Was ist Exchange ?
Exchange ist ein Stück Software, welches auf dem Betriebssystem Windows NT Server oder Windows 2000 Server installiert werden kann.
Seine primäre Funktion ist das Verarbeiten von Nachrichten jeder Art. Meist handelt es sich dabei um E-Mails von Anwendern und dem Internet. Aber darauf ist Exchange nicht beschränkt. Exchange ist der Mailserver in der Mitte einer unternehmenskommunikation und verbinden die Arbeitsplätze mit der Welt, damit nicht jeder Arbeitsplatz sich selbst um den Versand und Empfang von Mails kümmern muss.
Damit ist auch klar, dass Exchange Server nicht für Privatpersonen geeignet ist, die eigentlich ein Programm suchen, um ihre Mails vom Provider abzuholen. Hier musst du dann eher bei Outlook Express, Eudora, Pegasus Mail und anderen Programmen nachschauen. Wenn du so ein Programm nutzt, dann ist der für dich zuständige Mailserver bei deinem Provider installiert.
Einige Provider nutzen sogar Microsoft Exchange Server als Mailserver für ihre Kunden. Andere Produkte, die da gerne eingesetzt werden sind z.B.: qmail, Sendmail, Postie und PostFix auf Linux, oder Lotus Notes auf NT, Unix oder AS400 oder GroupWise oder Mercury auf NetWare.
All diese Produkte haben aber sehr unterschiedliche Einsatzbereiche, so dass sie eigentlich gar nicht miteinander verglichen werden können. Aber wir können Sie grob in Kategorien einordnen.
Zum einen gibt es die Mailserver, die im wesentlichen im Internet präsent sind und Nachrichten "Routen". Sie empfangen Nachrichten und senden diese an andere Systeme weiter. Einige dieser Systeme haben auch noch Postfächer, die Kunden z.B. per POP3 lesen. Es gibt diese einfachen Maildrehscheiben auch in einigen Firmen intern. Dies wird oft gemacht, weil der Anschaffungspreis gering ist (Linux kostet quasi nichts) und die Anforderungen an den Rechner ebenfalls gemäßigt sind. Auf der anderen Seite ist auch die Funktion sehr begrenzt. Das Bereitstellen von Postfächern eben. Keinerlei weitergehende Intelligenz.
Das reicht aber heute nicht mehr aus innerhalb einer Firma. Da geht es darum, auch Kontakte, Kalender und Aufgaben zu verwalten und zu planen. Ebenso werden gemeinsame Ablagen und Fernzugriff von überall gefordert. Regeln und Abwesenheitsassistenten sind ebenso notwendige Funktionen wie ein Adressbuch, Verteiler und Stellvertreter. Sogar Dokumentenverwaltung und Archivierung sind nachgefragte Funktionen.
Und das ist der Bereich, an dem normale POP3-Systeme scheitern müssen und auch IMAP4 ist hier nur ein halber Schritt in die Richtung. Hier haben dann andere Produkte wie eben Exchange, Notes oder GroupWise ihre Position. Diese drei sind in diesem Segment auch die Hauptakteure.
Einen Vergleich der drei Systeme kann und werde ich hier nicht liefern, weil ich auf dem Standpunkt stehe, dass diese System gar nicht vergleichbar sind. Die meisten Autos haben vier Räder und fahren, aber trotzdem gibt es mehrere Marken und Ausführungen und sind nur in Teilen Vergleichbar. Alle bringen eine Person von A nach B, egal ob das nun ein Sportwagen, eine Limousine, ein Transporter oder ein LKW ist.
Exchange, Notes und GroupWise sind eher die universellen Transporte mit Fernreisekapazität und Luxus ohne nun Typen zuzuordnen. Unix-Mailsysteme sind vielleicht eher die LKWs, die problemlos riesige Mengen transportieren können, robust und zuverlässig sind, aber nicht ganz einfach zu steuern sind und nicht so viel Mehrwert bieten, (z.B.: Regeln auf dem Server etc.) wobei die Grenzen hier auch immer weiter verwischen.
Dann gibt es natürlich noch die Panzer, wenn ich damit mal Hostsysteme umschreiben darf, wie ein AllinOne, VMS-Mail etc., die eigentlich den gesamten Mailverkehr als Pioniere überhaupt erst gestartet haben, quasi so "nebenbei", aber heute nur noch selten eingesetzt werden. Hostsysteme sind dafür einfach zu "gut" und zu teuer. Diese Spezialisten haben konkrete andere Aufgaben. Rechenleistung und Speicherplatz für Messaging bekommt man mit einem PC heute sehr viel günstiger. Die Stärke des Hosts liegt auf anderen Bereichen, z.B. Echtzeitverarbeitung, Zahlenfresser oder sehr hohe Verfügbarkeiten.
Damit habe ich zwar nun nicht das Produkt "Exchange" erklärt aber hoffentlich einen Überblick gegeben, in welcher Region sich Exchange bewegt und wozu es gut ist, aber auch wo die Grenzen sind.