Lync LySS

LySS steht für Lync Storage Service und stellen erstmalig mit Lync 2013 einen einheitlichen Speicherunterbau für die Lync Dienste bereit. Vorher haben die unterschiedlichen Dienste SQL-Verbindungen aufgebaut oder über MSMQ ihre Daten zu Archivserver und Monitoring Server Übertragen. Dafür ist mit Lync 2013 das LYSS-Subsystem zuständig.

Die Komponenten

LYSS stellt eine Abstraktionsschicht zwischen den Lync Anwendungen und dem Backend-Speicher bereit. Im Hintergrund gibt es ja mehrere Datentöpfe, in den Lync Server final ihre Daten ablegen oder anfragen sollen, z.B.

  • Lync Kontakte
    Diese können in Lync 2013 in der SQL-Datenbank aber auch im Exchange 2013 Postfach abgelegt werden
  • QoE/CDR-Daten
    Die Verbindungs- und Statistikdaten der Clients werden per SIP an den Server gesendet, welcher diese sicher in die Backenddatenbank ablegen muss. Die Datenbank könnte aber gerade unpässlich sein, so dass ein Queuing/Buffering vorgesehen werden muss.
  • ArchivDaten
    Gleiches gilt für zu archivierende Instant Messages

Es gibt also mehrere Applikationen vorne, die mit verschiedenen Speicherbereichen im Backend kommunizieren wollen. Dies muss alles zuverlässig, entkoppelt und trotzdem gesichert erfolgen. Anstatt nun in jeder Frontend-Applikation diese Logik einzubauen, hat Microsoft mit dem LYSS hier eine Vermittlungsschicht gebaut, die nach oben von den Applikationen genutzt werden kann und nach unten mit den beiden aktuellen Backend-Diensten kommuniziert.

LySS nutzt seinerseits die Windows Fabric um mit anderen LYSS-Instanzen im gleichen Pool zu kommunizieren. Eigentlich ist der Ansatz ganz pfiffig, da er flexibel und offen für zukünftige Erweiterungen ist.

SQL-Express Instanz "LYNCLOCAL"

Zur "Eigenverwaltung" bringt LYSS gleich noch eine eigene SQL-Express-Instanz mit. Ich frage mich hier wirklich, ob das eine komplette eigene Instanz hat sein müssen, oder ob da ein SQL-Compact oder eine Datei nicht auch gereicht hätte. Aber auf jedem Lync Server gibt es ja schon die ein oder andere Datenbank, wie ich auf Lync 2013 Datenbanken beschrieben habe. Die SQL-Instanz mit dem Namen "LYNCLOCAL" enthält genau eine Datenbank. In der Datenbank "LYSS" gibt es auch nur ein paar Tabellen:

Die LySS-Datenbank enthält wieder eine ganze Menge an "Stored Procedures", die vermutlich von den Lync Diensten intensiv genutzt werden, so dass ein Zugriff auf die eigentliche Tabellen unterbleiben kann. Das gleiche rate ich ihnen:

Auch wenn Sie als Administrator mit dem SQL Management Studio natürlich in die Datenbanken schauen können, sollten Sie maximal lesend vielleicht in die Tabellen schauen.

Ich habe das auf einem Testsystem gemacht und kann ihnen sagen, dass sie nicht wirklich viel darin sehen.

LySS Prozess

LYSS.exe ist allerdinge kein eigener Dienst sondern ein Prozess in Lync. Sie können ihn aber dennoch im Taskmanager sehen und sogar dort unsanft beenden.

Er wird aber dann sofort wieder gestartet. Insofern können Sie dies besser sein lassen und ist maximal etwas für TestUmgebungen um z.B. die Recovery-Zeit eines Dienstes zu müssen oder ihre Monitoring-Software auf die Probe zu stellen.

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