Exchange 2019

Auf der Ignite 2017 hat Microsoft bekannt gegeben, dass es vermutlich Ende 2018 eine weitere Exchange On-Prem-Version geben wird. Auf der Ignite 2018 gab es weitere Informationen. In diesem Bereich werde ich nach und nach weitere Artikel addieren.

Hinweis: 09. Jan 2024: Mainstream Support Exchange 2019 endet
Exchange 2019 Support Ende

Hinweis: 22. Okt 2018: Exchange 2019 ist RTM
Exchange Server 2019 Now Available
https://blogs.technet.microsoft.com/exchange/2018/10/22/exchange-server-2019-now-available/
Allerdings erst mal nur nur für Volume License Kunden.

Launch-Termin: Ignite 2018
Greg Taylor erzählt in einem Ignite-Teaser, dass Sie Exchange 2019 auf der Ignite (24-28 Sept) "launchen" und dort entsprechende Vorträge gehalten werden
See what’s coming in Exchange | Microsoft Ignite 2018 https://www.youtube.com/watch?v=bQJ8Iaqecss
Welcome to Exchange Server 2019! - BRK2176 https://www.youtube.com/watch?v=91-IU2oUhSA
All About Exchange 2019 - Greg Taylor auf der Ignite (12Min) https://www.youtube.com/watch?v=eOhTTcooM1M

Exchange 2019 und Windows 2022

Mit dem 20.04.2022 Update unterstützt Exchange 2019 auch Windows 2022 Server und Active Directory

Achtung Windows 7 und TLS 1.2 und Exchange 2019 und Exchange Online

Beachten Sie bitte, dass Exchange 2019/Exchange Online  mindestens TLS 1.2 voraussetzen und Windows 7 ohne entsprechendes Updates und Anpassungen TLS 1.2 gar nicht anbietet. Das Problem betrifft auch Windows Server 2008R2SP1 und Windows Server 2012, die als Terminal Server eventuell als Client eingesetzt werden.

Achtung: Exchangen 2019 CASProxy auf 2013/2016

Das Problem geht aber noch weiter, wenn z.B. ein Exchange 2019 auf Windows 2019 Frontend über die Proxy-Funktion auf einen Exchange 2013/2016 Backend zugreifen muss, der aber noch kein TLS 1.2 unterstützt. Dann kommt die Verbindung nicht zustande

Überblick

Diese Seite wird sicher erweitert und einige Themen werden irgendwann als eigene Seite abgetrennt.

Es ist noch sehr früh, um über umfangreiche Änderungen und Erweiterungen nachzudenken. Wer die bisherige Evolution verfolgt hat, wird den Wechsel von Exchange 2003 auf Exchange 2007 (64bit) noch als großen Schritt im Hinterkopf haben und über 2010, 2013 auf 2016 fand eine kontinuierliche Weiterentwicklung statt. Das betraf die Veränderung der Rollenaufteilung und die Clientzugriffe (Seit 2013 nur noch RPC/HTTP und MAPI/HTTP)

  • Neues Shipping Model
    Bisher wurde Exchange On-Premises immer wieder von Exchange Online abgeleitet. In einem Bild hat Microsoft dies einmal so gezeichnet

    Mit Exchange 2019 wird aber nun ein eigener "Branch" aufgemacht und die Plattform parallel entwickelt

    Das bedeutet aber auch, dass die Entwicklungszyklen und Funktionserweiterungen weniger sind. Es sieht fast so aus, als ob nur noch Bugfixing passieren. Die Musik spielt auf jeden Fall in der Cloud
    Quelle https://myignite.techcommunity.microsoft.com/sessions/65632
    https://youtu.be/91-IU2oUhSA?t=417
  • Mehr RAM (128 GB Minimum!, 256GB Max)
    Hier ändert sich nicht nur, dass Exchange 2019 Server bis zu 256 GB RAM (statt vorher 196GB) nutzen. Schwerwiegender ist die Anhebung der Mindestvoraussetzungen auf 128GB für Postfachserver. Ursache ist dabei der Wechsel vom .NET Garbage Collector von Workstation auf Server. Und jeder Server ist ja ein Postfach Server. Die Obergrenze ist nicht so kritisch, wenn die Anwender mit Outlook im Cached Mode arbeiten. Selbst mit 100 MB Ram pro Mailbox als Cache kommt man schon mit 2000 Mailboxen pro Knoten hin. Für die meisten Server ist das ausreichend. Aber die Untergrenze macht es deutlich weniger interessant für kleine Firmen, die heute einen Exchange Server mit 16-64 GB Ram zum teil virtuell betrieben haben. 128GB in Physik oder auch Virtuell steigert die Kosten. Wohl dem, der genug Postfächer hat. Der Weg in die Cloud ist aber vorgezeichnet.
  • Mehr CPUs (max. 48 Cores aber max. 2 Sockets )
    Nur, weil Microsoft so viele CPUs parallel testet ist es dennoch individuell zu kalkulieren, wie viele CPUs sie für ihren Exchange wohl brauchen. Die meisten Server sind auch weiterhin mit 8-16 Cores ausreichend bestückt. Das nähere ermittelt der Excel Sizer und die Megacycles.
  • MCDB = MetaCacheDataBase, Storage mit SSD/Flash
    Auch wenn Exchange immer "sparsamer" mit IOPS umgeht, so werden Festplatten einfach nicht schneller. Latenzzeit ist der Schlüssel. Drehzahl und Positionierung sind physikalische Faktoren und gerade die besonders großen Festplatten sind nicht gerade die schnellsten Medien. Es gibt zwar schon RAID-Controller und Treiber, die eine kleinere schnelle SSD mit großen Festplatten kombinieren, um IOPS-Spitzen in die SSD auszulagern und verzögert dann auf das eigentliche Medium zu schreiben. Das könnte durchaus interessant sein, z.B. wenn große Datenmengen bei einer Migration schnell eingelagert werden müssen. Microsoft schreibt aber auch, dass SSD als "Additional Storage" genutzt werden. Der komplette Betrieb auf SSDs ist nicht wirtschaftlich.
    MetaCacheDatabase (MCDB) setup
    https://docs.microsoft.com/en-us/Exchange/high-availability/database-availability-groups/metacachedatabase-setup?view=exchserver-2019
  • Index in der Datenbank (genauer in jeder Mailbox)
    Früher war der Volltext-Index eine eigene Dateistruktur neben der Datenbank. Anfangs wurde diese mit repliziert. Später wurde der Index dann lokal auf jedem Knoten selbst erstellt. Beide Modelle waren nicht immer fehlerfrei. Nun wird der Index mit in die Datenbank integriert. Damit ist der Index nun Bestandteil der DAG-Replikation und beim Failover fällt diese Hürde weg, dass der Index vielleicht aktuell war oder gar neu aufgebaut werden musste. Im Hintergrund werkelt nun die Indexlogik von "Bing". Das bedeutet aber nicht, dass der Server nun www.bing.com nutzt. Es ist nur die gleiche Codebasis.
  • Wegfall der UM-Funktion
    Die Unified Messaging Rolle ist in Exchange 2019 nicht mehr enthalten. Die Funktion wird zukünftig von Azure VoiceMail abgedeckt, so dass Microsoft in der Cloud z.B. die Ressourcen für Speech2Text bereitstellen kann. Wer aber gar kein Office 365 nutzt, muss sich dann allerdings nach Alternativen umschauen, z.B. Ferrari und andere Systeme, die es noch gibt und Sprachnachrichten aufzeichnen und per Connector an das Postfach liefern.
    Hinweis: "Cloud VoiceMail" für Exchange funktioniert nur mit Skype for Business 2019 On-Premises. Eine direkte SBC-Verbindung einer lokalen PBX zu Cloud VoiceMail ist nicht möglich.
  • Nur Windows 2019 Server, Server Core "preferred"
    Exchange 2019 lässt sich nur noch auf Windows 2019 installieren. Das macht es für Microsoft natürlich erst einmal einfacher nur noch eine aktuelle Basis zu unterstützen. Bedeutet auf der anderen Seite aber, dass Sie nicht nur Windows 2019 lizenzieren müssen, sondern natürlich die entsprechenden CALs für die Clients benötigen.
  • TLS 1.2 only (Ohne RC2,RC4,DES,3DES,MD5 und SHA)
    Getreu dem Ziel einer hohen Sicherheit wird nicht nur Windows Core empfohlen sondern nebenbei wurden auch alte Crypto-Verfahren deaktiviert.
  • Windows Server 2019 Core empfohlen
    Wenn Sie die Anzahl der Betriebssystemupdate reduzieren sollen, dann ist der Schritt zu ServerCore nur logisch. Es gibt ja schon länger keine richtige MMC mehr zur Verwaltung. PowerShell auf dem Server oder Browser auf /ECP von einem Client gibt es schon länger. Daher empfiehlt Microsoft auch Core als Plattform.
  • Active Directory Windows 2012R2 Forest Functional Mode
    Für die Installation von Exchange 2019 in ihrem Forest ist ein Upgrade aller Domaincontroller auf Windows 2012R2 oder höher erforderlich. Erst dann kann jede Domäne mindestens auf den Windows 2012R2 Domain Functional Mode angehoben werden, was die Voraussetzung für den Windo9ws 2012R2 Forest Functional Mode ist, den Exchange 2019 voraussetzt.
  • Outlook 2019/2016/2013
    Wenn wir schon bei den Voraussetzungen sind, gilt auch für Clients eine neue Mindestanforderung: Es muss mindestens Outlook 2013 sein. Denken Sie dabei aber an die Deadline Herbst 2020, ab der zumindest für Exchange Online auf jeden Fall ein aktuelles Outlook erforderlich ist. Das gilt auch, wenn Sie z.B. ihr Postfach lokal nutzen aber z.B. auf ein Online Archiv oder Stellvertreter in der Cloud zugreifen.
  • Edge lebt!
    Allen Unkenrufen zum Trotz bleibt auch die Edge-Rolle erhalten. Wobei ich wirklich nicht sagen, kann, ob das gut ist, denn ein richtiger Spamfilter ist im Vergleich zu anderen Lösungen der Edge schon lange nicht mehr und Microsoft wünscht sich sicher, dass die Kunden zu Exchange Online Protection wechseln. Natürlich sind auch alternative Produkte wie z.B. NoSpamProxy weiterhin möglich. Allein für die sichere SMTP/TLS-Verbindung zu Office 365 mit ihrer On-Premises-Umgebung würde ich aber keinen Exchange Edge mehr einsetzen.

Wenn Sie mögen, können Sie die Preview selbst installieren und ausprobieren. Bitte integrieren Sie diese Preview aber nie in eine produktive Umgebung. Eine VM mit einem eigenen DC und eine zweite VM für Exchange 2019 sind anzuraten.

Download
https://www.microsoft.com/en-us/download/details.aspx?id=57167

Exchange 2019 Sizer
https://techcommunity.microsoft.com/t5/exchange-team-blog/announcing-the-exchange-server-2019-sizing-calculator/ba-p/644180
https://www.microsoft.com/en-us/download/details.aspx?id=102123

Die folgenden Punkte entsprechen meinen eigenen Überlegungen und Wünschen.

All About Exchange 2019
https://www.youtube.com/watch?v=eOhTTcooM1M

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