Routing mit Exchange 2000/2003
Diese Seite ist nur relevant, wenn Sie mehr als einen Exchange Server und mehrere Active Directory Standorte betreiben.
Wenn Sie die Seite Routinggruppen aufmerksam gelesen haben, dann sollten Sie die folgenden Erläuterungen sehr einfach verstehen können. Anhand einiger Beispiele erläutere ich das Routing zwischen Exchange 2000/2003 Routinggruppen.
Routing zwischen zwei Standorten
Das einfachste Bild besteht aus zwei Routinggruppen mit einem Routingrgroupconnector und einer Mail von A nach B. Wie nicht anders zu erwarten, wird der Server die Mail direkt zustellen.
Routing mit drei Standorten
Wenn es nur eine indirekte Verbindung zwiscihen den Routinggruppen gibt, dann wird der Server die Nachricht zuerst an den Server in der mittleren Routinggruppe übermitteln, welcher diese in seiner Queue zwischenspeichert und dann an das Ziel überträgt.
Das Ganze findet natürlich nur dann statt, wenn das LinkState-Protokoll den Servern die Funktionsfähigkeit des gesamten Leitwegs mitteilt. Sie müssen aber dennoch beachten, dass der Server in der Mitte eine gewisse Last verarbeiten muss.
Routing mit drei Standorten und CC-Mail
Das Verhalten ändert sich leider bei Exchange 2000/2003, wenn die Mail an zwei Empfänger zuzustellen ist. Die Mail wird hier bereits an der Quelle aufgeteilt, auch wenn sich die Wege erst später trennen. Dies bedeutet, dass eine Mail für beide Empfänger zweimal zum Server B übertragen wird, welcher eine Kopie davon lokal zustellt und die zweite Kopie weiter sendet.
Exchange 2007 leitet daher eine Mail mit beiden Empfängern erst an Server B, welcher die Mail ja sowieso für B empfangen muss und sendet dann die Mail an C weiter. So würde das Verhalten auch Exchange 2000/2003 entsprechen.
Routing mit Ausfall
Nun passiert es das erste mal, dass ein Connector nicht erreichbar ist. Dank dem LinkState-Protokoll wissen alle Exchange Server in der Organisation relativ schnell, dass diese Weg nicht verfügbar ist und ermitteln einen Ersatzweg. In unserem Beispiel gibt es aber keinen alternativen Weg, so dass der Server "A" die Mails bei sich liegen lässt, bis ein neuer Weg verfügbar wird.
Die Mail wird also nicht schon zu dem mittleren Server geschickt. Es könnte ja sein, dass jemand gerade eine direkte Verbindung von A nach C einrichtet und dann wäre die Übertragung überflüssig oder sogar schädlich. Erst wenn die Leitung auf der ganzen Link wieder verfügbar ist, geht die Mail auf die Reise.
Routing mit Ausfall und CC
Etwas anders stellt sich das Verhalten dar, wenn die Mail an zwei Empfänger geht. Der Ausfall der Verbindung B-C darf ja nich verhindern, dass eine Mail von A nach B liegen bleibt, nur weil der Weg zu C nicht verfügbar ist.
Soweit ich weiß, wird Exchange in diesem Fall die Mail zu B übertragen und dort lokal zustellen. B wird eine Kopie in die Warteschlange zu C ablegen, bis der Weg dorthin wieder verfügbar ist.
Denkbar wäre natürlich auch, dass A die Mail schon aufteilt und nur die Mail zu B zustellt und die Kopie an C bei sich liegen lässt.
Das wäre in diesem Fall ungünstig, weil die Mail A->C dann nach der Wiederherstellung noch mal über die Strecke A-B übertragen werden müsste. Allerdings wäre es ein Vorteil, wenn sich ein anderer billigerer Weg von A nach C öffnet.
Redundanz
Exchange 2000
Exchange 2000/2003 unterstützt relativ einfach die Konfiguration von redundanten Wegen. Sie können mehrere Routinggruppen über Connectoren verbinden und sollte im folgenden Beispiel der direkte Connector (rot) nicht verfügbar sein, dann ermittelt Exchange den nächsten günstigen Weg und sendet die Nachrichten an die Zwischenstation, welche diese dann weiter leitet. (Blau)
Beachten Sie hierbei aber die Funktion von redundanten TCP/IP-Verbindungen mittels Routern. Fällt eine IP-Strecke von der linken zur rechten Routinggruppe aus, aber die Router schalten dann ebenfalls einen Ersatzweg z.B. über die mittlere Routinggruppe, dann kann der links Server weiterhin den Zielserver rechts direkt erreichen und sendet die Mails über "seinen direkten" Routinggroupconnector, obwohl die Mails physikalische durch den Standort des mittleren Servers laufen. Die Wahl eines alternativen Leitwegs findet also nur statt, wenn der Connector wirklich "down" ist. Diese Verhalten unterscheidet sich grundlegend von Exchange 2007. Siehe auch Routing2007
Weitere Links
- Routinggruppen
- Routing und Kosten
- Routing mit GWART und Link2State
- Routing2007
- Routingvergleich
- Migration 200x auf 2007
- WINROUTE
- Thoughts on Stale Link State information (Part 1)
http://blogs.technet.com/b/exchange/archive/2004/03/10/87622.aspx