Web Storage System - Was ist das

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Das Webstoragesystem ist eine der atemberaubenden Ansichten des neuen Exchange 2000 Servers. Es hat nämlich erst mal nicht mit Technik, Einstellungen oder dem Server an sich zu tun, sondern es ist eine umschreibung des Einsatzbereichs der Exchange Datenbank. Ich bin selbst immer noch unschlüssig zwischen hemmungsloser Begeisterung und gesunder Skepsis, denn die Ansichten des Webstoragesystem, welches mit Exchange 2000 erstmalig in unser Netzwerk einzieht, wird zukünftig vermutlich auch in anderen Produkte zu finden sein.

Das Heute

Jeder kennt die heutige Aufteilung eines Netzwerkes. Natürlich gibt es in jedem Netzwerk die Hubs, Switches, Router als auch die Arbeitsplätze und Server. Aber wir wollen uns nun erst mal die den Servern beschäftigen. Aktuell erfüllen verschiedene Server verschiedene Funktionen. für die Betrachtung bezüglich des Webstore sind drei dieser Serverfunktionen interessant. Heute haben wir:

  • Dateiserver
    Sie dienen primäre der Ablage von Dateien, indem Anwender sich Laufwerke damit verbinden um ihre eigenen Daten oder gemeinsame Daten zentral abzulegen. Diese Funktion ist schon viele Jahre bekannt und im Einsatz. Nichts neues also.
  • Mailserver
    Früher gab es im PC-Netzwerken selten eigenständige Mailserver. Die meisten Firmen, die Email einsetzten,  haben dies mit Produkten wie MS-Mail, Pegasus Mail, Express IT, Da Vinci, cc:Mail und andere genutzt. All diese Programme hatten gemeinsam, dass der Nachrichtenaustausch über "Freigaben" abgewickelt wurde. Der schon vorhandene Dateiserver wurde quasi auch als Mailserver benutzt. Erst mit dem Einzug von Exchange, Notes und natürlich dem Internet können wir die Funktion des Mailservers als eigenständige Komponente in unserem Netzwerk
  • Webserver
    Kaum eine größere Firma, die heute ohne Intranet arbeitet. Der Browser als überall verfügbares Programm mit bekannter und weitgehend kompatiblem Sprachumfang erlaubt ungeahnte Flexibilität in der Firma. Zugriff auf Informationen überall und mit jedem Client. Der Outlook Web Access von Exchange 5.5. ist eine Komponente gewesen, um die Funktion des Mailserver und des Webservers zumindest in Teilfunktionen zu verbinden.

Natürlich gibt es noch SQL-Server, Softwareverteilserver, Hostsysteme und andere in einem LAN, aber die tun hier jetzt nichts zu Sache. Noch nicht.

Das Problem

Ehe ich nun das  Webstoragessystem erkläre, möchte ich ein klassisches Problem schildern, in  dem sich die meisten sicherlich wieder finden können.

Es ist heute selbstverständlich, dass Daten über verschiedene Wege erreichbar sein sollen. Ich möchte ihnen dies am Beispiel einer Preisliste exemplarisch belegen.
Ein Mitarbeiter erstellt z.B. mit Word eine neue Preisliste für die Dienstleistungen des unternehmens. Die DOC-Datei liegt natürlich auf dem Dateiserver, damit andere Mitarbeiter auch Zugriff auf diese Datei haben und die serverbasierten Zugriffsmechanismen und das Backup eingesetzt werden kann. Oft wird diese Datei noch per Mail durch das unternehmen gesendet. Besonders, wenn die Empfänger außerhalb oder anderen Niederlassungen sitzen. Die Bandbreiten im WAN sind heute meist noch nicht so verfügbar, um die Datei immer auf dem zentralen Server zu öffnen. Schon hier könnte die Datei z.B. in einem öffentlichen Ordner von Exchange 5.5. abgelegt werden und über die Replikation von Ordner ein einfacher Zugriff gewährleistet werden. Allerdings müsste der Anwender die Datei dann dort ablegen. Zwar geht das in Office recht einfach mit der Funktion "Datei - Senden an - Exchange Ordner", aber es ist doch nur ne Kopie.

Nachdem die Preisliste nun kontrolliert und genehmigt wurde wird die Datei zur Veröffentlichung gegeben. Um das Format zu wahren und gegen Veränderungen zu sichern, wählen wir den Weg, die Datei in das PDF-Format zu konvertieren. Wir können Sie dann auf vielen Systemen mit dem frei verfügbaren PDF-Reader lesen und drucken. Aber bis dahin ist es noch ein weiter weg. Wir müssen diese Datei erst entsprechend bereitstellen. Und hierzu haben wir nun drei Orte.

  • Dateiserver
    Wir speichern die Datei auf dem Dateiserver
    Damit ist ein schneller Zugriff auf die Datei verfügbar. Allerdings haben Mitarbeiter mit Notebooks oder in Außenstellen damit nur einen begrenzten Zugriff.
  • Mailserver
    Wir legen daher die Datei in einem öffentlichen Ordner von Exchange 5.5 ab.
    Damit erreichen wir gleich mehrere Effekte. Exchange 5.5. mit mehreren Standorten erlaubt die Replikation von öffentlichen Ordnern über Standortgrenzen hinweg innerhalb einer Organisation. Damit können viele Anwender lokal von ihrem Server die Datei mit vernünftiger Geschwindigkeit erhalten. Exchange sorgt für den Abgleich
    Weiterhin können mobile Benutzer öffentliche Ordner als Synchronkopie auf ihren tragbaren Computer synchronisieren und damit auch unterwegs auf die aktuelle Version zugreifen.
    Als Nebeneffekt könnten Benutzer auch per NNTP diese Information lesen
  • Webserver
    Bleibt noch die Veröffentlichung auf dem Webserver
    Egal ob die Datei nun im Intranet oder Internet veröffentlicht wird, ist es eine weitere Kopie, welche manuell auf dem Server veröffentlicht und eingebunden werden muss.

Sie können nun drei Orte und damit wird uns auch das Dilemma bewusst. Es ist nun mal Fakt, dass die Datei auf allen drei Orten abgespeichert wird. Damit kann zwar dann jeder über den für sich optimalen oder vielleicht auch einzigen Weg auf die Information zugreifen. Auf der anderen Seite bedeutet diese Speicherung aber auch:

  • Erhöhter Speicherplatzbedarf und damit mehr Sicherungsvolumen
  • mehrfache Zugriffskontrolle
  • Drei Instanzen ohne Synchronisation
    daher besteht das Risiko, dass nicht alle die gleiche Version haben.

Und all das soll das Webstoragessystem lösen ?.

Eine Lösung ?

Ich weiß nicht, ob der Einsatz des Webstoragessystem für Sie die Lösung ist, aber sind sie nun überrascht, wenn ich ihnen sage, dass Exchange 2000 eben diese Funktionen, für die sie bisher drei Server genutzt haben, zusammenführt ?

Die Exchange Datenbank ist nicht mehr nur ein Speicherplatz von MAPI-Objekten, wie Sie diese von Exchange 5.5. können. Die Datenbank von Exchange 2000 ist nicht mehr nur ein Mailspeicher, sondern ein Platz für fast alle Arten von Daten und die notwendigen Zugriffe. Sie können auf die Datenbank von Exchange 2000 über alle Wege zugreifen

  • per WebDAV (HTTP mit Editorfunktionen)
    können sie ihr Postfach und öffentliche Ordner per Webbrowser ansehen aber auch managen. Im Gegensatz zu dem Webzugriff von Exchange 5.5. ist der 200er Zugriff echtes "WebDAV". Sie können mit Frontpage ebenso ihre Ordner öffnen wie mit jedem anderen WebDAV-tauglichen Werkzeug.
  • Per SMB, NFS, NCP, FTP
    Der Exchange Store ist auf dem Server als Laufwerksbuchstabe (M:) sichtbar. Mit den entsprechenden Rechten kann der Anwender so auf seine Daten zugreifen, wenn diese "Freigegeben" sind. Über normale "Dateifreigaben" kann also jeder PC im Lan auf den Datenspeicher zugreifen. Setzen wir Produkte wie NetWare Services oder Unix Services ein, können auch NetWare Clients über  NCP und andere Systeme über NFS auf diese Daten zugreifen. Natürlich gilt dies auch für Macintosh Systeme.
  • per Exchange OLE
    Auf dem Server ist sogar ein OLE-Treiber für Exchange verfügbar. So können Sie serverbasiert Programme zur Verarbeitung der Daten in Exchange entwickeln und nutzen.
  • per NNTP
    können sie weiterhin auf die öffentlichen Ordner zugreifen.
  • per MAPI/RPC
    Der klassische Zugriff per Outlook geht natürlich immer noch.

Und bei all diesen Funktionen agiert im untergrund die transaktionsorientierte Datenbank von Exchange und die durchgängigen Zugriffsrechte vereinfachen die Administration.

Träume und Zweifel

Was bedeutet das praktisch, dass der Webstore über so viele Wege zu erreichen ist. 

  • z.B. dass wir nicht mehr mühsam per MAPI und Outlook Dateien in öffentliche Ordner ablegen können, sondern auch mit einem einfachen "COPY"-Befehl. 
  • Auch wenn ein Objekt über diesen Weg in den Store kommt, laufen die Ordnerskripte ab
  • Das Webstoragesystem kann wie eine Festplatte betrachtet werden, bei der ich auf jedes Verzeichnis auch noch Skripte und Ansichten hinterlegen kann
  • ...

Und so langsam kommen auch mir die Zweifel, ob das alles so gut geht. Bisher bin ich nicht enttäuscht von Exchange 2000. Natürlich ist ein schneller Rechner als Server von Vorteil. Auch lebt Exchange richtig auf, je mehr Hauptspeicher eingebaut ist. Aber dafür bekomme ich auch eine Leistung geboten, die einige Dinge nun erst möglich macht.

Tahoe oder SharePointServer

Schon was von Tahoe gehört ? Auch diese Serveranwendung wird erweiterte Funktionen im Bereich Dokumentenmanagement, Verwaltung etc. mitbringen und es sieht vieles so aus, dass auch hier ein Art Webstoragesystem als  Grundlage dient. Wir lassen und überraschen. Unter http://www.Microsoft.com/germany/servers/sharepoint/ finden Sie weitere Informationen

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