mRemote NG

Windows Terminal Dienste sind doch was feines. Schade nur, dass man als Administrator immer mehrere Terminal Fenster auf verschiedenen Servern nutzt und der Desktop selbst mit 22" Schirmen und großer Auflösung schnell unübersichtlich wird. Auch das dauernde umschalten zwischen Fenstern ist nicht gerade pfiffig, wenn jede Session eine eigene MSTSC-Instanz ist. Zwar gibt es von Microsoft auch einen RDP-Client, welcher als MMC-Snapin geladen werden kann, aber die Umsetzung ist als eher Lieblos und halbherzig zu bezeichnen.

Von Microsoft gibt es mit dem "Remote Desktop Connection Manager" ein schlankeres Tool, was in einer reinen Windows-Umgebung mit RDP aber durchaus geeignet ist
Remote Desktop Connection Manager 2.2 http://www.microsoft.com/en-us/download/details.aspx?id=21101 

Als Administrator würde ich schon gerne einige erweiterte Funktionen haben wie:

Hinweis:
Das Vorgängerprodukt mRemote konnte der Entwickler auf Zeitmangel nicht weiter führen und da nicht genug Nutzer einen kleinen Betrag gespendet haben, hat der die Entwicklung eingestellt und das Produkt an VisionApp abgegeben ( siehe http://www.mremote.org/wiki/visionappMerge.ashx), die eine ähnliche kommerzielle Software VRD entwickeln.
Die Quellen von mRemote waren aber "Open Source", so dass nun jemand anderes basierend darauf mit MRemoteNG die weitere Entwicklung übernommen hat.

Remote Desktop Connection Manager 2.2
http://www.microsoft.com/en-us/download/details.aspx?id=21101
Microsoft selbst hat auch ein Tool, welches aber "nur" RDP bedient. DAS Tool kann zwar keine Server aus dem AD importieren aber per PowerShell lässt sich ja schnell eine Liste als Textdatei erstellen und so doch importiern.
Get-ADComputer -filter * -SearchBase "OU=Server,DC=msxfaq,DC=de" | select dnshostname | out-file c:\temp\server.txt
Oder sie schauen sich die XML-Datei ab, die diese Software verwenden und pflegen diese direkt.

  • Gruppierung von Servern in Ordnern und Sortierung
    Eine lange Liste von Servern ohne Sortierung ist nicht wirklich brauchbar
  • Vererbung von Einstellungen
    d.h. ich kann eine Gruppe von Servern auf einen Schlag umstellen. z.B. ob Clientlaufwerke verbunden werden oder welche Auflösung ich nutzen möchte
  • Speichern der Konfiguration
    Ideal wäre ein Export/Import per XML-Datei und die Nutzung verschiedener Konfigurationen (z.B. getrennt nach Testfeld und Produktion). Auch ein Austausch mit Kollegen und Dienstleistern ist hier natürlich hilfreich.
  • Anmeldedaten
    Aus Sicherheitsaspekten muss ich keinen Kennworte hinterlegen (auch wenn es nett wäre, das bei einigen Servern zu tun, z..B: TestUmgebungen). Aber es wäre schon eine große Hilfe, wenn die Domäne und der Benutzername ausgefüllt wäre.
  • Import aus Active Directory oder Portscan
    Wäre es nicht sinnvoll, die Liste der Server einfach per LDAP aus dem Active Directory oder über einen Portscan auf RDP zu suchen ?
  • Weitere Protokolle
    RDP ist nicht allein auf der Welt. Auch VNC, ICA oder TELNET sind häufig im Einsatz. Selbst eine "Webseite" kann ein sinnvoller "View" auf ein System sein (z.B. für die Monitoring-Systeme, Remote Insight Boards oder Produkte, die per Browser verwaltet werden)
  • Und noch einiges mehr

Nun gibt es ja gleich eine ganze Schar von Entwicklern, die eigene Konsolen um die Microsoft ActiveX-Dlls für RDP gebaut haben, aber mein aktueller Favorit ist unbestritten mRemoteNG. Lange Zeit habe ich mit VisionApp remoteDesktop gearbeitet und auch mit RoyalTS gespielt. Aber mRemoteNG hat mich aktuell überzeugt. Aber sehen Sie selbst;:

Download und Installation

mRemoteNG benötigt zuerst das .NET 2.0 Framework und den RDP-Client 6.0. Erst dann können Sie mit mRemoteNG und RDP arbeiten. Der Download erfolgt am besten von der Quellseite. Ich habe bislang durchaus gute Erfahrungen mit den aktuellen Versionen (auch Beta) gemacht. Klar kann es dabei zu Fehlern kommen für die der Entwickler auch dankbar ist, aber so wird das Programm immer besser

http://www.mremoteng.org/

Nach der Installation befindet sich wie üblich ein Icon im Startmenü samt Deinstallationsicon.

Konfiguration und Funktionen

Der erste Aufruf ist wenig spektakulär und die Funktionen erschließen sich schon sehr intuitiv., Aber auf einige Dinge will ich schon gesondert eingehen

  • Protokolle
    mRemoteNG unterstützt nicht nur RDP, sondern eine ganze Reihe von Protokollen (RDP (Remote Desktop) VNC (Virtual Network Computing) ICA (Citrix ICA) SSH (Secure Shell) Telnet (TELecommunication NETwork) HTTP/S (Hypertext Transfer Protocol) Rlogin (Rlogin) RAW). Letztlich kann man als Administrator aus einer Konsole heraus quasi alle Systeme direkt mit einem Klick erreichen.
  • Bildschirmgröße und Fensterhandling
    Normalerweise stellt man bei RDP eine gewünschte Auflösung (z.B. 1024x768) ein und ist darauf dann festgelegt. bei mRemoteNG wird auch eine entsprechende Zielauflösung eingestellt, was mich aber nicht davon abhält, dann das Fenster doch kleiner oder größer zu machen. mRemoteNG skaliert dann das Fenster darin einfach etwas kleiner, was für eine Überwachung eines Servers immer ausreicht. Und wenn ich einen zweiten Monitor am PC habe, dann kann ich mir einfach den Reiter oder die Gruppe nehmen und auf den anderen Monitor "rausziehen". Man sieht schon, welche Controls direkt von Visual Studio gekommen sind.
  • Kennworte und Vererbung
    Wenn man Server in Gruppen zusammenfasst, dann kann ich fast Einstellungen auch auf dem Ordner durchführen. Selbst das Kennwort könnte ich hinterlegen. Pro Verbindung kann ich dann diese Einstellungen von oben übernehmen, so dass man pro Verbindung eigentlich nur noch die IP-Adresse und den Namen pflegen muss
  • AD-Import und Portscan
    Und selbst die Erfassung der Server kann mRemoteNG übernehmen, indem er per LDAP oder über einen Portscan nach den Servern und Systemen im LAN sucht. Schneller habe ich noch nie eine Information übernommen

Letztlich haben Sie dann ein Fenster mit den Servern und den Consolen vor sich

Man kann gut erkennen, welche Protokolle allein diese Version schon unterstützt.

Wünsche

mRemoteNG ist viel Licht und wenig Schatten. Aber es wäre schon nett, wenn man zu jeder Verbindung noch eine Bemerkung hinterlegen könnten. für Windows Systeme könnte mRemoteNG ja einfach die Beschreibung übernehmen. Wen ich einen Host mit Namen erfasse, dann könnte er den Namen auch schon mal in die Verbindungdaten übernehmen. Per Default ist diese Funktion nicht an, aber sie können Sie in den Optionen aktivieren

Interessant wäre auch eine Übersicht über alle aktiven Fenster als "Minivorschau". Das bietet z.B. VisionApp ebenfalls an, wobei VisionApp hier nur das letzte Standbild anzeigt. Eine laufend aktualisierte Miniaturansicht wäre natürlich viel besser.

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