Rimscout, Federweißer und Volkszählung

Was hat Rimscout mit neuem Wein und der Volkszählung zu tun? Als ich im Herbst 2024 mal wieder in der Südpfalz bei Verwandten unterwegs war und in Großfischlingen ein paar Kisten Wein eingeladen habe, da habe ich noch nicht daran gedacht, dass ich einen Bezug zu Rimscout herleiten kann.

Lochkarte

Auf meinem Weg zu Net at Work höre ich gerne den "geschichte.fm" Podcast und Folge 473 (GAG473: Die Erfindung der Lochkarte, https://www.geschichte.fm/archiv/gag473/) handelt von einem Herrn Hollerith und der Bedeutung der Lochkarten.


https://www.geschichte.fm/archiv/gag473/

 

 Schon immer war es für die Entwicklung von Staaten wichtig, statistische Informationen über die Bevölkerung zu erhalten, z.B. um die Infrastruktur entsprechend anzupassen. Das haben schon die Römer um den Beginn unserer modernen Zeitrechnung (und jeder lasse sich zählen in seiner Stadt) gemacht.

Auch in den USA wird seit 1790 alle 10 Jahre eine Volkszählung durchgeführt. ( https://de.wikipedia.org/wiki/United_States_Census ) Im Jahr 1880 hat aber die Auswertung wohl über 7 Jahre gedauert (https://de.wikipedia.org/wiki/United_States_Census_1880) und damit die Zahlen schon wieder veraltet. Die Bevölkerung wuchs damals um 25-30% in 10 Jahren.

Hollerith und Großfischlingen

In dieser Zeit hat Herman Hollerith, ein Sohn eines Auswanderers aus Großfischlingen (der Ort mit dem Wein) mit einer Tabelliermaschine und Lochkarten die Auswertung revolutioniert.


Quelle: https://maps.rlp.de/

Der Ort liegt quasi in "Fahrradentfernung" von meinem Geburtsort. Von Hollerith und seinen Leistungen habe ich schon sehr früh erfahren aber nie bewusst wahrgenommen, dass er ein "Pfälzer" war.

Lochkarten

Für IT-ler ist der Ort aber nicht so interessant. Da macht es mehr Sinn, sich auf den Weg nach Paderborn zu machen. Dort ist im größten Computermuseum der Welt, im Heinz-Nixdorf-Museumsforum in Paderborn, ein Nachbau der Hollerith-Maschine zu bestaunen.

Lochkarten waren natürlich schon früher z.B. zur Steuerung von Webstühlen im Einsatz und aus der Firma wurde später der Großkonzern IBM. Schon damals hat Herr Hollerith seine "Computer" aber nicht an die Regierung verkauft, sondern samt Bedienungspersonal nur vermietet. "As a Service" gibt es also schon sehr lange. In der IT sind wir nun natürlich keine Präsidenten und Staaten aber die "Einwohner" in einem IT-Netzwerk sind bei uns die Desktop-Computer, Notebook, Smartphone. Die Straßen und Kreuzungen in einem Land sind bei uns die Router und Switche, Zum Einwohnermeldeamt mit Passstelle sagen wir Verzeichnisserver und Kerberos Distribution Center auf dem Domaincontroller und das Postamt ist dann der Exchange Server etc.

"Volk" zählen ist mehr

Hat man sich bei der biblischen Volkszählung um 0 unserer Zeitrechnung vermutlich mit der Anzahl der Menschen begnügt, war es schon beim frühen US-Census üblich, auch weitere Daten zur Bevölkerung zu erheben, z.B. wie viele Personen in einer Wohnung lebte, wie groß die Wohneinheit ist etc. So kamen weitere Daten zusammen, nach denen wir heute in Excel einfach "Gruppieren" oder "Pivotieren" würden. damals war das abr eine manuelle Zählaufgabe. Bei Die älteren Leser werden sich noch an die große Volkszählung 1987 in Deutschland und den Disput über den Umfang und die Pflicht zur Beantwortung erinnern

Wenn ich mir heute betrachte, wie viele Daten wir Menschen über das Smartphone und unser Surfverhalten kostenfrei und ohne Nachfrage mit Firmen teilen, dann erscheint mir die Diskussionen von 1987 irgendwie befremdlich. Allerdings hat die Diskussion damals zumindest ein Datenschutzgesetz und Entscheidungen des Bundesverfassungsberichts zur Folge.

Rimscout zählt noch mehr

Bei einer Volkszählung ermittelt ein Staat diverse Informationen über seine Bürger. Das ist wichtig um z.B. kommunale Strukturen planen und anpassen zu können. Sicher hat das Einwohnermeldeamt auch laufende Daten zu Geburten, Todesfälle und Umzüge und könnte schon davon z.B. den Bedarf an Kindergartenplätzen, Schulklassen und Lehrern viele Jahre im Voraus planen. Dass das nicht funktioniert, mag auch an unseren Wahlperioden liegen, denn warum sollte jemand heute für die Aufkommen in sechs Jahren die Grundschulen und deren Lehrkräfte ertüchtigen, wenn die nächste Regierung dann die Lorbeeren einsammelt.

Aber auch wenn wir in Deutschland ein Einwohnermeldesystem haben, was nicht in allen Ländern so ist, gibt es auch bei uns immer wieder Abweichungen, die sich vergrößern. Daher ist manchmal dann doch wieder eine Stichprobe erforderlich, bei der eine "signifikante" Teilmenge der Bevölkerung neu befragt wird.

Was bei der staatlichen Zählung die Personen sind, ist im IT-Netzwerk die Client, also die PCs an den Arbeitsplätzen. Die meisten Firmen haben natürlich eine Softwareverteilung und Inventarisierung. Das lässt sich mit dem Einwohnermeldeamt vergleichen. Die Inventarisierung bekommt aber keine Informationen zum "Befinden" des Endgeräts und der gefühlten Arbeitsgeschwindigkeit. Rimscout füllt diese große Lücke, indem es drei primäre Ziele verfolgt:

  • Konfiguration
    Rimscout locht natürlich keine Lochkarten aber wie der Zähler eines Zensus ermittelt es auf dem Endgerät des Anwenders verschiedene Bestandsdaten (Windows-Version, IP-Adresse, Netzwerk, Router, Provider, Proxy). Solche Daten helfen immens um bei unterschiedlichen Verhalten zu sehen, wo ein Client real steht und wie er konfiguriert ist.
  • Erreichbarkeit
    Es prüft und misst die generelle Erreichbarkeit von konfigurierten Gegenstellen hinsichtlich Protokoll, Proxy, Verschlüsselung und Laufzeit. Über Custom Tests können wir auch sehr gut eigene Dienste mit prüfen und damit sehr schnell erkennen, ob es ein Applikationsproblem oder ein Netzwerk-Problem ist.
  • Qualität
    Für ausgewählte Gegenstellen kann Rimscout einen sehr engmaschigen Dauertest ausführen. So erkennen wir sehr kurze Störungen, die z.B. Einfluss auf VoIP-Verbindungen und Konferenzen haben. Ein klassisches SNMP-Monitoring misst meist nur Bandbreite und Pakete aber keine Laufzeiten oder Paketverluste.

All diese Daten landen in einem Backend zur Auswertung nach bestimmten Kriterien, z.B. Einzelfehler aber insbesondere auch Vergleiche nach Subnetz, nach Provider, nach Protokoll, nach Zeitpunkt. So finden wir strukturelle Probleme aber auch Einzelschicksale und können diese sehr schnell angehen. Selbst Veränderungen durch Umbaumaßnahmen, z.B. neue Firewall oder auch nur neue Regeln, Rollout neuer Treiber oder Endpoint Protection Systeme werden sichtbar. Rimscout liefert ihnen als verantwortlicher Person für Netzwerk oder Dienste die Daten, die eine Volkszählung einer Verwaltung liefert.

Weitere Links