Personas

Über den Begriff "Personas" gibt es ganze Abhandlungen. Kurz gefasst es es darum, für eine Firma gewisse Arbeitsplätze zu beschreiben, um dann über die Anzahl und den Ort die für eine Netzwerkabschätzung erforderlichen Zahlen zu gewinnen. Wir wollen ja möglichst realistisch beim Netzwerk Assessment die erwartete Belastung simulieren und das Verhalten messen.

Personas als Beispiel

Lösen Sie sich von dem Gedanken sie könnten alle Konstellationen detailgetreu abbilden. Natürlich gibt es ganz viele Sonderfälle und Ausreißer aber die Frage ist wie relevant Sie für die Ermittlung der Bandbreite sind. Die Bestimmung der Personas ist aber nicht nur für das Network Assessment nutzbar sondern kann auch als Basis für für die spätere Migration, für Schulungsmaßnahmen und sogar für die Endgeräteauswahl sein. Ich arbeiten in der Regel mit folgenden Personas als Ausgangspunkte, die je nach Kunde dann angepasst werden. Insbesondere die Bandbreitenabschätzungen pro Applikation sind natürlich zu verifizieren:

Titel Beschreibung RTP Bandbreite HTTP Bandbreite

Information Worker

Darunter verstehe ich im produzierenden Gewerbe eher geringe Anzahl an PowerUsern, die mit Outlook., Excel, PowerPoint auf ihrem Notebook zuhause, unterwegs und in der Firma alle Funktionen umfänglich nutzen. Am besten noch mit VoIP, vielen Konferenzen mit Headset und Kamera..

 

 

Produktionspersonal

Klassischer Fall ist die Anmeldung mehrere Anwender wechselseitig auf PCs in der Produktion oder ThinClients um auf ein oder zwei Anwendungen zugriff zu erhalten. Meist geht es hier um Produktions- und Ablaufsteuerung und manchmal muss auch mal eine Word-Datei bearbeitet werden. Diese Anwender könnten vielleicht sogar nur mit einem Browser arbeiten. Für Telefonie haben Sie ein

 

 

Vertrieb

Noch haben viele einen Notebook aber vielleicht wird ihr Vertrieb in Kürze nur noch ein Tablet mit Apps und ein Mobiltelefon nutzen. Sie sind meist unterwegs und nutzen bislang ein VPN für den Zugriff auf Dienste. Diese Anwender werden ihr Online-Postfach und OneDrive lieben, wenn Sie denn per Split-VPN auch direkt dort hindürfen. Die VPN-Nutzung wird abnehmen und sie sparen Bandbreite.

 

 

Meetingraum

Das ist kein Benutzer sondern z.B. ein Surface Hub, Surface Room System, Polycom oder Cisco-Device. Es gibt davon eher weniger aber sie haben eine ganz besondere Netzwerkbelastung.

 

 

Sie könne natürlich eigene Personas definieren. Office 365 bringt viele neue Funktionen mit aber sehr viele heute schon genutzte Dienste werden einfach nur in die Cloud verlagern.

Schauen wir uns doch einfach mal Exchange an: Auf der Seite Network Assessment: Überlegungen habe ich schon Beispiele dazu gebracht und wenn Sie heute schon Exchange On-Prem haben, dann sollten sollten Sie die Change ergreifen das Verkehrsvolumen auf dem Exchange Server heute zu erfassen. Interessant sind erst mal nur die Anwender und dabei hilft ihnen z.B. NetFlow/sFlow/IPFix oder auch einfach mal eine Auswertung der TCP-Verbindungen mit TCP-Connection Report oder der IISLogs mit Power BI - Exchange oder LogParser. Sie haben schon heute alle Möglichkeiten die Belastung der Anwender anhand bestehender Systeme besser zu definieren.

Ich weiß aber auch, dass in viele Firmen solche Daten schon aus Zeitmangel nicht erfasst werden. Daher ist ein Network Assessment besser extern zu vergeben. Wir haben die Werkzeuge und das Wissen. Lassen Sie sich helfen.
Net at Work und MSXFAQ

Es gibt natürlich auch ohne Messung verschiedene Erfahrungswerte für die Bandbreite der verschiedenen Anwendungen. Für Skype for Business (SIP und IM) rechnet Microsoft mit 4-8kbit/User/sek und Outlook bewegt sich üblicherweise auch bei 6-10kbit/User/Sek. Das hört sich wenige an aber je nach Anwenderanzahl addieren sich da schon größere Volumina. Zudem können Sie einen Kleinstandort mit wenigen Leuten natürlich nicht mit der Minimalbandbreite bedienen. Es handelt sich ja nur um Mittelwerte und wenn viele Personen an einem Standort sind und die Mehrzahl "gerade im Moment" nichts macht, dann haben die wenigen, die Daten übertragen die reservierte Bandbreite für sich.

Aber auch hier bleibt natürlich eine gewisse Unsicherheit, da es auch Funktionen gibt, die erste eingeführt werden und deren Nutzungsintensität kaum abzuschätzen ist.

Daher ist es ja auch so wichtig eine geeignete Überwachung einzusetzen um damit basierend dann schon von Anfang an zu überwachen. Es ist völlig normal, dass sich die Nutzung verändert und in der Regel zunimmt. Aber das kennen Sie sicher schon seit Jahren, dass man zum Glück immer mehr Bandbreite für das gleiche Geld bekommt.

Bandbreitenabschätzung pro Standort

Wenn Sie nun pro Standort definieren, wie viele Personas von welchem Typ dort im mittel sitzen, können Sie die Bandbreite aus jedem Standort nach nud von "außen" besser bestimmen. Auch das mach man mit einer Tabelle. bevorzugt natürlich in Excel:

Standort Persona 1 Persona 2 Persona-3 Persona-4 Mindestbandbreite
Paderborn

10

20

5

30

<ihre Daten>

Frankfurt

<ihre Daten>

<ihre Daten>

<ihre Daten>

<ihre Daten>

<ihre Daten>

Köln

<ihre Daten>

<ihre Daten>

<ihre Daten>

<ihre Daten>

<ihre Daten>

Berlin

<ihre Daten>

<ihre Daten>

<ihre Daten>

<ihre Daten>

<ihre Daten>

New York

<ihre Daten>

<ihre Daten>

<ihre Daten>

<ihre Daten>

<ihre Daten>

...

 

 

 

 

 

Standorte und Routingwege

Sie wissen zwar nun, welche Bandbreite pro Standort für dieses Aufgaben erforderlich ist. Sie müssen aber nun ihr Netzwerk anschauen und überlegen, welche Weg diese Pakete gehen. Dürfen Standorte selbst ins Internet oder zumindest "Richtung Office 365" oder gehen Standorte über den "zentral Proxy", weil Sie so klein sind, um vor Ort die Technik zu rechtfertigen? Vielleicht überlegen Sie ja auch die Einführung eines "Cloud Proxy", um eben kleine Standorte und auch die mobilen Arbeiter über solche Lösungen gegen Malware zu schützen ohne den Verkehr über die lokalen Proxy-Server zu routen.

Dieses Wissen brauchen wir dann für den nächsten Schritt: Die Belastungssimulation

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