Lync VHD

Wenn Sie mit Lync, Exchange und anderen Funktionen "einfach nur schnell etwas spielen" wollen, dann können Sie sich den zeitaufwendigen Download und die Installation all dieser Komponenten sparen. Selbst bei einer einfachen Installation kann einiges daneben gehen. für diese Aufgabenstellung bietet Microsoft im Rahmen des VHD-Programms einige vorkonfigurierte virtuelle Maschinen an, die Sie einfach herunterladen und einrichten können:

Hinweis:
Die seit Anfang Januar erhältliche Version 1.1 ist leider noch nicht komplett.

Die VHD-Dateien sind 180 Tage "EVAL-Versionen" von Windows, welcher nicht aktualisiert werden können. nach 180 Tagen nach dem ersten Start werden sich die Server alle Stunde wieder herunter fahren.
Wer also eine "längere" Testversion sucht, sollte sich diese selbst installieren oder wieder von Anfang beginnen.

Download

Vor dem Einrichten steht der Download. Wer nun durch die Ankündigung vom Januar 2012 gleich die aktuelle Version 1.1 herunter laden will, den muss ich erst mal abbremsen. Aktuell (Stand 5. Feb 2012) ist der Download der Version 1.1 nicht komplett, da nur die VMs für den DC, Exchange, QMS und Edge enthalten sind, aber der wichtige Lync Standard-Server z.B. nicht dabei ist. Ich habe diesen Fehler schon an MS berichtet und vielleicht kann ich später Besserung vermelden. Bis dahin sollten Sie die Version 1.0.

Lync VHD Version 1.0
http://www.microsoft.com/download/en/details.aspx?id=26217

Lync VHD download 1.1
http://www.microsoft.com/download/en/details.aspx?displaylang=en&id=28350
Kein vollständiger Satz der VMs !! Nutzen Sie besser die 1.0-Images

Während die Dateien herunter geladen werden, können Sie ja schon mal einen Windows 2008R2 als Hyper-V Server installieren. Offiziell werden "nur" 16 GB Ram benötigt. Die Systeme sind ja auch eher zum Testen, Spielen und Lernen aber weniger für einen produktiven Einsatz gedacht.

Einrichtung

Der Download spült eine ganze Menge EXE/RAR-Dateien auf ihre Festplatte, die sich aber selbst entpacken. Sie müssen einfach nur die EXE-Programme nacheinander starten. Die Version 1.0 entpackt sich aber immer nach "\LyncDemo" im gleichen Laufwerk, in dem auch die Downloads liegen. Da sollten Sie also schon noch mal 65 GB Platz haben.

Im zweiten Schritt können Sie diese virtuellen Maschinen im Hyper-V Manager einfach importieren. Ehe Sie das tun, sollten Sie aber vielleicht erst eine virtuelle Netzwerkkarte einrichten, mit denen Sie diese neuen VMs dann gleich verbinden.

Achtung:
Die Lync Umgebung liefert einen eigenen DHCP-Server mit. Verbinden Sie die VM daher nicht mit dem Hausnetz.

Sie müssen Sie Server nach dem Start aber doch einmal mit einem Netzwerk verbinden, damit die eingesetzten Windows 2008R2 EVAL-Versionen sich einmal aktivieren können. Dazu haben Sie aber einige Tage Zeit.

Updates überall
Die VMs sind natürlich auch schon ein paar Wochen "alt". Wenn Sie die Systeme länger laufen lassen wollen, dann sollten Sie vielleicht eine Update-Runde durchlaufen. Insbesondere wenn Sie einige neue Features von Exchange 2010 SP2 testen wollen.

Kleiner Tipp:
Ich addiere an die VMs immer noch ein virtuelles CD/DVD-Laufwerk und eine zweite Netzwerkkarte, welche aber per Default nicht "verbunden" ist. So kann ich aber sehr schnell z.B. eine Verbindung "nach außen aufbauen, um Software einzuspielen

Die Version 1.0 hat nicht mal Windows 2008 SP1 installiert, so dass das "Updaten" der VHD-Umgebung einige Zeit in Anspruch nimmt. Vielleicht sollten Sie "danach" einfach mal einen Snapshot machen, ehe sie die Umgebung aktivieren. Dann können sie davon leicht einen Klon ziehen.

Pilot und Evaluierung

Vielleicht juckt es sie ja in den Fingern einfach diese vorgefertigten VHD-Images auf einem Server einzuspielen zu starten und damit sogar eine EvaluierungsUmgebung für das Produktionsnetz zu haben. Technisch ist das möglich aber der Aufwand für die Anpassung sollte nicht unterschätzt werden. Da ist es vielleicht doch besser eine angepasste Umgebung zu installieren. Hier ein paar Stichworte:

  • 180Tage Eval-Version, nach 10 Tagen aktivieren
    Die Windows Server sind nach spätestens 190 Tagen "wirklich" nicht mehr nutzbar. Sie können also nicht einfach die Zeit verlängern. Und wir wissen alle, wie schnell die Zeit vergeht.
  • Eigener Forest -> Trust
    Sie können die Server gar nicht "in ihrem Forest" betreiben. Wenn eine Schemaerweiterung kein Problem ist, ist aber genau dies de einfachste Weg, Lync im Haus zu evaluieren und später auch weiter zu betreiben.
  • Demo-User
    Die TestUmgebung ist voll mit "Demo"-Daten um eine Funktion zu zeigen. Und dafür ist sie auch geschaffen worden. Sollte diese Demo-Umgebung nun als Evaluierungsplattform dienen, dann würden die normalen Mitarbeiter erst mal überrascht über die neuen "Kollegen" sein, es sei denn sie löschen die Demokonten.
  • SIP-Domain
    Die hinterlegte Domain lautet auf "fabrikam.com". Damit werden Sie sicher nicht ihre Benutzer testen lassen. Eine Änderung ist aber eine nicht zu unterschätzende Anpassung der Lync Konfiguration. Zwar müssen Server nicht neu installiert werden, aber DNS-Einträge und vor allem Zertifikate sind für einen Lync-Starter nicht einfach zu handhaben
  • Zertifikate
    Die DemoUmgebung hat eine eigene CA. Natürlich wird keiner ihrer Clients dieser CA vertrauen und vermutlich werden Sie das natürlich auch nicht mögen. Also müssten Sie auch hier die Zertifikate in der DemoUmgebung gegen Zertifikate ihrer eigenen CA tauschen.

Sie sehen also, dass die Demo-VHD eine wunderbare Sache für den Betrieb von Lync in einer abgeschlossenen Umgebung ist, aber sich kaum für einen Eintrag als "Demo-Plattform" eignet. Installieren Sie dann lieber einen Lync Standard Server in ihre kleine Umgebung oder einen DC und einen Lync als eigener Forest, wie ich auf Lync Pilot beschrieben habe.

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