WinSat

Disk-Performance ist immer ein heikler Faktor. Seit Windows Vista gibt es zumindest auf den Clients ein Werkzeug zur Systembewertung. Sie haben sicher schon das Fenster zu den Leistungsoptionen gesehen:

Dieses Fenster und die dahinter liegenden Programme sind jedoch auf Windows Server 2008 und höher leider nicht per Default vorhanden. Aber das bedeutet nicht, dass Sie die Werkzeuge des "Windows System Assessment Tool" nicht dennoch verwenden können. Es scheint sogar offiziell erlaubt zu sein:

"Applies to Windows 7, Windows Server 2008, Windows Server 2008 R2, Windows Vista "
Quelle: Winsat http://technet.microsoft.com/en-us/library/cc770542(v=ws.10).aspx

"Installieren"

Allerdings müssen Sie schon von Hand die "richtige" Version der Dateien WINSAT.EXE und WINSATAPI.EXE aus dem SYSTEM32-Verzeichnis eines Windows 7 kopieren. Achten Sie darauf, dass Sie die Dateien für einen 64bit Server auch von einem 64bit Client holen, damit sie folgenden Fehler nicht haben:

Und natürlich müssen Sie WINSAT als "Administrator" starten. Keine Change also für Anwender diesen Test auszuführen.

Disk testen

WINSAT kann eine ganze Menge Komponenten testen. Der Schwerpunkt hier soll aber auf "Festplatten liegen. Die Festplatte muss bereits einen "Buchstaben" haben, d.h. eine Partitionstabelle mit formatiertem Volume vorweisen. Damit ist klar, dass WINSAT auch nur die Performance auf NTFS misst und keine RAW-Daten von einzelnen Festplatten. Bei RAID-Systemen geht also sowohl die NTFS-Blocksize, die RAID-Stripesize, das Alignment und Cache-Controller mit in die Bewertung ein. Dies sollten Sie Sie wissen. für einen qualifizierten Test bezüglich Exchange ist vielleicht JetStress das bessere Programm.

Um die Festplatte C: zu prüfen führt man aus: (Test auf einem Lenovo T510 mit 500 GB, 5400UMin Disk)

C:\Windows\system32>winsat disk -drive c:
Windows-Systembewertungstool
> Wird ausgeführt: Funktionsaufzählung ''
> Laufzeit 00:00:00.00
> Wird ausgeführt: Speicherbewertung '-drive c: -seq -read'
> Laufzeit 00:00:14.68
> Wird ausgeführt: Speicherbewertung '-drive c: -ran -read'
> Laufzeit 00:00:19.91
> Wird ausgeführt: Speicherbewertung '-drive c: -scen 2009'
> Laufzeit 00:01:40.57
> Wird ausgeführt: Speicherbewertung '-drive c: -seq -write'
> Laufzeit 00:00:13.03
> Wird ausgeführt: Speicherbewertung '-drive c: -flush -seq'
> Laufzeit 00:00:08.91
> Wird ausgeführt: Speicherbewertung '-drive c: -flush -ran'
> Laufzeit 00:00:22.79
> Wird ausgeführt: Speicherbewertung '-drive c: -hybrid -ran -read -ransize 4096'
NV Cache not present.
> Laufzeit 00:00:00.01
> Wird ausgeführt: Speicherbewertung '-drive c: -hybrid -ran -read -ransize 16384'
NV Cache not present.
> Laufzeit 00:00:00.02
> Disk Sequential 64.0 Read 81.09 MB/s 6.2
> Disk Random 16.0 Read 1.18 MB/s 3.4
> Responsiveness: Average IO Rate 2.76 ms/IO 6.5
> Responsiveness: Grouped IOs 18.15 units 2.8
> Responsiveness: Long IOs 10.46 units 7.3
> Responsiveness: Overall 189.83 units 6.4
> Responsiveness: PenaltyFactor 1.0
> Disk Sequential 64.0 Write 77.27 MB/s 6.1
> Durchschnittliche Lesezeit mit sequenziellen Schreibvorgängen12.821 ms 3.8
> Latenz: 95. Perzentil 75.854 ms 1.9
> Latenz: Maximum 116.529 ms 7.6
> Durchschnittliche Lesezeit bei zufallsgesteuerten Schreibvorgängen19.544 ms 2.5
> Gesamtausführungszeit 00:03:07.00

Ich habe bislang keine Tabelle mit verschiedenen Messwerten angefangen. Qualitative Tests für Server lassen sich nicht in den wenigen Minuten durchführen, die WINSAT liefert. Aber es ist ein einfaches Werkzeug um vielleicht den Anlass zu liefern, näher hin zu schauen. Wenn nämlich hier schon stark abweichende Werte von anderen (älteren) Servern hat, sollte vielleicht doch mal nachschauen, ob alles korrekt konfiguriert ist.

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