Exchange 2010 System Manager

Exchange 2010 bleibt in der Oberfläche seiner Bedienung von Exchange 2007 treu, aber sowohl im unterbau hat sich einiges getan als auch an der Oberfläche.

Achtung gemischter Mode
Wenn Sie im Exchange 2010 System Manager in der CAS-Rolle eine Fehlermeldung erhalten und letztlich nur das Exchange Control Panel per GUI administrieren können, dann liegt dies daran, dass die Gruppe "Exchange Trusted Subsystem", mit welcher die PowerShell Commandlets arbeiten, keine Leserechte auf vorhandene Exchange 2007 Server hat (Genauer die IIS Metabase).
Lösung: Addieren Sie die Gruppe "Exchange Trusted Subsystem" auf den Exchange 2007 Servern zu den lokalen Administratoren.

EMC2010 und IE9 vertragen sich nicht immer
FIX: 2618444 MS11-099: Cumulative Security Update für Internet Explorer: December 13, 2011
2624899 FIX: You cannot close the EMC window on a computer that has Internet Explorer 9 installed
http://blogs.technet.com/b/exchange/archive/2011/09/09/exchange-2007-or-2010-emc-might-fail-to-close-with-quot-you-must-close-all-dialog-boxes-before-you-can-close-exchange-management-console-quot.aspx.
Einen Fix gibt es auch
http://blogs.technet.com/b/exchange/archive/2011/10/17/a-fix-for-the-interoperability-issues-between-exchange-2007-and-2010-emc-and-ie9-is-now-available.aspx

Das Exchange Team Blog hat auf den folgenden Seiten schon umfangreiche Bilder geposted, so dass ich hier nur noch eine kurze Zusammenfassung wiederholen möchte:

Einige in den Blockeinträgen aufgeführten "Neuigkeiten" sind allerdings schon in das Exchange 2007 SP2 eingeflossen wie z.B. das Diagnoselogging, welches auch in Exchange 2007 SP2 schon per GUI eingestellt werden kann. Aber einige Funktionen wurden "endlich" umgesetzt:

  • MassenÄnderungen
    Es ist endlich möglich, mehrere Objekte zu markieren und Änderungen bei allen Objekten gleichermaßen durchzuführen. So können Sie nun sehr einfach z.B. Adressen, Abteilungen o.ä. bei vielen Benutzern auch über die Exchange Management Console setzen und müssen nicht mehr auf die PowerShell oder ADModify.NET zurück greifen.
  • RBAC und Admin-Berechtigungen
    Zwar ruft die grafische Oberfläche auch weiterhin noch die PowerShell auf, aber nun werden die Befehle nicht mehr direkt auf dem PC selbst mit den Berechtigungen des angemeldeten Benutzers ausgeführt, sondern remote an einen Server zur Ausführung gesendet. Das erkennen Sie auch in der GUI, dass Felder, die Sie nicht verändern dürfen, nun auch gesperrt und durch ein Schloss gekennzeichnet sind.
  • PowerShell Kommandoprotokoll
    Administratoren beim SQL-Server können es schon länger, dass jeder Befehl der GUI über einen Link auf als Kommandozeile erhalten werden kann. Bei Exchange 2007 wurden bei den Assistenten am Ende der Befehl zum dokumentieren ausgegeben aber längst nicht überall. Mit Exchange 2010 gibt es nun an vielen Stellen die Option, den Befehl schon vorher zu erhalten. Ideal zur Dokumentation und um einen Schritt per GUI vorzubereiten und dann per PowerShell auf viele Objekte anzuwenden.
    Unten links in dem jeweiligen Fenster ist der Button für die Anzeige des Befehls.
    Zudem werden die ausgeführten Befehle in einem Protokoll gespeichert, so dass Sie immer wieder nachschauen können, was sie ausgeführt haben
  • Übersicht über die Organisation
    Wenn Sie links im Baum auf die Exchange Organisation klicken, bekommen Sie nun eine Zusammenfassung ihrer Organisation in Zahlen, z.B. die Anzahl der Server, der Empfänger und natürlich schwarz auf weiß die für den betrieb erforderlichen Lizenzen. So kann niemand sagen, er hätte nicht gewusst, dass er zu wenig Lizenzen gekauft hat.
  • Konfiguration der DAG
    Das neue Feature von Exchange 2010 ist die Hochverfügbarkeit mit den Database Availability Groups. Entsprechend sind die Einstellungen hierzu in der Exchange Management Console hinzu gekommen.
  • Archiv
    Auch die neue ArchivMailbox von Exchange 2010 ist natürlich auch über die GUI zu verwalten.
  • Federation und Sharing
    Microsoft selbst bietet ja ein Hosting von Exchange Postfächern an und wenn Sie selbst Exchange 2010 betreiben, dann handelt es sich hierbei um zwei Exchange Organisationen die entsprechend verbunden werden sollten. So wäre es keine gute Lösung, wenn Sie hier natürlich keine Stellvertreterfunktionen ausführen können. Exchange 2007 hat schon über CAS zu CAS-Verbindungen gezeigt, wie zwischen Organisationen die "Frei/Belegt-Zeiten" abgeglichen werden können. Exchange 2010 geht hier weiter, dass zwischen Exchange Organisationen Kalender und Kontakte gemeinsam genutzt werden können. Die entsprechende Konfiguration ist auch per GUI zu erreichen.
  • Mehrere Organisationen verwalten
    Wenn Sie Exchange halb selbst betreiben und halb hosten, dann muss auch die Verwaltung mehrere Exchange Organisationen bedienen können. Danke der Verbindung der Verwaltungskonsole mit dem Konfigurationsserver per HTTP (Remote PowerShell) ist dies nicht mehr schwer. Die GUI erlaubt es weitere Organisationen einzubinden und sogar Benutzer zwischen den Organisationen zu verschieben.
  • Postfächer als "Job" verschieben
    Während bis Exchange 2007 das "Verschieben" von Postfächern immer mit ihrer MMC gestartet wurde, wird ein Verschiebeprozess bei Exchange 2010 in eine Warteschlange eingestellt und vom Verwaltungsserver selbst im Hintergrund ausgeführt. Sie können sich also sogar abmelden. Neu ist bei Exchange 2010 auch, dass die Daten erst kopiert und dann noch mal synchronisiert werden, so dass der Anwender nur ganz kurz ausgesperrt wird. Dies funktioniert aber nur mit Exchange 2010 als Quelle und Ziel.
  • Unified Messaging
    Das Exchange 2010 z.B. kein Fax mehr empfangen kann aber viele neue Funktionen in Unified Messaging hinzu gekommen sind, sind auch an der Stelle Veränderungen erforderlich.
  • Zertifikate
    Endlich gibt es auch einen grafischen Assistenten zur Beantragung und Zuweisung von Zertifikaten. Sie müssen also nicht mehr per PowerShell (Siehe E2K7:Zertifikate) ihr Zertifikate beantragen und installieren.

Neben ein paar Detailverbesserungen und schon lange nachgefragten Funktionen (z.B. Diagnoseprotokoll und Zertifikate) wurde die Exchange 2010 MMC um die neuen Funktionen erweitert. Sie ist aber dennoch "übersichtlich" geblieben. Viele Optionen sind auch weiterhin nur über die PowerShell zu erreichen. Damit bleibt die MMC überschaubar und für auch weniger versierte Administratoren nutzbar. Die meisten Detailoptionen werden meist nicht benötigt oder sind nur bei der Erstinstallation zu setzen. Fast alle Dinge für die tägliche Arbeit sind mit der GUI durchführbar.

"Falscher Server" und andere Einstellungen

Die Exchange MMC speichert sich verschiedene Einstellungen lokal beim Benutzer, so dass beim nächsten Start diese Daten und Einstellungen wieder geladen werden. Das kann manchmal unerwünscht sein. Allerdings sind die Ablageorte nicht immer offensichtlich. Um die EMC wieder "zurück" zu setzen, reicht es daher folgende Einstellungen zu löschen.

Achtung: Beenden Sie vorher alle Instanzen der Exchange MMC

  • C:\Users\<specific User>\AppData\Roaming\Microsoft\MMC\Exchange Management Console\
    Hier speichert die Windows MMC Einstellungen ab.
  • HKCU\Software\Microsoft\Exchangeserver\v14\AdminTools\NodeStructureSettings
    Zudem gibt es in der Registrierung noch einen für die Exchange MMC passenden Key, der z.B. Server enthält.

Nachdem Sie beide Einträge entfernt haben, sollten die MMC beim nächsten Start wieder frisch initialisiert sein.

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