Kosten und Verfügbarkeit
Sehr viele Installation mit Exchange als Cluster sind bereits erfolgt und wenn auch Sie sich damit befassen, dann sollten Sie prüfen, ob Sie das "Prinzip" Cluster verstanden haben:
- Cluster ist der I-Punkt auf einem hoch verfügbaren System.
- 99,98 geht ohne Cluster
Ohne den Einsatz eines Cluster können Sie mit Exchange auch hohe Verfügbarkeiten erreichen. - 99,99 und hoher
Hier ist der Cluster das richtige Mittel, um die Verfügbarkeit noch höher zu schrauben.
ABER !
- Wenn Sie die 99,98 noch nicht erreicht haben, dann ist ein Cluster der falsche Ansatz
- Die Zunahme der Komplexität kann am Ende dazu führen, dass die Verfügbarkeit sogar abnimmt.
- Cluster heißt, dass die Dienste, die kritisch und nicht redundant auslegbar sind, und das ist eigentlich nur der Store, geclustered werden
- Alle anderen Dienste, die anderweitig "hochverfügbar" gemacht werden können, sollten besser auf mehrere Server verteilt werden.
Dazu gehören: Domain Controller, WINS, DNS, DHCP-Server aber auch Connectoren, OWA/OMA-Frontendserver, Faxserver, Backup etc.
Verstanden ? Ansonsten hilft vielleicht folgende kleine Tabelle der gewünschten maximalen "Downtime" und entsprechender Lösungen. Wie lange darf der Ausfall dauern ?. Die Kosten sind nur eine grobe Maßzahl.
Maximal | Kosten | Komponente | Lösungen und Produkte |
---|---|---|---|
über 48 Stunden |
0 € |
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Ich freue mich für Sie, eine solch entspanntes Verhältnis zu
ihrem Exchange Server haben zu können. Denken sie aber daran, dass
nach 48 auch die meisten "normalen" Mails als unzustellbar zurück
gehen, wenn kein Server diese annimmt. Cluster benötigen Sie wirklich nicht. Prüfen Sie aber, ob ihre Datensicherung (siehe Exchange Backup und Restore) funktioniert, das Sie nicht wieder bei 0 anfangen müssen |
4-24h |
5000 € |
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Stellen Sie sicher, dass ihr Backup und Restore funktioniert und suchen Sie sich einen Lieferanten, der bei einem Hardwaredefekt schnell Ersatz beschaffen kann bzw. halten Sie selbst Ersatzhardware vor. Es sollte möglich sein, in kurzer Zeit den Server über ein "Desaster Setup" wieder zu installieren und die Datenbanken dazu zu kopieren. Redundante Hardwarekomponenten (RAID, Lüfter etc.) helfen die Situation zu entspannen. |
1-4h |
10.000 € |
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So schnell kann kein Lieferant sein. Verbauen Sie auf jeden
Fall hochverfügbare Hardware, so das Fehler einzelner Komponenten
keinen Ausfall bedeuten. (RAID, Netzteile, ECC-Ram etc.) Zudem benötigen
Sie eine Hardwarereserve bzw. einen Ersatzserver für den Notfall. Um den Ausfall der Datenbank zu sichern, ist ein sehr schnelles Backup oder sogar eine Spiegelung der Daten (Schattenkopie mit regelmäßiger Sicherung) o.ä. erforderlich. |
10-60min |
30.000 € |
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Hier können Sie mit Software eines Standby-Clusters arbeiten, d.h. ein zweiter Server erhält über entsprechende Komponenten eine Kopie der Produktion. Fällt der produktive Server aus, können Sie einfach den zweiten Server starten und dieser übernimmt dann die Arbeit. |
1-9 min |
50.000€ |
Nach dem alle weiter oben aufgezählten Punkte erfüllt sind, kann der Microsoft Cluster Service die Downtime ein weiteres mal drücken. |
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<1min |
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Es gibt Anbieter die z.B. im Rahmen der Virtualisierung und spezieller Hardware aber auch speziell angepasster Produkte eine noch höhere Verfügbarkeit erreichen. Das mag nicht unbedingt für Exchange gelten |
Vergessen Sie aber eines nicht. Je höher die Verfügbarkeit sein soll, desto komplexer wird das Gesamtsystem. Überlegen Sie daher genau, wofür Sie Geld ausgeben und wo sie sparen. Ehe Sie den nächsten Schritt angegangen sind, sollten Sie die Anforderungen der vorherigen Schritts allesamt erfüllt haben. Und vergessen Sie das wichtigste nicht:
- Schulung des Betriebspersonals
Die meisten Fehler werden durch mangelnde Schulung oder Praxis der Administratoren vor Ort gemacht. Diese Zeit, die bei den ersten Handgriffen verloren geht, ist mit keinem Hilfsmittel mehr aufzuholen. - Rückgriff auf 3rd-Level Unterstützung
Das kann der Hardwarelieferant aber auch die Supportlinie des Herstellers oder eines Dienstleisters sein. - Überwachung
Wie oft kann ein Ausfall "vorhergesehen" werden ?. Denken Sie mal nach, wann ihnen z.B.: das letzte Mal der Dateiserver nur wegen "vollen Festplatten" ausgefallen ist. Hier hilft Cluster nicht weiter.
Hier noch eine Tabelle für Exchange 2007
HV-Lösung |
Kosten |
Ausfallzeit (GAU) |
Geplante Unterbrechung für Service/Update * |
---|---|---|---|
Single Server mit „gutem Backup“ |
$ 1x Server |
4-24 h
|
4h |
Single Server mit LCR |
$$ 1x Server |
1-4 h
|
4h |
Cluster mit CCR |
$$$ 2x Server |
<10 min
|
24min |
Cluster mit SCC |
$$$ 2x Server |
<10 min
|
24min |
* Zur Ermittlung der jährlichen Servicezeit wird angenommen: 1x 30min Windows Service Pack mit Reboot, 4x10min Securitypatch mit Reboot, 1x 20min Exchange Service Pack, 4x 10min Exchange RollupFix, 1x10min Hardwareumbau (RAM, SAN Zoning, Diskerweiterung etc). Total 240min mit 12 Unterbrechungen. Ist eine hochverfügbare Lösung für die Mailboxserver gefordert, dann ist der CCR die optimale Wahl, da sie als „Shared Nothing“-Cluster eine nahezu 100%tige unabhängigkeit der Systeme erlaubt und auch räumliche Trennungen und die Installation ohne teure SAN-Systeme einfach möglich sind.