Sennheiser TeamConnect Wireless

Die CeBIT ist eigentlich nicht bekannt für große Produktneuheiten aber Sennheiser hat die CeBIT u.a. dafür genutzt ihre Oberklasse der Audio-Konferenzsysteme vorzustellen. Irgendwie hat Sennheiser es sogar geschafft, dass Frau Merkel am Montag den Stand in Halle 12 besucht hat. Nachdem die Kanzlerin, die Personenschützer und der Pressetross sich verzogen hatte, konnte ich dann auch sowohl das neue MB 660 Headset als auch die TeamConnect Wireless-Geräte betrachten. Ein aussagekräftiger Test ist auf einer Messe natürlich nicht möglich. Das habe ich dann ein paar Tage danach mit einer Leihstellung nachgeholt.

Was ist drin ?

Sennheiser hat mir dazu ein Paket mit einer Basis, einer Master-Box und einer Slave-Box überlassen. Die Umverpackung ist komplett in Schwarz mit silbernen Schriftzügen gehalten und wirk schon einmal sehr edel. Drin befindet sich dann eine Stofftasche, in der die Basis mit den beiden Satelliten verpackt ist, In einem weiteren Karton findet sich das Netzteil mit Adaptern für Europa, UK und USA und eine kleine Tasche mit einem 3,5mm Klinkenkabel und einem hochwertigen USB-Kabel (USB-A auf Micro USB).

Die Stofftasche am linken Rand ist ein Bestandteil der Evaluierungspakets und nicht im normalen Lieferumfang enthalten. Für das 4er Set gibt es eine eigene Tragebox für den mobilen Einsatz. Das 2-er Set ist für einen stationären Einsatz ausgerichtet.

Laut Datenblatt benötigt die Basis als Eingang 12V mit 600mA, die von der Basis intern auf 2x5V mit 500mA umgesetzt werden.

Die Aufladung selbst erfolgt durch Stifte, die beim Auflegen der Satelliten auf der Basis den Kontakt herstellen. Der Blaue Ring ist bei den Satelliten am Fuß aber erinnert doch etwas an die Box von Amazon (Alexa). Der Anschluss an der Box ist zugleich der Akku (2600mAh) selbst, die wechselbar sind.

Ein Satellit ist "besonders", da er die Kommunikation zum PC per USB, per Bluetooth zu einem Mobiltelefon oder per 3,5mm Klinkenstecker zu einem beliebigen Wiedergabegerät herstellen kann. Die verschiedenen Verbindungswege sind oben auf dem Gerät sichtbar: Hier ist gerade die USB-Verbindung aktiv.

Auf dem Sockel ist eine Taste, mit der die Akku-Laufzeit eingeblendet werden kann. Hier verspricht der grüne Viertelkreis eine Laufzeit von 8h. Beim seitlichen Blick kann man erahnen, dass der Lautsprecher ein Rundstrahler ist, der quasi nach unten auf den Tisch den Ton abgibt. Auf der Oberseite befinden sich hier kaum sichtbar zwei Mikrofone. Der große Button in der Mitte erlaubt eine Stummschaltung. Es ist dabei egal, auf welchem Satellit sie diese Taste drücken. Alle Systeme im Verbunds reagieren gleich und zeigen den roten Ring bei der Stummschaltung an. Die Satelliten sind untereinander per DECT verbunden. Ich habe im Büro über 10m zwischen der Basis und einem Satellit überbrücken können. Die Reichweite sollte in einem Konferenzraum locker ausreichen. Der Bereich der Batteriestandsanzeige dient im normalen Betrieb zur Anzeige der aktuellen Lautstärkeeinstellung und ist per Touch-Funktion intuitiv einstellbar.

Installation in Skype for Business

Das TeamConnect ist natürlich mit Skype for Business kompatibel. Es reicht das Gerät z.B. per USB anzuschließen und etwas zu warten.

Es meldet sich auch korrekt unter Windows in der Systemsteuerung an und kann damit auch für die Ausgabe von Musik genutzt werden:

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Allerdings ist das sicher nicht der primäre Einsatzzweck. dafür gibt es gute und günstigere Boxen und der eine Akku-Betrieb spricht gegen einen Dauereinsatz als Wiedergabegerät. Auch in Skype for Business kann das Gerät direkt eingebunden werden

Ich habe verschiedene Konferenzsituationen ausprobiert und war überwältigt von der Klarheit der Sprache, die aufgezeichnet und wiedergegeben wird. Echos sind nicht zu hören. Die Sprache klingt nach meinem Ermessen nicht ganz "natürlich", was aber vermutlich zur besseren Sprachverständlichkeit absichtlich so gewählt sein könnte.

Einschätzung

Bezüglich der Qualität gibt es an den Geräten nichts zu meckern. Sennheister hat für die Zielgruppe "Audio-Konferenzen" alles richtig gemacht und ein solides System für Audio bereitgestellt, das stimmig und komplett wirkt. Auch die Haptik und das Design zeigt, dass hier jemand gut nachgedacht hat. Die Basis als Ladestation ist flexibel einsetzbar. Allerdings müssen die Geräte natürlich auch dort "parken". Die ganze Bedienung ist im höchsten Maße auch für CxO-Kreise geeignet und auch für das Auge und die Haptik wird viel geboten. Ich würde schon sagen, dass wir hier es mit der "Executive"-Klasse einer Audiokonferenzlösung zu tun haben. Das schlägt sich natürlich auch im Preis nieder. Für die Version mit 2 Satelliten werden ca. 2800€ (Liste) aufgerufen. Die Version mit 4 Einheiten im Tragekoffer ist bei über 4000€ angesiedelt. Für den Preis bekomme ich zwar noch kein Surface Hub aber der Abstand zu einem Jabra Speak 410/510/710/810 aber auch dem hauseigenen Sennheiser SP20 und der Dual-Version SC220 ist schon sehr hoch. Damit wird dieses Gerät eher in ausgewählten Chefetagen zu finden sein. Es hat natürlich den Anspruch auch einen Raum mit 12-24 Personen zu beschallen und zu erfassen. In der Größe kommen Sie mit einer kleinen "Untertasse" natürlich auch nicht mehr hin. Dann sind auch andere Lösungen durchaus teurer. Mit dem "TeamConnect Wireless" haben Sie zusätzlich den Vorteil einer flexiblen Lösung. Mit dem optionalen Tragekoffer ist das 4er Set auch leichter zu transportieren. In der aktuellen Form können die Satelliten nur mit Akku betrieben werden. Zwar ist das System nicht für den "Festeinbau" gedacht aber eine kleine Basis für ein einzelnes System könnte eine permanente Installation auf einem Tisch erleichtern.

Wer sich ein besonderes Audio-Konferenzset für den gehobenen Anspruch leisten möchte, kann hier problemlos zuschlagen. Wenn es etwas weniger edel sein darf und der Raum nicht mit 12-24 Personen gefüllt wird. dann ist das Sennheiser SP20 eine deutlich preisgünstigere Alternative.

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