Exchange 2007/2010 Mixed Routing

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Bei der Migration von Exchange 5.5 auf 2000/2003 als auch bei der Migration von 2000 auf 2003 konnten Sie sowohl ein Inplace-Update als auch eine Migration auf einen neuen Server durchführen. Das ist bei Exchange 2007 so nicht möglich. Exchange 2007 darf produktiv nur als 64-bit Version (Siehe E2K7:64-bit) eingesetzt werden. (Siehe auch Exchange 2007 und folgende)

Damit scheidet eine "Inplace-Migration" natürlich aus, da Exchange 2000/2003 natürlich nur als 32-bit Software vorliegt und nicht auf Windows 64bit installiert werden kann. für die Migration nach Exchange 2007 bleibt daher nur der Weg, einen neuen Server zusätzlich zu installieren und dann die Inhalte (Postfächer und öffentliche Ordner) zu verschieben. Vergessen Sie dann auch die Connectoren, Virenschutz, Backup etc. nicht. Aber ist es dann besonders einfach ?

Schauen wir uns mal ein paar Aspekte an:

  • Administrationskonzept
    Mit Exchange 2007 gibt es nicht mehr die bislang bekannten administrativen Gruppen. Nur während der Migration werden Sie natürlich einen Mischbetrieb haben. Alle Exchange 2007 Server sind dann in einer administrativen Gruppe und Berechtigungen werden auf Server vergeben.
  • Routing
    Im Bereich des Routings haben sich aber umfangreiche Änderungen ergeben, die bei großen Umgebungen eine umfangreiche Planung erfordern. Alle Exchange 2007 Server nutzen die AD-Sites für das Routing aber stellen sich für die Exchange 2000/2003-Welt als eine Routinggruppe dar, die aber kein Link-State-Routing unterstützt. Entweder verzichten die daher global auf LinkState oder sie sorgen dafür, dass Mails nicht zweimal die "Grenze" der beiden Welten überschreiten müssen
  • Reihenfolge: Clientaccess, Hub/Transport, Mailbox, Option dann Edge um UM
    Auf beim Update ist zu beachten, dass z.B. ein Exchange 2003 Frontend keinen Exchange 2007 Mailboxserver bedienen kann. Wenn Sie daher keine parallele Struktur aufbauen, müssen Sie erst die Exchange Frontend Server aktualisieren. Ehe Sie aber nun den ersten Mailboxserver installieren, müssen Sie auf jeden Fall eine Hub/Transportrolle in der gleichen Active Directory Site installieren. Danach können Sie sich bei Bedarf an Edge und Unified Messaging machen.
  • Gateways
    Exchange 2007 unterstützt nicht mehr die klassischen EDK-Gateways (siehe EDK oder SMTP) sondern neue "ForeignConnector", welche primär mit einer Verzeichnisstruktur arbeiten. Hier müssen Sie also bei ihren Drittherstellern nachfragen.

Neben der Migration innerhalb der gleichen Organisation (SameOrg Migration) gibt es natürlich immer noch die Migration in eine komplett andere Organisation (ORG2ORG) oder die Migration von einem Fremdsystem wie Notes. Diese Seite beschäftigt sich mit der Migration innerhalb der gleichen Organisation.

Administrationskonzept

Exchange 2007 nutzt ein sehr viel feineres Konzept zur Vergabe von Administrativen Berechtigungen. Mit Exchange 2000/2003 war es im groben so, dass Sie auf die Exchange Organisation und die entsprechenden administrativen Gruppen Berechtigungen vergeben konnten. Zudem waren Berechtigungen auf den Server selbst (Meist lokaler Administrator) und Berechtigungen auf die OU oder Domäne mit den mailaktiven Objekten (Benutzern, Kontakten, Gruppen, öffentlichen Ordnern) delegierbar. Zudem hat das Exchange Setup einige Gruppen angelegt, damit auch die Exchange Server und Dienstkonten ihrerseits ausreichende Berechtigungen für die Funktion erhalten haben. Eine feinere Abstufung der Berechtigungen wäre zwar möglich gewesen aber wurde fast nie verwendet.

Mit Exchange 2007 ändert sich dies. Durch den Wegfall der administrativen Gruppen nach der Migration müssen Sie ihre aktuelle Berechtigungsstruktur auf die neuen Umgebungen anpassen.

Die Berechtigungen mit Exchange 2007 sind sehr viel feiner abgestimmt. So gibt es Gruppen für das Verwalten der Exchange Empfänger. Mitglieder dieser Gruppe dürfen bei den Empfänger nur die Exchange Eigenschaften pflegen. Die Berechtigungen werden also bis auf einzelne Attribute der entsprechenden Objekte herunter gesetzt. Die für Exchange zuständige Person kann daher z.B. bei allen Empfängern im Active Directory seine Aufgabe ausführen aber hat dennoch keine Rechte z.B.: neue Benutzer anzulegen, Kennworte zurück zu setzen o.ä.

Leider kann ich auf dieser Seite nicht auf alle Details eines Administrationskonzepts unter Exchange 2007 und die Migration dorthin eingehen.

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Routing und LinkState

Das erste, was Sie beim Einsatz von mehr als einer Routinggruppe wissen müssen ist die fehlende Funktion "Link-State" von Exchange 2007. Dies ist besonders zu beachten, wenn Sie die Exchange 2007 Routinggruppe zwischen Exchange 2003 Routinggruppen betreiben. Folgende Konfiguration ist zwar erlaubt, aber erfordert das Abschalten von LinkState auf allen Exchange 2003 Servern der Organisation

Das Abschalten von LinkStateRouting muss auf allen Exchange Servern der Organisation erfolgen. Auch wenn Sie später neue Server installieren, müssen Sie daran denken, diesen Eintrag immer wieder entsprechend zu setzen.

HKLM\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\RESvc\Parameters\SuppressStateChanges:DWord = 1

REG-Datei zum Import
SupressLinkstate.reg.txt

In einer Active Directory Umgebung eignet sich dazu natürlich eine Gruppenrichtlinie. Ich habe dazu eine kleine ADM-Datei gemacht, die eben diese Einstellung konfigurierbar macht

Vorlage für Aktivierung per Gruppenrichtlinie
SupressLinkstate.adm

Binden Sie diese ADM-Vorlage einfach in eine entsprechende Gruppenrichtlinie ein, die auf alle Exchange Server wirkt. Sollte die Richtlinie aus Versehen auf andere Server angewendet werden, ist dies kein Beinbruch, da nur Exchange die Einstellung auswertet.

Wenn Sie "LinkState" deaktivieren, dann nutzt Exchange immer den kürzesten Weg von Quelle zu Ziel, weil alle Connectoren den Status "Verfügbar" haben. Alternative Leitwege werden nicht mehr genutzt. Überlegen Sie sich daher, wie sie ihre Warteschlangen auf "Sitzenbleiber" überwachen, z.B. mit QStatus oder MOM2005.

Wenn die Exchange Routinggruppe aber an einem Ende ihrer Exchange Routing Topologie angebunden ist, dann können die Exchange 2003 Server problemlos weiter mit LinkState arbeiten.

Wenn Sie natürlich nur genau eine Routinggruppe haben, kann brauchen Sie auf diese Feinheiten keine Rücksicht zu nehmen.

Routingfallen

Um die Bedeutung und Gefahr eines falsch verstandenen Routings etwas zu verdeutlichen, möchte ich hier ein paar Beispiele anführen. Zur Vereinfachung gibt es eine 1:1 Übereinstimmung von Exchange 2003 Routinggruppen und Active Directory Standorten. Zur Einstimmung betrachten Sie bitte das folgende Bild. Es beschreibt zwei Exchange 2003 Routingrgruppen einer Organisation, in der mittlerweile zwei Exchange 2007 Server installiert wurden.

Die Exchange 2007 Server sind alle natürlich in ihrer eigenen Routinggruppe, die sich über aller (hier zwei) Active Directory Sites erstreckt. Die Kosten zwischen den beiden Exchange 2007 Servern betragen 10 (Kosten des AD Sitelink). Verdecken Sie doch einfach mal die Spalte "Via", "Kosten" und "Bemerkung" und prüfen Sie, was sie heraus finden und was ich glaube, was richtig ist.

Von Nach Via Kosten Bemerkung
A B

-

1

einfaches Routing mit Exchange 2003 Regeln

C

B

1+2 = 3

einfaches Routing mit Exchange 2003 Regeln

D

-

2

Für A ist Server D in der über die Kosten 2 direkt erreichbaren Routinggruppe.
Die internen Kosten (10)  des AD Sitelinks sind für Exchange 2003 nicht erkennbar.

E

D

 

Für A ist Server E in der über die Kosten 2 direkt erreichbaren Routinggruppe.
Die internen Kosten (10) des AD Sitelinks sind für Exchange 2003 nicht erkennbar.

B A

-

1

einfaches Routing mit Exchange 2003 Regeln

C

-

2

einfaches Routing mit Exchange 2003 Regeln

D

E

2

Für B ist Server D in der über die Kosten 2 direkt erreichbaren Routinggruppe.
Die internen Kosten (10) des AD Sitelinks sind für Exchange 2003 nicht erkennbar.

E

-

2

Für B ist Server E in der über die Kosten 2 direkt erreichbaren Routinggruppe.

C A

B

1+2 = 3

einfaches Routing mit Exchange 2003 Regeln

B

-

2

einfaches Routing mit Exchange 2003 Regeln

D

B

2+2=4

Für C ist Server D in der indirekt über die Kosten 2 +2 erreichbaren Routinggruppe.
Die internen Kosten (10) des AD Sitelinks sind für Exchange 2003 nicht erkennbar.

E

B

2+2=4

Für C ist Server E in der indirekt über die Kosten 2 +2 erreichbaren Routinggruppe.
Die internen Kosten (10) des AD Sitelinks sind für Exchange 2003 nicht erkennbar.

D A

-

A

Routing über Exchange 2003

B

E

10+2=12

B zieht das Exchange 2007 Routing vor. Daher geht die Mail erst zu E, auch wenn die Kosten (10) höher sind als der Weg über A

C

E-B

14

B zieht das Exchange 2007 Routing vor. Daher geht die Mail erst zu E, auch wenn die Kosten (10) höher sind als der Weg über A

E

lokal

10

Routing innerhalb der Exchange 2007 Routinggroup

E A

D

12

Auch hier erst Routing innerhalb von Exchange 2007, ehe dann der Übergang zu Exchange 2003 erfolgt.

B

-

2

Direkter Übergang zum Server

C

B

2+2=4

Routing über Exchange 2003

D

lokal

10

Routing innerhalb der Exchange 2007 Routinggroup

Die meisten Entscheidungen sind eigentlich klar und einfach zu verstehen. Sie müssen sich immer nur verdeutlichen dass

  • Eine RG
    Die Exchange2K7 Routinggruppe ist aus Sicht von Exchange 2000/2003 genau eine Routinggruppe. Die "internen" Verbindungen und Kosten der AD-Sitelinks sind Exchange 2000/2003 nicht bekannt.
  • Einmal Exchange 2007 immer 2007
    Eine Mail, die einmal auf einem Exchange 2007 Server geroutet wird, wird immer auf Exchange 2007 geroutet. Selbst wenn die Konfiguration einen "günstigeren" Weg über andere Exchange 2003 Routinggroupconnectoren aufzeigen würde.

Es ist also vielleicht nicht ganz so einfach, bei größeren Umgebungen eine geschickte Wahl des Routings zu konfigurieren.

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Die Migration nach Exchange 2007 ist besonders bei größeren Umgebungen alles andere als "Einfach. Sie können gerne unsere Unterstützung bei der Migration und Ausarbeitung eines Konzepts anfordern.

Manchmal kann auch eine angedeutet dreidimensionale Darstellung die Verbindungen etwas verdeutlichen. Dabei  bietet es sich an, die AD-Sites als unterste Abbildung der Netzwerkstruktur anzulegen und oben die bisherigen Exchange 2000/2003 Routinggruppen mit den Connectoren abzubilden.

Bei einer sauberen Planung sollten die Exchange 2000/2003 Routinggruppen einer AD-Site zugeordnet werden können und die Conectoren entlang den AD-Sitelinks ausgerichtet werden.

Nun kommt die neue Exchange 2007 Routinggruppe als Zwischenschicht, da sie sich über die komplette Organisation und AD-Sites erstreckt. Die Exchange 2007 Server nutzen innerhalb der Routinggruppe die AD-Links aber aus sicht von Exchange 2000/2003 ist es nur eine weitere Routinggruppe. Überlegen Sie sich nun, wo Sie die horizontalen Übergänge einplanen.

Allgemeiner Tipp:
Sie machen Sich das leben einfacher, wenn Sie bei einer Hub/Spoke Topologie bei der Migration von außen nach innen vorgehen. Die Routinggruppe der HubSite sollten sie möglichst lange bestehen lassen.

Aber auch hier sollten sie GENAU aufpassen. Hier noch mal ein Beispiel, was passieren kann, wenn Sie von außen nach innen vorgehen. Wieder einmal gibt es drei Standorte (Hamburg, Frankfurt, München) die mit Frankfurt als Mittelpunkt verbunden sind.

Schritt Beschreibung

Der erste Exchange 2007 Server wird in der Niederlassung Hamburg installiert. Natürlich richtet man den ersten Routinggroup Connector auch zum lokalen Standort Hamburg ein.
Noch funktioniert alles wie vorgesehen

Nun installiert man den Server in Niederlassung München. Das sieht alles noch ganz gut aus aber Sie erkennen nun schon das "Problem":
Eine Mail von M1 nach M2 wird nicht lokal in München zugestellt, sondern geht für F1 und H1 nach H2 und erst dann durch die AD-Site Frankfurt hindurch. Das ist natürlich nicht gewollt.

Das will man nun korrigieren und legt einen Connector von der Routinggruppe in München zu Exchange 2007 Routing Gruppe.
Nun "scheint" alles ok zu sein, aber nun hat der Server F1 zwei Wege die Server in Hamburg zu erreichen. Eine Mail von F1 zu H2 kann natürlich von F! über H1 nach H2 gehen.
Sie kann aber genauso gut von F1 über M1 nach H2 gehen. für die Exchange 2003 Welt sind die Server H2 und M2 in der gleichen Routinggruppe.
Die Lösung ist nicht ganz einfach. Natürlich kann man bei den Routinggroup Connectoren zwischen der Exchange 2007 Routinggruppe und der alten Welt mit Source und Target Server zumindest verhindern, dass M1 mit H2 und H1 mi M2 direkt spricht. Aber an den Kosten ändert sich nichts.
Sie könnten einen Routinggroupconnector von F1 zu M2 und einen weiteren Connector von F1 zu H2 konfiguriere, so dass der Frankfurter Server direkt mit den passenden Exchange 2007 Servern spricht. Aber in größeren Umgebungen wird auch das sehr schnell unübersichtlich.

L

Für kleine Firmen mit wenigen Standorten ist diese Frage natürlich eher philosophischer Natur. für Firmen mit dezentralen Servern hingegen ist eine genaue Betrachtung des Routings in allen Fällen essentiell wichtig. Gerade Firmen mit Servern in Mittelpunkten sollten entgegen anderen Ratschlägen eher in der "Mitte" mit entsprechenden Exchange 2007 Servern anfangen, damit der "Übergang" nicht in einer Außenstelle erfolgen muss.

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Updatereihenfolge

Schon bei Exchange 2000 und Exchange 2003 war eine Reihenfolge bei Update und Service Pack vorgeschrieben. Sie mussten immer zuerst die Frontend Server und dann die Backend Server aktualisieren. Eine ähnliche Reihenfolge ist auch bei der Installation von Exchange 2007 zu beachten. Hier gibt es aber nun bis zu fünf Rollen statt der bisher zwei Rollen.

  • Frontend zu CAS
    Zu allererst sind die entsprechenden Frontend Server durch Exchange 2007 Server zu ersetzen. Ein Exchange 2000/2003 Frontend Server kann nämlich keinen Exchange 2007 Mailbox Server mehr bedienen. Dazu müssen Sie aber nicht den bestehenden Server Inplace Updaten. Das geht aufgrund der 64bit Thematik ja gar nicht so einfach. Eine Neuinstallation ist daher erforderlich. Ideal ist daher ein neuer Server, der daneben installiert wird und dann den bisherigen Server ablöst (Bitte sauber deinstallieren). Wenn ihre bisherigen Server auch 64bit tauglich sind, dann kommen Sie dennoch nicht um eine Deinstallation von Exchange und Neuinstallation mit Windows 2003 64bit und der Exchange 2007 Client Access Rolle aus.
  • Hub/Transport
    Die zweite wichtige Rolle ist die Installation von Hub/Transport. Ein Mailboxserver kann ohne ohne eine Hub/Transport-Rolle in der gleichen Active Directory Site keine Mails senden oder empfangen. Diese Aufgabe übernimmt nämlich die Hub/Transport-Rolle. Wenn der spätere Mailbox Server kein Cluster ist, dann können Sie natürlich auch diese Rolle mit auf den Mailbox Server installieren. Alternativ können Sie den früheren Frontend Server, welcher nun die Client Access Rolle trägt, ebenfalls zum Hub/Transport Server machen.
  • Erst dann können Sie auch einen Server mit der Mailbox-Rolle installieren. Das kann natürlich auch gleich ein Cluster sein, denn den SRS, der bei einer Migration von Exchange 5.5 nach Exchange 200x erforderlich war, gibt es nicht mehr.

Damit ist die Basisfunktion von Exchange 2007 schon gegeben. Natürlich kann man "drum herum" noch weitere Rollen und Funktionen einrichten.

  • Unified Messaging
    Diese Rolle erlaubt, dass Anwender auf ihr Exchange 2007 Postfach per Telefon zugreifen oder Exchange als Sprachmailbox arbeitet.
  • Edge
    Dies ist eine zusätzliche optionale Rolle, um die Verbindung zwischen Internet und dem eingehenden Hub/Transport-Server noch mal von einander zu trennen und zusätzliche Schutzfunktionen aufzubauen. Edge ist nicht zwingend erforderlich, aber kann z.B.: in einer DMZ auch ohne Active Directory platziert werden.
  • Outlook Autodetect
    Über entsprechende Einträge im DNS und noch ein paar andere Konfigurationseinstellungen können Sie Outlook 2007 automatisch konfigurieren
  • ISA
    Sicher ist die Client Access Rolle ein guter Schutz des Mailbox Servers vor einem direkten Zugriff. Aber trotzdem sollten sie den IIS dieser Rolle nicht gänzlich ungeschützt aus dem Internet erreichbar machen. Ein ISA-Server davor als reverse Proxy kann hier sehr gute Dienste leisten.

Eine genauere Beschreibung der für ein Update erforderlichen Schritte finden Sie natürlich in den Exchange Handbüchern und Hilfedateien von Microsoft.

Voraussetzungen

Ehe Sie Exchange 2007 installieren können, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. So stellt Exchange 2007 selbst Grundvoraussetzungen an die Umgebung und den Server und zudem muss auch ihre bestehende Exchange Umgebung "Ready" für Exchange 2007 sein. Die Grundvoraussetzungen sind.

  • AD: Windows 2003 Server mit SP1
    Die DCs und speziell die GCs müssen Windows 2003 SP1 betreiben
  • AD:  Domains
    Alle Domänen müssen im native Mode sein. Dies ist definitiv der Todessstoß für eventuell noch immer vorhandene NT4 BDCs.
  • AD: Sites&Services
    Es ist außerordentlich wichtig, dass Sie ihre Standorte, IP-Subnetze und Sitelinks korrekt gepflegt haben um das Routing von Exchange 2007 zu unterstützen.
  • Server: 64bit
    Der Server für Exchange 2007 selbst muss mit Windows 2003 64bit installiert sein

Aber auch ihre Exchange Umgebung muss folgende Voraussetzungen erfüllen

  • Exchange Native Mode
    Auch hier ist klar, dass es keine Exchange 5.5 Server mehr in der gesamten Organisation geben darf.

Dann können Sie Exchange 2007 als weiteren Server in ihrer Organisation einbinden. Je nach Umgebung kann es aber sein, dass Sie noch weitere Belange beachten müssen, z.B.: bezüglich der Routinggruppen. Alle Exchange 2007 Server nutzen eine eigene Routinggruppe, die an die Exchange 2000/2003-Umgebung natürlich angebunden werden müssen.

Die einzelnen Schritte

Natürlich kann hier keine komplette Migrationsbeschreibung stehen, sondern nur ein Leitfaden und Stichpunkte. Die Details hierzu müssen Sie in der Anfangszeit noch selbst aus der Exchange Dokumentation entnehmen.

Vorbereitung

Ehe Sie mit der Installation des ersten Exchange 2007 Servers in eine bestehende Organisation beginnen können, müssen Sie einige Vorarbeiten leisten:

  • Exchange 200x Native Mode
    Es darf kein Exchange 5.5 Server mehr existieren und die Betriebsart der Organisation muss auf "Nativ" stehen. (Siehe Exchange Native Mode / Mixed Mode)
  • Windows 2003 SP1 64Bit
    Der Server, auf dem Sie Exchange installieren möchten, muss mit einer 64Bit CPU ausgestattet und mit Windows 2003 SP1 64bit Edition installiert sein (siehe E2K7:64-bit)
  • AD-Sitelinks und Routing
    Wie sie weiter oben bereits gelesen haben, nutzt Exchange 2007 die AD-Sites zum Routing und stellt für die Exchange 2000/2003-Umgebung eine neue Routinggruppe dar. Entsprechend sollten Sie ihr aktuelles Routing überprüfen und ihre AD-Standorte und Sitelinks prüfen.
  • Active Directory und Domains
    Bedenken Sie, dass Exchange 2007 einen Windows 2003 SP1 Domänencontroller als GC braucht. Ein Update ist daher erforderlich.
  • Definition der Administrative Rollen
    Exchange 2007 ist sehr viel restriktiver mit Rechten ausgestattet. So gibt es eine eigene Rolle zur Verwaltung von Empfängern, die nur Berechtigungen auf die für Exchange relevanten Eigenschaften der Objekte hat. Auch für die Verwaltung der Server gibt es eigene Gruppen. Hier müssen Sie ihr bisheriges Konzept anpassen.
  • ExBPA Readyness Check
    Der Exchange Best Practice Analyzer enthält ein Modul, um die Eignung ihrer Umgebung für Exchange 2007 zu zu prüfen. Nutzen Sie diese Chance

Serverinstallation

Sie könnten nun natürlich einfach die Installation starten und den Assistent alles machen lassen. Aber mittlerweile wissen Sie ja, dass je nach ihrer Umgebung eine Installationsreihenfolge (Frontend, Hub/Transport, Mailbox) einzuhalten ist

  • Schemaerweiterung
    Exchange 2007 bringt einige umfangreiche Änderungen am Schema mit. Das grafische Setup übernimmt eigentlich alles für sie, solange Sie ausreichend Rechte haben. Bei einem verteilten Berechtigungskonzept hingegen kann es sein, dass unterschiedliche Personen ihre Teile des Setups ausführen müssen
  • Installation erster Server
    Der erste Server installiert sich dann relativ einfach. Es kann sogar gleich ein Cluster Server sein, da es keinen SRS mehr gibt. Hier gibt es dann auch die erste Möglichkeit ein Testpostfach anzulegen und erste Testnachrichten zu übertragen und Clients einzubinden.
  • Outlook Auto Konfiguration
    Outlook 2007 kann automatisch konfiguriert werden. Diese Einstellungen sollten Sie sehr früh machen, um die spätere Migration und Neueinrichtungen.

Migration

Die eigentliche Migration zieht sich meist über eine längere Zeit hin und beinhaltet folgende Funktionen

  • Installation weiterer Server
    Zusätzliche Server sind zumindest temporär erforderlich, da ein Inplace Update nicht möglich ist. Zudem müssen Sie natürlich Virenschutz und Backup installieren und Konfigurieren
  • Migration der Postfächer
    Die Verlagerung von Postfächern erfolgt einfach über die MMC von einem Server zum anderen Server.
  • Anpassen der Connectoren
    Während weitere Server an verschiedenen Standorten installiert werden, müssen Sie die Leitwege kontrollieren und gegebenenfalls anpassen. Auch werden Sie irgendwann den Mailversand zum Internet und den Empfang auf die neuen Server umstellen. Connectoren zu anderen Mailsystemen (z.B. Notes) sind ebenfalls anzupassen. Auch eigene Lösungen sind auf die neuen Gegebenheiten anzupassen.
  • Migration öffentliche Ordner
    Überlegen Sie, wie Sie die bisherige Nutzung der öffentlichen Ordner auf andere Plattformen umstellen können. Gemeinsame Ordner als Ressourcen, Sammelpostfächer etc. können besser über Ressourcenpostfächer abgebildet werden. Dokumentbereiche sind in Sharepoint besser aufgehoben. Langfristig werden öffentliche Ordner sicher entfallen.

Sicher gibt es noch weitere Aspekte bei der Migration zu beachten.

Aufräumen

So langsam verschwinden dann nach und nach die bisherigen Exchange 2000/2003 Server. Allerdings sollten Sie einen Exchange 2003 Systemmanager und einige Exchange 2003 Server für Public Folder bestehen lassen, denn der Zugriff per OWA auf öffentliche Ordner funktioniert nicht mit Exchange 2007 alleine.

Zum Schluss können Sie über das Setup sogar die überflüssigen Exchange 2000/2003-Berechtigungen entfernen lassen. Damit ist das System ein Stück weit sicherer.

Weitere Links