MCSC IP Failover

Wer denkt, dass Microsoft Cluster Services nur für Storage Dienste geeignet ist, könnte sich täuschen. Sicher gibt es mit NLB schon eine Leistungsfähige Möglichkeit einen Dienst auf mehreren Servern mit einer virtuellen IP-Adresse zu versehen und auch das Skript MiniSFT erlaubt es, eine IP-Adresse bei fehlender Erreichbarkeit automatisch auf einem anderen Server zu binden und damit einen Dienst weiter zu betreiben. Aber wer sowieso einen Windows Enterprise Server hat, kann auch ohne SAN oder andere Shared Disks einen Microsoft Cluster installieren.

Funktionsweise

Prinzip ist auch hier wieder, dass jeder Server erst mal seine eigene dedizierte IP-Adresse hat, mit der er arbeiten kann. Zusätzlich definieren Sie eine weitere IP-Adresse, die Sie per DNS mit einem Namen versehen (z.B. smtp.<domain>). Sie sind bei der Einrichtung natürlich nicht auf eine virtuelle IP-Adresse beschränkt. Sie können einen Cluster natürlich mehrere IP-Adressen geben und im Extremfall sogar pro Dienst und Server eine Adresse festlegen.

Diese können Sie nun zusammen mit einem Clusternamen als Cluster Resource einrichten. Wenn die Serverprozess ein eigener Dienst ist, können Sie in der Gruppen auch noch einen "Generischen Services" aufnehmen und eine Abhängigkeit definieren.

Selbst wenn der Service kein "Windows Dienst" ist, können Sie über den Cluster Manager sogar beliebige ausführbare Programme, ja sogar Notepad funktioniert, starten lassen. Wenn das Programm abbricht, startet der Clusterdienst das Programm sofort erneut um nach zu vielen Fehlversuchen die komplette Gruppe auf einen anderen Knoten umzuschwenken.

Voraussetzung solch einer Konfiguration ist allerdings, dass es keine Abhängigkeiten zur lokalen Maschine gibt, d.h. dass auf allen Knoten des Clusters, die gleiche Software und Konfiguration vorhanden ist. Damit lassen sich aber sehr einfach auch andere Dienste "hochverfügbar" machen.

Cluster IP und CAS

Auf der Seite 2-Server-DAG finden Sie eine  Beschreibung, wie sie mit zwei Servern eine Exchange 2010 DAG installieren und keinen Externen Load Balancer für die Bereitstellung der CAS/HT-Rollen benötigen. Es gibt zwar von Microsoft keine offizielle Bestätigung aber wer auf eine Lastverteilung verzichten kann, kann auch auf einem Microsoft Cluster mit allen drei Rollen einfach eine weitere IP-Adresse als generische Cluster-IP konfigurieren und im DNS den Namen des CAS-Array darauf verweisen. Die Clients verbinden sich mit dem Namen des CAS-Array, in dem beide Server enthalten sind, von denen aber nur einer die IP-Adresse tatsächlich besitzt und Anfragen der Clients bedient.

Sollte aber dieser Knoten einmal ausfallen (geplant oder ungeplant), dann wird der Cluster-Dienst dafür sorgen, dass diese IP-Adresse auf einem anderen Knoten im Cluster "online" geschaltet wird. Solange auch dort ein funktionierender CAS-Service bereit steht, sollten die Outlook Clients sich einfach erneut verbinden.

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