HFS WebServer

Jeder Administrator sollte auch den kleinen kostenfreien Webserver "HFS" können. Die Open Source kann ist natürlich nicht mit dem IIS zu vergleichen, da es keinerlei Unterstützung für CGI, ASP o.ä. liefert. HFS ist viel mehr ein FTP-Server, der einfach nur HTTP als Protokoll verwendet. Nun können Sie sich fragen, wozu man so was brauchen kann. Ich benutze HFS für mehrere Einsatzbereiche:

  • Sharing beim Kunden
    Mein Notebook ist manchmal beim Kunden mit angeschlossen. Wen ich nun von anderen Servern Zugriff auf die Dateien haben will oder auch etwas auf mein System zur weiteren Analyse (z.B. mit Paketyzer) übertragen will, dann ist eine Laufwerkverbindung oft nicht möglich. Oft sind Firewalls dazwischen oder die Namensauflösung kneift oder ich möchte die lokale Firewall nicht komplett auf machen
  • RemoteZugriff
    Auch ""Zuhause" unter einer DynDNS Adresse läuft ein HFS-Server, damit ich (nach vorherige Anmeldung) auf meine Ressourcen zugreifen kann. Das Internet ist quasi mein großer USB-Stick
  • Kundenintern
    Wenn man HFS einen Kunden mal zeigt, dann wird er den sehr oft auf dem internen Dateiserver mit laufen lassen. Natürlich kann ein Download auch ein IIS erledigen, aber der upload ist eben nicht so einfach möglich. Besonders das "virtuelle Dateisystem" ist natürlich ein großer Vorteil. So kann per HFS sehr einfach Software quasi "anonym" bereit gestellt werden. Auch für den Austausch von Daten zwischen einem Testfeld und der Produktion, die für gewöhnlich restriktiv abgetrennt sind, ist HTTP das universelle Protokoll. Eine Firewall zwischen den Netzen kann alle blockieren, so dass sogar eine gleichnamige Domäne im Testfeld nie die Produktion stört.
  • Supportbereich
    Wie viele Firmen müssen Kunden einmal ein größeres Debugfile an den Hersteller senden, welches nicht per Mail übertragen werden kann?. Auch hier kann HFS auf einem externen Server gute Dienste leisten. Besonders die einfache Verwaltung der Benutzer und der Berechtigungen ist bestechend.
    HTTP ist einfach viel besser erreichbar und von Benutzern nutzbar, also ein FTP upload, Laufwerke über Domaingrenzen hinweg zu verbinden etc.

Das Risiko für Firmen darf man natürlich auch nicht verschweigen. Quasi jeder kann sich damit auf seinem Heim-PC einfach einen Webserver installieren, per dynamischen DNS erreichbar machen und von überall in der Welt auf Verzeichnisse zugreifen und auch Dateien hochladen. Der Weg ist damit offen, auch Firmendaten über HTTP einfach nach außen zu "posten". Allerdings ist das Problem nicht neu, da man dies auch mit anderen Diensten erreichen kann (WSS, Freemailern etc.). Als Administrator einer Firewall kann man dem dann nur über die Logfiles auf die Schliche kommen, wenn ein Anwender per HTTP eben viel mehr Daten sendet als abruft.

HFS Download und Installation

Laden sie sich die EXe einfach vom Entwickler herunter
http://www.rejetto.com/hfs/?f=dl 550k Version 2.2a

Eine Installation gibt es nicht. Die EXE ist schon der ganze Server. Wer mag kann HFS also auch vom USB Stick starten. Beim Start wird gefragt, ob im Explorer ein Kontextmenü eingerichtet werden soll, damit man später ein Verzeichnis oder eine Datei einfach "freigeben" kann. Damit sind wir auch schon beim "Dateisystem".

HFS nutzt kein eigenes Dateisystem, d.h. es gibt kein C:\inetpub\wwwroot als Basis. Bei HFS ist alles "virtuell". Ich kann also jedes Verzeichnis, welches ich erreichen kann (auch Netzwerklaufwerke) oder Dateien per HFS verfügbar machen. HFS selbst läuft ja im Kontext des Benutzers, welcher HFS gestartet hat. Es ist kein Dienst o.ä. Alles was HFS nutzt, sind Verknüpfungen auf echte Dateisysteme. Damit muss man natürlich auch keine Dateien erst auf den Webserver "kopieren". Man verlinkt diese einfach über das Menü in HFS, das Kontextmenü im Windows Explorer oder zieht einfach den Ordner oder die Datei auf das HFS-Icon. Letztlich befinden sich die Objekte dann in der virtuellen Struktur.

hfs Hauptansicht

Der rote Ordner ist ein "Real Folder", welcher auch für ein upload freigeschaltet werden kann. Die virtuellen Ordner sind nur als Download verfügbar. Im Browser sieht das dann wie folgt aus:

HFS im Browser

Per Default lauscht HFS auf Port 8080, um keinen bestehenden Webserver zu stören und erlaubt keine uploads, was aber so intuitiv änderbar ist, dass ich das hier nicht beschreiben muss. Man fügt also Ordner einfach als virtuelle Ordner hinzu, um diese dann im Browser anzubieten. Zum upload bindet man einen realen Ordner ein und gibt diesen auch frei. Es bietet sich an, dass man hier Benutzer anlegt, damit ihr HFS nicht zur illegalen Austauschplattform wird.

HFS Upload mit User

Im Browser wird dann nach der Anmeldung der Button "Upload" verfügbar

HFS Upload

HFS feiner steuern

Natürlich ist allein mit dem upload und Download die Funktion nicht ausgeschöpft. Man kann IP-Adressen bannen, Bandbreite beschränken, automatisch Eintragungen per dynamischen DNS vornehmen lassen und auch sonst hat der Entwickler alles eingebaut, was man für einen kleinen HTTP-Server braucht, der als universelle Dateiplattform dienen soll.

Meine Empfehlung:
Ich habe HFS 2.2 immer auf einem USB-Stick dabei, denn HTTP ist fast immer irgendwie möglich, um Dateien zu übertragen.

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