Microsoft System Center Essentials 2010

Inhaltsverzeichnis
  1. Fazit
  2. Weitere Links

SCE lebt
Ich war irrtümlich davon ausgegangen, das SCE mit SCOM2010 nicht weitergeführt würde. Das ist aber ein Irrtum, wie ich von Herrn Decker (MS) erfahren durfte. Danke für den Hinweis. Es ist sogar preislich interessant und die Systemgrenzen wurden nach oben verschoben.

Microsoft bietet mittlerweile "Monitoring" auch als Cloud-Lösung unter dem Namen "Atlanta" an. Siehe auch
Microsoft System Center Advisor
https://www.microsoftatlanta.com/
http://onlinehelp.microsoft.com/en-us/advisor/ff962524.aspx
Zudem gibt es auch noch InTune als Cloudservice für eine reine Desktopverwaltung, die auch die Windows 7 Enterprise Lizenz und den MS Virenscanner enthält.
http://www.microsoft.com/windows/windowsintune/

Die Geschichte des Monitoring bei Microsoft ist wechselhaft. Das erste Produkt was MOM2005, der dann später zu SCOM wurde. Es gab eine sehr fünstige "Workgroup"-Edition. Dann wurde aus MOM ein "System Center Operation Manager" (SCOM), zu dem es auch eine Express-Version (Mail 2007) gab. Und mitterlweile gibt es System Center Express 2010 (SCE). Da stellt sich die Frage der Abgrenzung zu  MOM2005 und anderen Produkten !

System Center Essentials ist nicht etwa ein zusammengeschnürtes Paket von abgespeckten Teilen aus dem System Center Configuration Manager (Früher SMS), dem System Center Operations Manager (früher MOM) und WSUS, sondern ein Profukt mit Fokus auf kleine und mittelständische unternehmen, die ein proaktives Management von Servern, Applikationen und Desktops erwarten, aber mit den großen Paketen sowohl funktional als auch preislich überfordert sind. D.h. wenn Sie zu klein für MOM und SMS, bzw. SCOM und SCCM sind, aber ein einfaches "Ping-Monitoring" ihnen nicht reicht, dann kann SCE diese Lücke füllen. System Center Essentials verzichtet daher z.B. auf ausgefeilte administrative Berechtigungsmodelle und gibt einen Administrator die vier wichtigen Funktionen zur Verwaltung eines Netzwerks:

  • Überwachung von Eventlogs, Diensten, Performancecounter
    Hier können die normalen SCOM-Management Packs verwendet werden
  • Inventarisierung von Servern und Desktops mit Reports
  • Verteilung von Software an Server und Desktops, auch als "Jetzt installieren"-Option
  • Patchmanagement (nutzt WSUS)

Der Server muss dabei Windows 2003 SP2 oder höher sein. Überwacht werden können aber Windows 2000 SP4, Windows XP, Windows 2003 SP1 und Vista. Die Anzahl der System ist aber auf bis zu 50 Server und maximal 500 Clients beschränkt. SNMP-Geräte können ebenfalls überwacht werden.

Auch wenn Microsoft mit dem SCE ein rundes Paket geschürt hat, so ist Monitoring und Management natürlich auch weiterhin nicht nur durch Software zu lösen. Betriebsabläufe und Zuständigkeiten sind ebenso zu definieren wie die Reaktion auf Meldungen. Nach der Installation ist auf jeden Fall noch weiteres Feintuning erforderlich. Auch wenn SCE nun SNMP-Geräte mit überwachen kann, so bleibt noch viel Luft für echte Netzwerk Management Systeme.

System Center Essentials ist aus meiner Sicht daher ein sehr interessantes Produkt für kleinere und mittlere Firmen, die sich bislang nicht an MOM oder SMS herangetraut haben oder nur eine einfachere Funktionalität suchen. Die Einschränkungen sind daher auch verkraftbar:

  • Single Server, Kein Cluster
    Hochverfügbarkeit der Überwachungssoftware selbst ist nicht das Ziel von SCE
  • Keine delegierten Berechtigungen
    SCE kennt nur einen "Admin", der alles darf.
  • Kurze Datenhaltung
    Alle ermittelten Daten werden maximal 4 Tage vorgehalten. Langzeittrends z.B. bezüglich des Datenwachstums etc. sind nicht möglich.
  • Obergrenze
    Wer mehr als 50 physikalische Server und 500 Clients betreibt, wird in der Regel auch Zuständigkeiten verteilen und daher schon ein leistungsfähigeres Produkt benötigen.

Fazit

Wer heute als "Mittelstand" noch kein Monitoring hat oder mit seinem aktuellen Produkt nicht so recht glücklich wird, sollte mal einen Blick auf SCE werfen. Selbst wenn Sie schon ein anderes Monitoring haben, kann SCE durchaus eine "Lücke" füllen, indem Sie SCE z.B. für die Überwachung der Exchange-Server, Lync-Server und Domaincontroller einsetzen. Systeme für die Sie als MSXFAQ-Leser vielleicht verantwortlich sind. Es hindert Sie ja niemand daran, mit SCE und mit denen auf Active Directory, Exchange und Lync abgestimmten Managementpacks ihre Systeme umfangreich zu überwachen und Fehler per Mail o.ä. an das "groß" Monitoring zu senden.

Weitere Links