Reporting mit Exchange

Wer auch immer Exchange betreibt, wird irgendwann wissen wollen oder müssten, wie die Anwender den Exchange Server nutzen. Das kann mehrere Gründe haben:

  • Planung des zukünftigen Bedarfs
    Wenn Sie z.B. jede Woche die Größe der Postfächer aufschreiben, können Sie nach einigen Monaten schöne Grafiken des Wachstums erstellen und einschätzen, wie lange die verbleibende Restkapazität ihres Servers noch ausreicht.
  • Kontrolle von Kosten
    Der Versand und Empfang von Mails über das Internet ist nicht kostenfrei und da ist es schon mal wichtig zu wissen, welche Datenmenge allein per Mail übertragen wird
  • Abrechnung von Leistungen
    Vielleicht stehen Sie in der Pflicht und wollen die Kosten ihrer Exchange Umgebung an die Benutzer umlegen. Dann benötigen Sie aber Kennzahlen zu den übertragenen Nachrichten, Zugriffe von Clients und der Größe von Postfächern
  • Unterstützung bei der Fehlersuche
    Viele Logs eignen sich auch dafür, Fehler zu finden. So können ungünstige Übertragungswege gefunden werden. Aber auch Fehler beim Zugriff eines Anwenders (z.B.: OWA, ActiveSync etc.) sind über Protokolldateien gut auszuwerten.
  • Erkennen von Missbrauch
    Im Protokoll des Webservers ist genau zu sehen, wenn jemand sein Kennwort falsch eingegeben hat. Es kann erforderlich werden, dass eine Auswertung genau solche Fehler meldet, wenn diese sehr oft passieren oder wenn ein Postfach gleichzeitig von mehreren Systemen aus angefragt wird.
  • Belegen von Service Level Agreements
    Wenn Sie ihrem Kunden oder internen Abteilungen eine bestimmte Güte garantieren, dann müssen Sie dies auch nachweisen können. Ein Überwachung des Servers selbst ist hierbei nur der erste Ansatz. Wichtig ist hier z.B. auch die Aussage, wie lange eine Mail benötigt hat, um durch das System zugestellt zu werden.
  • Und viele andere

Es gibt genug Gründe, die von Exchange bereitgestellten Daten zu analysieren und auszuwerten.

Dabei lässt sich "Reporting" in Teilbereiche aufspalten:

  • Verkehrsauswertung
    Hier interessiert vor allem, wer sendet wann wie viel wohin bzw. empfängt. Grundlage für diese Daten ist z.B. das Exchange Message Tracking (MSXFAQ.DE - Nachrichtentracking)
  • Bestandsauswertung
    Aber auch die "ruhenden" Daten sind numerisch zu erfassen. Hier interessiert z.B. welche Mailbox oder öffentliche Ordner wie groß ist. Interessant wird es, wenn auch ein Blick hinein in die einzelnen Ordner möglich wird und so z.B.: erkannt werden kann, welche Benutzer wie intensiv z.B.: Kontakte nutzen, wer z.B. Synchronisationskonflikte hat oder wie tief die Strukturen sind. Diese Analysen sind ähnlich einem Dateiserver zu sehen
  • Inhaltsauswertung
    Noch tiefer geht dann eine Analyse, wenn auch die Inhalte selbst analysiert werden, z.B.: welche Dateianlagen liegen bei welchen Anwendern. Finden Sich z.B. MP3-Dateien oder große AVI-Dateien in Potfächern oder sogar ausführbarer Code. Aber auch ein Bericht über nicht gelesene Nachrichten und entsprechende Eskalationen könnten interessant werden.
  • Historische Daten und Trends
    Eine IST-Aufnahme ist nur der Anfang. Werden diese Daten regelmäßig ermittelt, sind auch Veränderungen erkennbar und nutzbar, z.B. ob ein Postfach nicht mehr aktiv ist (und vergessen wurde zu löschen) oder ein Potfach plötzlich sehr viel Volumen erzeugt

Problem ist, dass Exchange maximal Protokolle schreibt und per WMI und Performance Counter einige Daten bereitstellt, aber selbst keine Funktionen zur Auswertung bietet. So bedeutet eine Auswertung fast immer der Einsatz von Kostenfreien oder kommerziellen Werkzeugen oder sogar eigene Entwicklungen um die gewünschten Kennzahlen zu erhalten. So sind Programm wie MTRACK oder Skripte wie WSH - MBSIZE und MBReport ein Anfang um Kennzahlen zu ermitteln. Auch der Einsatz von z.B. PRTG mit eigenen Sensoren (PRTG Exchange,PRTG ExMetric, PRTG ExTracking) ist ein Anfang .

Auf den folgenden Seiten finden Sie weitergehende Informationen für das Reporting mit Exchange: