Exchange 2000 - Was ist neu ?

Herbst 2000 und Exchange 2000 kommt. Doch was bedeutet das für uns Exchange 5.5 Anwender, Administratoren, Planer und Berater ?. Schließlich hat Exchange 5.5. Und drei Jahre lange eine sehr robuste und leistungsfähige Plattform geliefert. 

Exchange 2000 ist nicht ein einfaches Update von Exchange 5.5. Es ist eine konsequente Weiterentwicklung und Anpassung an die neuen Anforderungen. Die Entwicklungen der letzten Jahre haben ganz neue Anforderungen und Voraussetzungen an Exchange gestellt. Ich möchte hier nur auszugsweise einige der wichtigsten neuen Funktionen und deren Bedeutung aufführen. Alle einzelnen Funktionen finden Sie natürlich auf www.Microsoft.com/exchange.

  • Adieu DIR.EDB
    Exchange 2000 hat keine DIR.EDB. Alle Informationen die Exchange 5.5. dort gespeichert hat, sind nun in das Active Directory gewändert. Das hat weitreichende Bedeutungen: Zuerst muss das Active Directory geplant und installiert werden. Alle benutzerspezifischen Einstellungen erfolgen nun im Benutzermanager. Und alle Systemeinstellungen im Exchange Systemmanager. Der alte Exchange 5.5 Administrator hat damit ausgedient.
  • Adieu X.400
    Exchange 2000 basiert auf SMTP als zentrale Routing-Engine, dem Protokoll, welches auch im Internet seine Zuverlässigkeit und Skalierbarkeit bewiesen hat. Der X.400 Connector ist natürlich weiterhin vorhanden aber X.400 ist im Gegensatz zu Exchange 5.5 nicht mehr das interne Adressierungssystem bei Exchange 2000.
  • Adieu PRIV.EDB und PUB.EDB
    Exchange 2000 nutzt nicht mehr nur zwei EDB-Dateien für die Objekte: Die neuen Datenbanken heißen nun PUB1.EDB und PRIV1.EDB und dazu sind noch die PUB1.STM und PRIV1.STM gekommen. Und mit dem Enterprise Server können noch mehr Datenbanken angelegt werden, weil mehrere kleine Datenbanken besser auf Festplatten zu verteilen sind und natürlich auch unabhängig voneinander gesichert, restauriert und gepflegt werden können. Die Fähigkeit zum aktiv/aktiv Cluster ist ein weiterer Aspekt.
  • Adieu Exchange Administrator
    Die Administration von Exchange 2000 ist zweigeteilt. Alles was das System selbst betrifft, wird im Systemmanager gepflegt. Alles was Benutzer und Verteiler betrifft wird dort gepflegt wo auch die sonstige Pflege erfolgt: Im "Active Directory Users and Computers". Einfach zusätzliche Karteikarten
  • Nichts neues beim Backup
    Eigentlich gilt das gleiche, was wir schon für Exchange 5.5 zu beachten hatten. Nur dass es nun mehrere Speichergruppen gibt und das Verzeichnis über das AD gesichert werden muss.
  • Web Storage System
    In den Beta Versionen wurde immer noch von WebStore gesprochen aber dieses Funktionalität ist so fundamental, dass ich dem eine eigene Seite dem Web Storage System gewidmet habe.
  • Volltextindex
    Wollen Sie nicht schon immer ihre öffentlichen Ordner schnell nach Dokumenten und Nachrichten durchsuchen ? Das wird immer wichtiger, je mehr der Exchange Store zum universellen Lagerplatz für Dokumente wird. Siehe auch Web Storage System
  • Frontend / Backup Architektur und Cluster
    Mit Exchange 2000 können sie Funktionen aufteilen. Sie können in den Hintergrund z.B. einen Exchange Cluster stellen, welcher die Datenbanken bereitstellt. Exchange unterstützt dazu auch das Aktiv/Aktiv-Clustering, d.h. beide System sind aktiv. Vor den Cluster eine Phalanx von Systemen, die die gesamte Kommunikation mit den Anwendungssystemen abwickeln, z.B. POP3, SMTP, IMAP4, HTTP. Diese Frontendserver können Sie mittels WBLS redundant auslegen.
  • Und vieles mehr
    Der neue Zugriff auf alle Elemente im Speicher per HTTP erlaubt eine sehr viel bessere Integration in das Internet und Intranet. Siehe auch Web Storage System
  • Und vieles mehr
    Eine komplette Auflistung finden sie natürlich auf den Exchangeseiten von Microsoft.

Sie sehen, es ist vieles neu, aber von Prinzip vieles auch gleich geblieben. Der Administrator muss sicher umlernen und hinzulernen, aber die Anwender bemerken keine wesentliche Veränderung ihres Outlook von heute.