Exchange Connectoren

Lesen Sie hierzu auch den Abschnitt zur Namensauflösung. Die meisten Aussagen zu den Connectoren beziehen sich auf Exchange 5.5. Exchange 2000 nutzt ein komplett anderes "Konzept". Siehe dazu Exchange 2000 MTA und Routing und Exchange 2000 Admingroup und Routinggroup

In eine Exchange 2007 Umgebung ohne Exchange 2003 können Sie nachträglich kein Exchange 2003 mehr nachinstallieren !!. Beachten Sie dies, wenn Sie noch "alte" Connectoren einsetzen wollen.

Server - Internet

Der sicherlich am meisten gesuchte und eingesetzte Konnector ist der SMTP-Connector, welcher den Exchange Server mit dem Internet verbindet um Nachrichten per SMTP zu senden oder zu empfangen. Diese Connector kann auch genutzt werden, um innerhalb einer Organisation verschiedene Standorte zu verbinden. Aufgrund der Bedeutung und der unterschiede zwischen Exchange 5.5 und Exchange 2000 habe ich die Informationen auf mehreren Seiten thematisch getrennt aufgeführt.

Damit sollten Sie alle "üblichen" Probleme und Wissenslücken beseitigen können.

Server - Server

Bei der Kommunikation zwischen Servern meine ich nun die Verbindung mehrerer Exchange Server mittels Connectoren oder innerhalb einer Site. Wir unterscheiden dabei vier Connectoren, wovon einer kein "richtiger" ist.

Intrasite Kommunikation

Nicht lachen auch das ist eine Art Connector und zwar einer, der zwischen allen Servern einer Site aufgebaut wird. Dieser ist nicht gesondert zu installieren, aber die Server müssen sich per RPC finden und unterhalten können. Und da die Geschwindigkeit der WAN-Verbindungen permanent wächst, ist es durchaus realistisch, wenn Sites über mehrere Standorte oder Subnetze sich erstrecken. Und dann muss man sich mit dem Thema "Namensauflösung" auskennen.

Die Kommunikation erfolgt per RPC ohne Zeitsteuerung, Bandbreitenbegrenzung oder andere Mittel der Lenkung. Bandbreite satt zählt hier, wenn die Verbindung zuverlässig sein soll und das Eventlog frei von Fehlern a la "LTAB-Verbindung konnte nicht aufgebaut werden" und anderen.

RPC Kommunikation zwischen Sites

Dies ist der eigentliche "Siteconnector", der zwei Exchange Sites per RPC verbindet. Es ist das Gegenstück zum  Connector innerhalb einer Site und wird über schnelle Verbindungen gerne eingesetzt. der Connector ist schnell, die Daten werden direkt ohne Umcodierung übertragen. 

Nachteil ist eben auch der Bandbreitenhunger, bzw. die Empfindlichkeit auf Störungen im WAN und natürlich der Namensauflösung.

Weiterhin muss für RPC eine "Anmeldung" durchgeführt werden, d.h. Benutzernamen und Kennworte sind zu pflegen zu zu übermitteln.

Mit Exchange 2000 gibt es eigentlich keine "Sites" mehr, sondern Routing Groups. Damit werden Gruppen von Servern definiert, die an einem Standort stehen und beinahe wahllos miteinander kommunizieren können. Dies machen Sie per RPC. Diese Zuordnung ist aber im Gegensatz zu Exchange 5.5 nicht zwingend fest.

  • Q165119 XCON: Site Connector Configuration Basics
  • Q230602 XCON: Site Connectors: Permissions, Trusts, and the Override Tab

SMTP Kommunikation zwischen Sites

Der SMTP-Connector ist das Teil, das eine Verbindung von Exchange mit dem Internet herstellt. Hinweise hierzu finden sie natürlich auf den Seiten von Microsoft, der Online Hilfe und vielen Seiten auf der Linkseite. Auch ihr Internetprovider sollte ihnen da helfen können. Einige Informationen finden sie auch beim Thema "Firewall" und SMTP im Internet.

Aber der SMTP-Connector kann auch wunderbar als Verbindung zwischen Standorten genutzt werden. Über "Verbundene Standorte" kann ich damit eine direkte Verbindung aufbauen, die in der Funktionalität einem Siteconnector oder X.400-Konnector in nichts nachsteht. Dabei kommt zum Tragen:

  • Bestandteil des Standardservers und Enterpriseserver, d.h. keine extra Kosten
  • Native SMTP-Protokoll, d.h. gut im Lan zu erkennen und zu steuern, auch über Relays und Firewalls sicher zu leiten. Klare Ports
  • Parallele Verbindungen möglich, d.h. eine "dicke" Mail bremst nicht die anderen aus.

Auch die Nachteile sollten wir nicht verheimlichen:

  • Größere Datenmenge durch Aufblähen der Nachricht durch MIME-Codierungen
  • Abgebrochene Übertragungen fangen wieder von vorne an.
  • Zeitsteuerung nur mit RAS. nicht im Standleitungsbetrieb

Die Konfiguration des SMTP-Connectors mit verbundenen Standorten ist eigentlich recht einfach, wenn da nicht wieder die gesamten Probleme mit der Namensauflösung, DNS, SMTP-Domains etc. wären. Aber dazu gibt es einige FAQs und Hinweise in der Dokumentation. Ich habe dazu noch keine "Schritt für Schritt Anleitung" hier publiziert.

Mit Exchange 2000 kommt dem SMTP-Connector eine tragende Rolle zu, da SMTP das Kernprotokoll des Routings von Exchangen 2000 wird. Es ist also sicher nicht falsch, sich mit SMTP zu beschäftigen.

X.400 Kommunikation zwischen Sites

Der X.400-Connector ist eine Möglichkeit, Exchange sowohl mit einem anderen X.400 MTA (z.B. der Telekom) zu verbinden oder einfach zwei Exchange Standorte zu verbinden. Meist wird er dazu genutzt, Exchangestandorte zu verbinden, weil folgende Faktoren dafür zählen.

  • Übertragung mit 8bit, d.h. kein Aufblähen der Nachricht durch MIME-Codierungen
  • Checkpoints, d.h. Abgebrochene Übertragungen können wieder aufgesetzt werden. Wir sparen wiederholte Übertragungen
  • Kennworte möglich
  • Sehr feine Steuerung auf Nachrichtengröße, Zeiten etc.

Auch die Nachteile sollten wir nicht verheimlichen

  • Bestandteil erst ab Enterprise-Server
  • Oder Nachkaufen
  • Keine "Parallelübertragung" von Mails, d.h. eine "dicke" Mail bremst andere aus.

Der X.400-Connector nutzt in den meisten Fällen TCP/IP und dazu auch die Namensauflösung des Systems. Sie können aber auch statische IP-Adressen eingeben. Vorsicht bei Systemen mit mehreren IP-Adressen. Der andere X.400-Connector erkennt anhand der Absenderadresse (IP) die Verbindung. Daher hier unbedingt die "richtige" der Gegenseite eintragen.

Mit Exchange 2007 wird der X.400 Connector angeblich nicht mehr unterstützt !

Übrigens: Es gibt immer noch keinen Virenscanner, der Nachrichten über Connectoren scannen kann.

Der beste Connector ?

Es gibt ihn nicht. Vieles spricht für den X.400-Connector. Dagegen spricht der Aufpreis. Der Siteconnector per RPC ist ein Kandidat für den ersten Platz, aber sein Bandbreitenhunger hat ihn kurz vor der Ziellinie ausgebremst.

Ich denke der SMTP-Connector ist der Gewinner, wenn man ihn einmal zu konfigurieren weiß. Einfach sind verbundene Standorte in Kombination mit Relays, DNS und statischen Domains nicht, aber FirewallAdministratoren werden seine klare Funktion lieben. Wenn die WAN Verbindungen die Zusatzlast nicht mehr verkraften, ist er am tolerantesten. Aber durch muss es schon passen.

  • Q273962 XCON: X.400 vs. Simple Mail Transfer Protocol

Client - Server

Auch die Clients wie Outlook und andere müssen mit dem Server kommunizieren. Aufgrund der Größe der Optionen finden Sie diese Informationen auf folgenden Seiten

Weitere Links

  • EDK
  • MTA Troubleshooting Guide http://www.Microsoft.com/TechNet/prodtechnol/exchange/support/MTA.asp
  • Q247133 XCON: List of KB Articles Explaining MTA Basic Concepts and Troubleshooting
  • Q234639 XFOR: Server Location and the Internet Mail Service and Other Exchange Server Connectors
  • 935635 How to use the IPsec.vbs program to export an SMTP relay list from a computer that is running Exchange Server 2003