook
    Nur damit lässt sich auf 1024x768 oder mehr mit ausreichend CPU und RAM schnell etwas entwickeln oder in virtuellen Maschinen nachstellen. Dass die Laufzeit beschränkt ist und der Lüfter häufiger anspringt wird hingenommen. Eine Steckdose findet sich überall. WiFi on Board und vielleicht noch die ISDN-RealPort Karte im Slot, Bluetooth Anbindung an das Mobiltelefon und eingebautem Modem findet der versierte Consultant immer einen Weg sich kostengünstig nach Hause zu verbinden.
  • Smartphone mit ActiveSync oder klassisches Handy mit SyncML oder nur Telefon
    Aber Zuverlässigkeit und Langlauf zählt beim Telefon. Es muss immer in der Tasche einen Platz finden, so dass große PDAs weniger geeignet sind. Natürlich versteht es Bluetooth, IR und hat Organizer Funktionen, die sich mit dem Outlook auf dem PC replizieren. Der Abgleich mit dem Firmenserver über SyncML oder Exchange ActiveSync Server ist möglich.

Die ganzen Peripheriegeräte (USB-Festplatte, USB-Stick, Funkmaus, Hub etc., die effektvoll um den Notebook platziert werden werden haben nichts mit Exchange zu tun.

Funktionsvergleich

Da die Anzahl der Endgeräte, Protokoll und Funktionen schneller wächst, als ich hier die Seite aktualisieren kann, sollten Sie selbst natürlich vor der Kaufentscheidung eine Analyse der Anforderungen und Möglichkeiten von Geräten anstellen. Folgende Tabelle kann als Anfang einer Vergleichsfunktion dienen. Dabei steht nicht allein ein Gerät im Vordergrund, sondern die Gesamtlösung aus Endgerät und eventuell erforderlichem Server.

Vergleichskriterium Lösung1 Lösung2 Lösung3

Kosten

  • Anschaffung Endgeräte
  • Datenvolumen/Tarife
  • Optionale Server

 

 

 

Sicherheit / Diebstahl

  • Werden die Daten auf dem Endgerät verschlüsselt ?
  • Werden die Anmeldung und Daten verschlüsselt übertragen (z.B.: SSL) oder sind sogar Tokens und Zertifikate möglich
  • Wie sind die Zugangsdaten auf dem Gerät gesichert. Benutzername und Kennwort sind oft zugleich Windows Anmeldedaten für Terminaldienste, OWA oder sogar VPN-Zugänge

 

 

 

Messaging

  • Partielle Mails: Kann der Client z.B. nur Kopfzeilen oder einen Teil der Mail herunterladen um Zeit und Volumen zu sparen
  • Ordner: Wird nur der Posteingang "gepushed" oder können komplette Ordnerstrukturen selektiert werden ?
  • Echte Synchronisierung: Werden Ordner in beide Richtungen abgeglichen oder muss ich Mails, die ich in Outlook schon lange gelesen und verschoben habe, auf dem PDA noch mal verschieben ? Viele Lösungen leiten die Mails einfach nur an den PDA "weiter".
  • Anlagen: Kann der PDA mit Anlagen und den Formaten umgehen, z.B. Office oder PDF anzeigen
  • Löschen: können Mails auf dem Mobilgerät gelöscht werden, so dass diese auch auf dem Server verschwinden oder sind diese nur als Gelöscht markiert (z.B.: IPhone der ersten Serien)
  • Versand über Server: Nutzt der Client den Versand über Exchange, so dass Virenscanner, Archiv, MessageTracking, Gesendete Objekte und Stellvertreter möglich sind, oder sendet der Client per SMTP unkontrolliert vorbei in die Welt ?

 

 

 

Termine und Kontakte

  • Kalender: Wird überhaupt ein Abgleich von Firmenkalender und PDA über Funk unterstützt ?. Dies ist besonders wichtig, wenn andere Personen im Kalender Änderungen durchführen (Sektretariat)
  • Zusagen, Absagen, Verschieben: Kann der PDA die Einladungen von anderen Personen lesen und werden Zusagen auch in den Kalender übertragen ?
  • Kontakte: Werden die persönlichen Kontakte in Outlook auf auf dem PDA verwendet oder muss der Anwender doppelt pflegen ?
  • Suche im Adressbuch: Wie kann der Client z.B. das interne Firmenadressbuch (GAL) von Exchange durchsuchen. Ist hierzu eventuell noch ein Port (LDAP per SSL) samt Anmeldung im Internet zu veröffentlichen ? (Ich würde keinen DC mit Port 389 publizieren.
  • K

 

 

 

Surfen

  • Unterstützt der Browser aktuell genutzte Add-ons (z.B. Flash, CSS) ?
  • Sicherheit: Wie "safe" ist der Browser und der PDA gegen Fremdsoftware. Benötigen Sie einen Virenscanner ?

 

 

 

Support

  • Wie viele Geräte haben Sie: Hat der Helpdesk auch ein Gerät um den Vorstand entsprechend bei Fragen zu unterstützen
  • Richtlinien und Fernwartung: können Sie die Konfiguration der Geräte vorgeben oder aus der Ferne anpassen oder muss/darf jeder Anwender selbst alles einstellen ?

 

 

 

Sie sehen also, dass die Wahl eines Client nicht allein anhand von "Designaspekten" oder "Statusfaktor" gefällt werden kann, sondern die Gesamtlösung zu betrachten ist. Und allzu oft ist man versucht, einen fremden Client einfach mit IMAP4 einzubinden ohne zu bedenken, dass dabei nur nur der IMAP4-Port per SSL geöffnet werden muss, sondern für den Versand oft auch SMTP mit Authentifizierung benötigt wird. Das wird aber schwer, wenn ihre Mails über einen Spamfilter laufen, der gar keine Authentifizierung unterstützt und sie daher z.B. eine zweite IP-Adresse benötigen. Auch ein DNS-Name im Internet samt Zertifikat sind zu berücksichtigen.

Weitere Links