Teams Führerschein
Die Einführung von Teams können Sie "einfach so nebenbei" machen oder durch einen Change Manaement Prozess begleiten. Aus meiner Erfahrung halte ich von einer "self gesteuerten" Teams-Nutzung nichts, da die Anwender damit viele Fehler machen, Teams nicht effizient nutzen und im schlimmsten Fall Datenschutz und Datensicherheit auf der Strecke bleiben. Ich kann hier nicht den kompletten Prozess beschreiben, der zudem je nach Kunde und Umgebung individuell angepasst wird. Aber ich möchte ihnen anhand von "Teams Führerscheinen" ein Beispiel geben, wie eine Komponente aussehen kann.
Wer es gerne förmlich mag, kann natürlich auch ein Teilnehmer-Zertifikat bekommen.
Problemstellung
Die Nutzung von Teams nimmt in Firmen stark zu und überholt manchmal sogar die Informationskampagne im eigenen Unternehmen. Das ist natürlich nicht gut, weil die einen Anwender Teams nicht so nutzen, wie die Firma sich das wünscht und andere Anwender sich unter druck gesetzt fühlen und dann blockieren oder zumindest die Stimmung negativ beeinflussen.
Und sollte allen klar sein, dass eine Firma entweder Teams komplett deaktiviert, indem Sie die Lizenz für die Anwender entziehen oder sehr aktiv und vor allem schnell die Teams-Einführung unterstützt. Denn es ist jedem Anwender möglich, einfach Teams auf seinem Desktop oder Smartphone zu installieren (Siehe Teams Installation) und zu nutzen. Selbst wenn Sie anfangen nur ausgewählte Benutzer mit Teams auszustatten, lässt es sich nicht wirklich verhindern, dass auch andere Personen einbezogen werden. Ein Teams-Anwender kann nämlich problemlos einen anderen Mitarbeiter "erwähnen" (Mentioning). Wenn der andere Mitarbeiter dann noch in Teams aktiv ist, bekommt er eine Mail, dass er was verpasst. Es entsteht zwangsweise eine Art Sog zu Teams und wenn der Mitarbeiter dann keine Lizenz hat und Teams nicht starten kann, dann laufen die Anrufe beim Administrator auf.
Um mit Teams zu arbeiten, muss es aber natürlich auch entsprechende Teams geben und wer vorher noch nicht mit SharePoint oder Skype Meetings gearbeitet hat, für den ist in Teams erst mal vieles Neu und unbekannt. Schon die Video-Konferenz ist ein heikles Thema, da viele Geräte schon Kameras haben, die vielleicht bislang nie genutzt wurde oder andere Nutzer eben keine Kameras haben und sich vielleicht zurückgesetzt fühlen.
Hinzu kommt, dass nicht alle Office 36 Kunden gleich groß und gleich agil sind. Ich versuche es einmal an der Größe festzumachen, auch wenn das sicher nicht das alleinige Kriterium ist.
- Kleine Firma (<100 Leute)
Hier gibt es meist keine Schulungen oder Einweisungen und die Anwender erarbeiten sich solche Office Themen interaktiv. Vielleicht haben Sie die Teams Videos von Microsoft gesehen. Allerdings wird es hier auch eher zu einer übersichtlichen Anzahl an Teams kommen, die auch jeder Anlegen und löschen kann. Fehler dürfen gemacht und korrigiert werden. - XL-Firma
Da hier hunderte oder mehr Personen arbeiten, gibt es meist auch entsprechende "Organisationseinheiten", die z.B. Change Management, Compliance, User Adoption und Schulungen betreiben. Die Administratoren "kümmern" sich um Neuerungen und Unterbinden die Nutzung, bis es ein Betriebskonzept und eine Einführung gibt. Im weiteren Projekt gibt es dann meist formale Wege und Workflows, über die ein Produkt eingeführt werden. Ein neues Team könnte dann über ein "Antragsformular" mit nachgeschaltetem "Workflow" angelegt werden.
Zwischen den beiden Szenarien gibt es die Lücke mit Firmen, die größer sind und für die daher eine virale Einführung von Teams gefährlich ist. Auf der anderen Seite weiß die IT aber oftmals gar nicht mehr genau, wie die einzelnen Fachabteilungen arbeiten. Sie steckt also in der Zwickmühle zwischen "Wir lassen alles zu und kehren danach die Scherben zusammen" oder "Wir verhindern neue Dinge aus Unsicherheit und sind der Buhmann".
Die Risiken sind durchaus vorhanden, denn bei einer unstrukturierten Einführung kann einiges schief gehen. Hier ein paar Beispiele als Denkanstoß
- Meeting-Bandbreite
Es ist sehr einfach jedem Teilnehmer möglich ein Meeting zu starten. Alle Personen im Team können neben Audio auch Video nutzen. Das ist am Anfang nett aber kann ihre Internet-Verbindung diese Datenmenge auch bedienen oder bricht dann die Anbindung der Buchhaltung an SAP/DATEV zusammen und kann der Vertrieb nicht mehr mit SalesForce (Cloud) arbeiten? - Meeting Qualität
Selbst wenn die Bandbreite gut aussieht, ist nicht jeder der geborene "Meeting Teilnehmer". Wie gehen Sie mit Hintergrundgeräuschen um, was müssen Sie für eine Telefoneinwahl beachten und was bedeutet Video und Aufzeichnungen ? - Redundante Teams
Ohne Konfiguration kann jeder Benutzer einfach neue Teams anlegen. Sie können sicher sein, dass sehr bald Teams entstehen, die quasi doppelt oder mehrfach vorhanden sind, weil sich die Teilnehmer nicht absprechen und vor allem den Scope eines Teams nicht einschätzen können. Solche Teams wieder zusammen zu führen ist sehr umständlich bis unmöglich. - Risiko externer Zugriff
Es ist sehr einfach auch Lieferanten und Kunden über "Guest Access" einen Zugriff auf das eigene Team einzurichten. Das hat aber Auswirklungen auf alle Informationen im Team und nicht nur auf eine freigegebene Datei oder einen Kanal (Channel).
Im produzierenden Gewerbe ist es ganz normal, dass jemand eine Maschine erst nach einer "Einweisung" bedienen darf. Das gilt nicht nur für das Fahren von Staplern oder Kränen. Selbst ich als externer Dienstleister muss bei der ein oder anderen Firma am ersten Tag eine "Sicherheitsbelehrung" durchlaufen. Das ist nicht nur in Kraftwerken so. Auch Medizin- und Lebensmittel-Betriebe oder Forschungsstätten (Thema Foto) verfahren oft so. Ich habe mir daher überlegt, dass ein Mittelweg bei der Teams-Einführung entsprechende "Führerscheine" für die Freischaltung von Funktionen erforderlich sein könnten.
Das Ziel ist nicht die Gängelung von Mitarbeitern sondern einfach eine Art Hausordnung und Handlungsanweisung, wie Teams in dem jeweiligen Unternehmen genutzt werden soll. Ich habe mir da drei Stufen überlegt, die Sie natürlich nicht alle auch Umsetzen müssen. Auch die Art der Umsetzung ist natürlich flexibel. Es muss keine Präsenzschulung mit Prüfungsfragen sein. Es kann auch einfach ein Video auf YouTube oder im Intranet sein, dessen Inhalt der Teilnehmer bestätigt.
Auszug einer Net at Work Präsentation zu Teams Adoption.
Führerschein: Teams Nutzer
Gerade die erste Stufe, die dann ja jeder Mitarbeiter durchlaufen müsste, wird gerne übersprungen. Die Idee dabei ist, dass die Firma dem Mitarbeiter die Überlegungen zum Einsatz von Teams einfach mal nahe bringt.
Thema | Erledigt |
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Wozu nutzen wir Teams und wie sie Teams starten |
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Was ist eigentlich ein Team und sind Kanäle |
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So schreiben und antworten sie in Teams |
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1:1 Chat und Federation |
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Datenablage in Teams und OneDrive |
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Für Sie interessante Teams und wie sie in andere Teams kommen |
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Meetings mit Teams und die wesentlichen Kenntnisse bei der Nutzung von Audio und Video |
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Warum Sie aktuell keine Teams anlegen können und Meeting nur 5 interne Teilnehmer haben |
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Ziel ist hier die Anwender sowohl bezüglich der Software "mitzunehmen" als auch die Arbeitsweise und den Zweck zu verdeutlichen. Zudem können die "Teams Nutzer" einige Funktionen noch nicht ausüben. Wenn Sie den Zugang zu Teams bis dahin für Anwender beschränken wollen, dann können Sie die Lizenz beim Benutzer entfernen. Das ist aber nicht ganz homogen:
Führerschein: Teams Besitzer
Aus meiner Sicht ist es nicht ratsam, dass jeder Mitarbeiter einfach ein Team anlegen kann. Zwar kann über den Besitzer einfach ermittelt werden, wer für die Daten zuständig ist aber dazu müsste jemand immer wieder nachkontrollieren und es passiert auch sehr einfach, dass Teams mit ähnlichem oder gleichem Inhalt angelegt werden. Daher sollten Sie die Berechtigungen zum Anlegen von Teams (und Groups) beschränken (Siehe Teams und Groups Provisioning). Größere Firmen können das Anlegen von Teams ähnlich wie das Anlegen von Shared Mailboxen, Dateifreigaben oder SharePoint Spaces über Prozesse abbilden. Alle anderen Firmen könnten aber die Mitgliedschaft in der "Darf Teams erstellen"-Gruppe von einer Schulung abhängig machen. Diese könnte dann folgende Inhalte vermitteln:
Thema | Erledigt |
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Wozu werden in der Firma Teams genutzt? |
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Welche Regeln gibt es bezüglich der
Benennung (Namenkonzept) |
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Die Bedeutung von Besitzer, Mitglied und
Gäste |
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Grundlegende Konfiguration von Teams |
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Teams Lebenslauf |
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Es gibt also einige Dinge, die ein "Besitzer" eines Teams kennen und lernen sollte. Als Firma sollten Sie diese Funktion auch für die Besitzer einfach zugänglich machen, z.B. durch ein "Team für Team-Besitzer"
Als "Belohnung" wird der Teilnehmer mit dieser Qualifikation in die "Darf Teams erstellen"-Gruppe aufgenommen.
Führerschein: Teams Konferenzleiter
Jeder kann in Teams Konferenzen starten. Das geht einfach und schnell und erlaubt die Online-Zusammenarbeit on bis zu 250 Benutzer (Stand Juli 2019). Aber oftmals sind Anwender damit überfordert, wenn Sie unbedarft ein Meeting starten. Bei einem Meeting besteht schnell die Gefahr, dass Teilnehmer sich stumm schalten und andere Dinge erledigen, wenn dem eigentlichen Meeting der "Drive" fehlt. Es ist daher wichtig, dass der Konferenzleiter oder Präsenter sich entsprechend vorbereitet. Hier ein paar Stichpunkte:
Thema | Erledigt |
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AdHc oder geplant |
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Die Einladung |
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Teams Meeting und Skype Teilnehmern |
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Meeting oder Live Event |
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Kamera und Hintergrund |
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Gäste und Lobby |
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Audio-Einwahl der Telefon |
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Umfragen mit Forms |
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Recording |
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Im Zeitrahmen bleiben |
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Surface Hub |
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Concierge |
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Testen und Spielen |
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Das sind nur die wichtigsten Punkte, die ein Meeting-Leiter oder Organisator kennen sollte, damit zumindest die etwas größeren Besprechungen immer ein Erfolg werden. Mit dem Führerschein in der Tasche können Sie als Firma diesen Personen dann z.B. folgende Funktionen freischalten:
- Audio Konferenzeinwahl (Office 365 Lizenz)
- Meeting Policy mit mehr Teilnehmern
- Recording erlauben
So gibt es einen Anreiz an diesen Schulungen teilzunehmen.
Change Management
Diese Ausführungen sind natürlich nur eine "Lite-Version" des kompletten Change Management zur Einführung von neuen Techniken wie Microsoft Teams im Unternehmen. Sie sollen Sie dafür sensibilisieren, dass Teams kein Service der IT-Abteilung ist, der einfach da ist und nur freigeschaltet werden muss. Auch wenn die Arbeit mit Word und Excel sicher komplexer ist und Outlook zumindest in den Grundbegriffen einfach zu bedienen ist, so erscheint Teams erst einmal einfach. Teams ist aber weit mehr als nur eine Chat-Oberfläche und wenn Sie die Anwender nicht an die Hand nehmen, könnte ihr Teams-Projekt schneller schlecht gemacht werden und die Akzeptanz leiden. Das wäre nicht nur schade sondern die Firma nutzt dann ein sehr leistungsfähiges Werkzeug nicht mehr adäquat.
Wenn Sie Unterstützung bei der Einführung von Teams auch in organisatorischer Sicht brauchen, dann können Sie Net at Work gerne ansprechen. Dort gibt es ein eigenes Team zum Themenbereich "Change Management", welches schon mehrere Kunden bei der Umsetzung des modernen Arbeitsplatzes unterstützt hat.
Der "Führerschein" ist nur eine Variante Teams und andere Produkte etwas besser strukturiert in einer Firma zu integrieren aber es ist nicht die einzige und schon gar nicht vollständige Antwort auf drängende Fragen.
Weitere Links
- Arbeiten mit Teams
- Modern Workplace mit Teams
- MovetoTeams
- Teams blockieren (SfBOnly)
- Teams Installation
- Teams Marketing
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Change Management & User Adoption
– Änderungsprozesse richtig angehen
https://www.netatwork.de/change-management-user-adoption/ -
Change Management Start-Up Workshop
https://www.netatwork.de/change-management-start-up-workshop/ -
Digitale Zusammenarbeit: So haben wir den
Wechsel auf Microsoft Teams begleitet
https://www.linkedin.com/pulse/digitale-zusammenarbeit-so-haben-wir-den-wechsel-auf-microsoft/ -
Manage team collaboration with Microsoft
Teams
https://docs.microsoft.com/en-us/learn/paths/m365-manage-team-collaboration/