Exchange 2007 Migrationsplan
Folgender Plan soll ihnen übersichtlich die einzelnen Schritte einer Migration aufzeigen, ohne allzu tief ins Details zu gehen. Natürlich gehört zu einer produktiven Migration ein Detailplan, in dem auch die einzutragenden Einstellungen und die Server festgelegt sind. Auch fehlen hier natürlich Aufwandschätzung, Testfelder und Abhängigkeiten zu anderen Produkten.
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Eine Exchange 2007 Migration kann in folgenden Bausteinen ablaufen
- AD Health
Exchange 2007 ist wie Exchange 2003 abhängig von einer korrekten Funktion der Infrastruktur. Entsprechend sollte vorab ein Check des Active Directory erfolgen (Versionen, Performance, OU-Vererbung, Replikation, DNS, DHCP, WINS, NTP, Sites, IP-Adressen und Sitelinks). Dies ist besonders für das Exchange 2007 interne Routing wichtig. - Exchange Health
Auch die vorgegebene Exchange Organisation muss auf ihre „Tauglichkeit“ zur Migration überprüft werden. Dazu gehört auch die umschaltung in den Native-Mode, wenn dies noch nicht erfolgt ist. Hierbei helfen mir Werkzeuge wie ExBPA und EXMON als auch das Eventlog und einige eigene Skripte (CheckExObjects, RUSMon etc.) - PrepareAD/PrepareDomain
Wird das Schema und die Domäne nicht vorab „vorbereitet“, so werden diese Schritte beim Setup des ersten Servers automatisch nachgeholt. Eine „Trennung“ ist aber bezüglich unterschiedlicher zuständiger Personen oft erforderlich. Zudem können dann eigene Konten für die Installation der weiteren Server vorgegeben werden, wenn dies gewollt ist. - Exchange 2007 Installation
Zuerst sind die CAS und Hub Transport Server zu installieren. Die Installation des Betriebssystem, die Konfiguration von NLB, Backup, Virenscan, Monitoring etc. kann schon vorab erfolgen. Der nächste Schritt ist dann die Installation der Mailbox Rollen, welches entweder auf einem CCR Paar oder einem einzelnen Server erfolgen kann. - Exchange 2007 Konfiguration
In diesem Schritt werden alle vorab getroffenen Entscheidungen bezüglich der Konfiguration umgesetzt. Die beinhaltet u.a. POP3/IMAP4 Einstellungen, Mailboxen und Speichergruppen, Berechtigungen (Blackberry !) und Grenzwerte/Limits. Auch die Connectoren zu anderen Routinggruppen, die SMTP-Domänen und Receive-Connectoren sind entsprechende einzurichten bzw. zu konfigurieren. Die „Selfmade“-SSL-Zertifikate sind gegen vertrauenswürdige Zertifikate einer internen CA oder offiziellen Zertifikaten auszutauschen. Adresslisten, OAB-Verteilpunkte und Empfängerrichtlinien können von Exchange 2000/2003 übernommen werden und müssen nicht sofort angepasst werden. Bei Net at Work haben wir für unsere Kunden mittlerweile eine Checkliste entwickelt, so dass auch nichts vergessen wird. - Antivirus/Backup/Monitoring/Absicherung
Sofern noch nicht erfolgt ist es nun höchste Zeit, die neu installierten Server korrekt abzusichern. Ein Virenscanner und Backup sind essentiell. Auch ein Monitoring ist in Umgebungen mit Cluster und erhöhten Ansprüchen an die Verfügbarkeit dingend geboten. Eine Absicherung durch Firewalls, IPSec und den Security Configuration Wizard erfolgt in Absprache mit den Verantwortlichen. - Tests der Funktion
Die neuen Servern sind schon Teil der Produktion, aber werden nicht durch Anwender genutzt. Es ist aber möglich und ratsam entsprechende Testbenutzer zu verschieben und die Funktion von CAS-Zugriffen, (OWA, ActiveSync) und das Mailrouting zu prüfen. Auch Drittprodukte (Regeln, Virenscanner, Backup) sind zu prüfen. - Pilotmigration
Nachdem alle Tests abgeschlossen sind, können die ersten Server langsam produktiv genommen werden. Dazu werden die relevanten öffentlichen Ordner auf die neuen Systeme repliziert (Sonderfall CCR beachten) und dann Testpostfächer und Pilotbenutzer umgezogen. Das umstellen des Routing der Nachrichten und der Empfang aus dem Internet kann zu jeder Zeit erfolgen. - Produktivmigration
Wenn der Pilot die Funktion bestätigt hat, können alle weiteren Server (Mailbox, CCR, CAS und HT, UM etc.) installiert werden und die anderen Postfächer migriert werden. Die Umstellung der produktiven Clientzugriffe auf die neuen CAS-Server sollte frühzeitig Pilot stattfinden, da Exchange 2007 CAS natürlich weiterhin Exchange 2003 Server bedienen können aber nicht umgekehrt.
Bei der Migration ist die Belastung des LANs und der Server besonders hinsichtlich der Transaktionsprotokolle zu beachten. Eine installierte Überwachungslösung (System-, Server- und Netzwerkmanagement) unterstützen diesen Prozess. - Exchange 2000/2003 Abbau
Nachdem alle Dienste auf Exchange 2007 migriert sind, können die jeweiligen Exchange 2003 Server abgeschaltet werden. Da viele Connectoren noch nicht mit Exchange 2007 laufen, kann dieser Schritt einige Zeit verzögert werden. Es ist jedoch problemlos möglich, frei gewordene Server zu deinstallieren.
Mit der Deinstallation sollte man noch warten, bis z.B.: öffentliche Ordner auch unter Exchange 2007 per OWA erreichbar werden (SP1) und die Administratoren sich auch an die Verwaltung von Richtlinien, OABs und Adressbücher auf Exchange 2007 gewöhnt haben.
Hört sich ja alles erst mal ganz einfach an. Aber was ich hier auf einer DIN-A-4 Seite beschrieben habe, wird bei unseren Kunden sehr schnell ein umfangreiches Dokument von 40 und mehr Seiten. Es kommt eben doch wieder auf die Details an, die ich aber hier noch nicht in aller Breite beschreiben kann.