Exchange Backup und Restore mit Windows Server Backup

Mit dem Release von Exchange 2007 auf Windows 2008 war erstmals die Situation entstanden, dass das Bordbackup nicht mehr Exchange sichern konnte. Nur wenn Exchange 2007 auf Windows 2003 installiert wurde, konnten Sie die Exchange Datenbanken per NTBACKUP sichern und wieder herstellen. Alternativ konnten Sie aus der Ferne von einem Windows 2003 Server mit NTBACKUP und den Exchange 2007 Verwaltungstools über LAN einen Exchange 2007 Server sichern. Erst mit Exchange 2007 SP2 wurde ein Modul mitgeliefert, dass nun auch das Windows 2008 Windows Server Backup endlich Exchange sichern kann.

Allerdings erfolgt diese Sicherung nicht mehr über die Streaming-API sondern über Schattenkopien. Dieser neue Weg ist bei Exchange 2010 sogar die einzige gültige Option eine Exchange Datenbank zu Sichern

Exchange 2007 und Windows Server Backup
Damit Windows Server Backup einen Exchange 2007 Server sichern kann, müssen Sie Exchange 2007 SP2 installiert haben !
Im Windows 2008 Small Business Server ist eine Erweiterung enthalten, damit hier schon Exchange 2007 mit gesichert werden kann.

Die Sicherung erfolgt dabei immer lokal. Eine Sicherung über LAN aus der Ferne ist nicht möglich, d.h. Windows Server Backup muss zwingend auf dem Server gestartet werden, an dem die Exchange Datenbanken "lokal" angebunden sind./p>

Sicherung

Um mit dem Windows Server Backup ihren Exchange Server unter Windows 2008 zu sichern, müssen Sie natürlich erst dieses "Feature" nachinstallieren:

Danach können Sie aber dann über die Windows 2008 Server Sicherung mit Schattenkopien auch den Exchange Informationsspeicher korrekt sichern.

Eine Sicherung per Schattenkopien mit Windows Server Backup sichert immer das komplette Volume. Sie sind also gut beraten, die Exchange Datenbank auf eigenen Partitionen abzulegen, wenn Sie diese losgelöst von anderen Daten sichern wollen. Wobei dies bei Windows 2008R2 anscheinend nicht mehr so ein muss. Erfahrungsberichte sammle ich noch.

Bei der Auswahl der Sicherung gibt es aber kein weiteres Menü, welches die Einstellungen zu Exchange 2007 anzeigt. Das Windows Server Backup sichert einfach die Volumes per Schattenkopie und diesmal wird Exchange einfach korrekt mit gesichert. Man kann es aber beim Backup kurz erkennen, wenn die Sicherung die Exchange Konsistenz anzeigt:

Erst bei der Rücksicherung kann man Exchange als "Anwendung" dann auch einzelne auswählen um z.B. nur die Datenbank wieder herzustellen.

Achtung:
Transaktionsprotokolle werden erst dann abgeschnitten, wenn sie in den "erweiterten Optionen" auch eine "Vollsicherung" auswählen. Per Default ist hier ein "COPY"-Backup aktiv.

Wiederherstellung

Während bei einer Sicherung immer die komplette Partition "gesichert" wird, können Sie bei der Wiederherstellung schon einzelne Bereiche auswählen, die wieder hergestellt werden sollen.

Sie sollten die Datenbanken natürlich nur dann an den Platz der produktiven Datenbank restaurieren, wenn die Datenbank verloren wurde.

In der Regel restauriert man die Datenbank an einen anderen Platz und bindet Sie erst einmal als Recovery Storage Group ein, um nach einer Prüfung und erfolgreichen Online-Schaltung dann die Datenbanken vielleicht zu tauschen (Dialtone Recovery)

Nach der Wiederherstellung der Exchange Datenbanken sind diese natürlich in einem inkonsistenten Zustand, wie Sie selbst per ESEUtil mit der Option "/MH" nachprüfen können.

Sie benötigen die erforderlichen Transaktionsprotokolle, die ESEUTIL auch gleich mit ausgibt, um die Datenbank wieder konsistent zu bekommen. Gut, wer diese bei der Sicherung gleich mit gesichert und nun wieder hergestellt hat. Bei Exchange 2010 ist das einfacher, wenn die Logs und Datenbanken auf der gleichen LUN liegen. Dies ist nun möglich, wenn die Datenbank sowieso per CCR, SCR oder DAG repliziert ist und ein Ausfall einer Disk damit nicht zum Datenverlust führt.

eseutil /r e00 /d <Pfad zum Restore-Ordner>

Eventuell müssen Sie aus E00 ein E01 etc. machen. Schauen Sie sich einfach die ersten drei Buchstaben der Dateinamen der Logdateien an.

Wenn Datenbank, Systemdateien und Protokolldateien alle im gleichen Verzeichnis liegen, dann sollten Sie einfach dorthin mit "CD" wechseln und ESEUTIL /r e00 angeben.

Die so wieder hergestellte Datenbank sollten Sie erneut mit ESEUTL /MH <Pfad zur EDB-Datei>" prüfen. Diese Date können Sie dann entweder als produktive Datenbank oder als Recovery Storage Group einbinden.

Windows Server Backup Überwachen

Das Windows Server Backup ist natürlich kein "großes" Produkt wie die kommerziellen Wettbewerber. Daher müssen Sie z.B.: auch auf die verschiedenen Stufen einer Aalarmierung per Mail, SMS o.ä. verzichten. Das Windows Server Backup hinterlässt sich aber immer im Eventlog. Hier finden Sie also Erfolgsmeldungen und Fehlerberichte. Sie müssen also "nur" das Eventlog entsprechend überwachen.

Das Backup meldet aber auch z.B.: neue Festplatten mit dem Hinweis, dass Sie vielleicht die Konfiguration anpassen müssen.

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