OneDrive Migration

OneDrive ist der "Next Generation Dateiserver", aber wie kommen meine Dateien von "last generation FileServer" nach OneDrive? Und wie kommen Daten von einem OneDrive eines Benutzers, der ausscheidet zum Nachfolger oder ins Gruppenverzeichnis, ehe die Daten gelöscht werden.

Ist doch nur ein File-Copy?

So einfach ist das nicht, denn auch wenn OneDrive wie ein Dateiserver aussieht, so ist es primär ja ein Speicher in Office 365, der nun mal kein "Laufwerksbuchstabe" ist. Natürlich könnte ich auf SharePoint eine Dokumentlibrary anlegen, diese dann per OneDrive Client auf meinen lokalen PC synchronisieren und dann lokal alle Datein vom DateiServer in dieses Verzeichnis verschieben. Aber da habe ich gleich mehrere Probleme mit.

  • Besitzer
    Da ich die Dateien einstelle, bin ich dann auch der Besitzer aller Dateien. Das sieht erst mal unschön aus aber kann mit AzureIRM auch noch andere Effekte haben.
  • Datum/Zeit-Informationen
    Wenn es dumm läuft, dann haben alle Dateien nun das aktuelle Datum als "last Modified".
  • Skalierung
    Es bleibt sicher nicht bei einem kleinen Share. Ein Dateiserver hat ja viele Abteilungslaufwerke. Will ich mit für die alle manuell eine Library anlegen und Rechte vergeben, diese dann in OneDrive einbinden um über eine lokale Kopie diese dann in die Cloud zu bringen ?

Diese "Daten Rein/Raus"-Aktion gibt es ja gleich mehrfach, z.B. bei:

  • Umzug von On-Premises in die Cloud
    Microsoft wünscht sich natürlich, dass die Office 365 Kunden nicht nur mit dem Postfach sondern auch mit anderen Daten in die Cloud kommen
  • Umzug von einem Tenant zum anderen Tenant
    Nur weil es Office 365 gibt, werden nicht weniger Firmen gekauft oder verkauft und entsprechend betrifft die heute auch ganz schnell mal den Office 365 Tenant
  • Aus der Office 365 Cloud in eine andere "fremde" Welt
    Das kann wieder ein lokaler Dateiserver sein oder auch ein Umzug nach GIT oder andere Cloudspeicher.

Da muss also was anderes her.

Copy oder Sync

In den meisten Dateiservern haben sich große Datenmengen angesammelt. Sicher können viele Daten auch in SharePoint Online abgelegt werden. Aber das kann durchaus dauern, da Bandbreite nun mal limitiert ist. Selbst über eine 1GBit-Leitung kommen im Idealfall 100MByte/Sek, was bei 1 TB Daten, was mindestens 2,7 Stunden sind. Realistisch sind aber deutlich längere Zeiten, da die Bandbreite nicht "frei" ist und Latenzzeit aber auch das "Einchecken" in SharePoint Online den Durchsatz doch arg reduziert. Migrationen werden also eher in Tagen und Wochen als Stunden dauern. Damit stellt sich die Frage, wie sie denn die "Unveränderlichkeit" auf der Quelle sicherstellen, damit nach dem "Copy" keine bereits kopierte Dateien geändert werden.

Da sie aber die Anwender in der Regel nicht aussperren können, läuft es wohl auf einen initialen Copy hinaus, bei dem nachfolgende Delta-Jobs die Änderungen auch wieder in die Cloud übertragen. Der OneDrive-Client macht das per Blocklevel-Transfer. Insofern könnte OneDrive doch ein passendes Migrationstool sein. Auf jeden Fall sollte es eine Möglichkeit zum Abgleich der Quelle mit dem Ziel geben.

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