Busylight - Magnetfuß

Um meinen Status auch sichtbar anzuzeigen, habe ich an meinem Notebook ein Busylight angeschlossen. für stationäre Arbeitsplätze ist dies eine sehr pfiffige Lösung die sich per doppelseitigem Klebeband auch irgendwo befestigen lassen kann. Das funktioniert aber nicht bei einem Notebook. Und noch gibt es keine Notebooks oder Monitore, die eine Statusanzeige z.B. oben auf dem Eck integriert haben. Zwar haben einige Lync-Telefone oben mittlerweile eine "Rote LED" die im Gespräch leuchtet, aber ein voller Status ist damit nicht anzuzeigen. Diese Seite zeigt meine Bastelkünste und beschreibt die Überlegungen, um das Busylight sauber an einem Notebook zu befestigen.

Überlegungen

Ich habe schon beschrieben, dass ein Ankleben nicht möglich ist. Die Verbindung muss "lösbar" sein und dazu gibt es mehrere Optionen

  • Kleben
    Es gibt Klebeverbindungen, die auch wieder gelöst und wieder angebracht werden können. Im Papierbereich können Sie das sicher. Aber die Klebefläche ist natürlich ungeschützt beim Transport und damit nicht brauchbar
  • Unterdruck
    Es ist schon faszinierend, wie fest Haken mit Saugnapf im Badezimmer oder Küche kleinere Lasten auf glatten Flächen halten. Der Deckel auf meinem Lenovo ist aber leider nicht "glatt" genug um einen Saugnapf dicht zu halten. Und ich denke es würde auch etwas groß auftragen.
  • Klettverschluss
    Es gibt entsprechende Verschlussbänder, die direkt aufgeklebt werden können. Das ist für Kleidungsstücke, Planen etc. durchaus interessant. Aber auf der kleinen Grundfläche des Busylight befürchte ich, dass es nicht fest genug hält und die Verbindung ist nicht kraftschlüssig.
  • Rohrschellen
    Das Busylight ist "rund" mit ca. 16mm Durchmesser. Ich habe auch überlegt wie bei der Elektro-Verkabelung einen Halter für die Röhre zu bauen aber alle Überlegungen in der Hinsicht wurden schnell als nicht praktikabel verworfen.
  • Magnet
    Nun gibt es diese kleinen netten ultrastarken Magnete im Bastelbedarf, die alles überall anziehen. Warum nicht so einen Magnet im Sockel verbauen und eine flache nicht auftragende Metallplatten an den gewünschten Stellen platzieren ?. Die Busylight-Röhre selbst ist aus Aluminium und damit nicht magnetisch. Der große Vorteil einer magnetischen Verbindung ist gerade beim Notebook, dass bei mechanischer Belastung nichts bricht oder verbiegt sondern sich die schlimmstenfalls die Verbindung löst.

Die Magnetlösung erschien mir ideal, aber ...

Magnete und Metall

... war da nicht was mit Computern und Magneten und Metall? Richtig, dabei muss man mindestens zwei Dinge beachten:

  • Metall schirmt ab
    Es wäre sehr ungeschickt genau dort auf eine kleine Metallfläche anzubringen, wo auch die WiFi oder UMTS-Antennen montiert sind. Das ist in Notebooks bevorzugt an der Oberkante des LCDs der Fall. In meinem Fall habe ich Glück da Lenovo die Servicehandbücher öffentlich macht und so die Antennen gut zu lokalisieren sind. Hier am Beispiel eines T510:

    Quelle: Lenovo Servicehandbuch T510 "63y0536.hwmanual.pdf"
  • Magnete und Speichermedien
    Ob die kleinen Magnete einer Festplatte gefährlich sein können, kann ich nicht abschließend sagen. Die Festplatte ist vorne links unter der Handballenablage und damit sehr weit weg. Selbst bei zugeklapptem Deckel sollte ein Magnet auf der Außenseite des Displays min 2 cm entfernt sein.

    Kritischer sehe ich da die Nähe der Magnete beim Transport zu EC-Karten. Speichermedien (SD-Karte, USB-Stick, SSD) sollten unkritisch sein, zumindest wenn Sie nicht durch Bewegung einen ausreichend hohen Strom induzieren können. Am Display dürfte das kein Problem sein aber beim Transport gilt es vielleicht aufzupassen.

Ich denke das Risiko kann ich eingehen. Ein Versuch ist es wert und meine wichtigen Daten werden sowieso täglich auf einen Server gesichert. Das ist schon daher notwendig, da Notebooks deutlich häufiger verloren gehen, gestohlen werden oder aufgrund der mechanischen Beanspruchung beschädigt werden. Gleiches gilt für eventuell in der gleichen Tasche transportierte Wechselfestplatten

Wie gefährlich sind Super-Magnete in der Nähe von Festplatten
http://www.youtube.com/watch?v=V94uWOKoJO0
Ich würde diese Testserie nicht als qualifiziert ansehen. Aber schon erstaunlich, wie "robust" eine Festplatten gegen solche mechanische Bearbeitung (ich denke an g-Werte) scheint. Nutzen würde ich sie aber nicht mehr

Version 1

Für meinen ersten Versuch habe ich kleine Scheibenmagnete verwendet, die ich so in meiner Bastelkiste gefunden habe. für das Projekt haben ich folgende Komponenten benötigt.

  • 1x Busylight
    Ein handelsübliches Busylight, dessen Fuß im nächsten Schritt natürlich angebohrt wird.
  • 4x Neodym Miniaturmagnete 10mm Durchmesser x 2mm hoch
    Sie finden diese im 10er Pakt für 6 Euro und grö����ere Mengen noch günstiger bei den üblichen Versendern
  • 1x Metallstreifen mit Klebeband
    Als unterlage wollte ich erst eine Karosseriescheibe aufkleben aber die ist doch recht "dick". Dann habe ich an der Wand eine Metallband entdeckt, welches Papiere mit Magneten festhält. Es ist 3,5cm breit und als 5m Stück kostet es ca. 20€

    Das Metall ist zum einen weiß beschichtet, dünn, kann mit einer Schere zurecht geschnitten werden und hat sogar schon einen Klebestreifen.

Der Materialwert für die umrüstung eines Busylight ist sicher unter einen Euro anzusetzen. Der Zeitaufwand würde ich unter einer Stunde ansetzen.

Nachdem ich kurz geprüft habe, dass die Magnete ausreichend fest an dem Metallstreifen haften, habe ich den Sockel des Busylight auf dem Metallstreifen aufgezeichnet und diesen per Schere sauber ausgeschnitten. Dann habe ich eine geeignete Fläche auf der LCD-Rückseite gesucht, sauber gemacht und die Metallplatte aufgeklebt. Hier sind noch zwei Magnete mit abgebildet. die normal da nicht sind.

Zugegeben, das ist Version 1.0 und die Klebeschicht ist mit knapp 1mm noch etwas "dick". Eventuell klebe ich das Metall noch mal direkt auf, denn der Klebestreifen ist ca. 1mm dick um an der Wand unebenheiten auszugleichen.

Der zweite Schritte ist etwas kniffliger, da nun die Magnete am Busylight befestigt werden sollten. Auf der Oberseite des Fuß darf nichts überstehen, da sonst das Drehgelenk blockiert wird. Also muss eine Befestigung auf der unterseite oder "innen drin" erfolgen. Zuerst wollte ich die Magnete auf die unterseite aufkleben, wodurch der Sockel aber deutlich dicker werden würde. Zudem war ich nicht sicher, ob eine ebene Metall auf Kunststoff-Verklebung wirklich dauerhaft fällt. Doppelseitiges Klebeband scheidet aus, da die Magnete mit 10mm Durchmesser sehr klein sind und die Klebeflächen wohl nicht halten würden. Ich befürchte, dass beim ersten Abziehen die Magnete am Metall hängen. Das Gesamtsystem wäre zu hoch, wie die folgenden Bilder zeigen:

Auch hatte ich überlegt auf den Sockel einfach einen Metallstreifen oder "Magnetstreifen" zu kleben aber die Haltbarkeit der "Klebemagnete" ist bei weitem nicht so hoch wie die von Neodym-Magneten.

Achtung:
Magnete sind stark und selbst diese kleinen Magnete können empfindlich weh tun, wenn Kinder die Finger dazwischen bekommen. Besonders perfide: Je mehr die Magnete die Haut einklemmen und damit näher zusammen kommen, desto stärker wird die ausgeübte Kraft. Daher habe ich absichtlich keine stärkeren Magnete gesucht.

Ich habe mich dann dazu entschieden, Neodym-Magnete "innen" einzubauen, indem ich zwei Löcher a 10mm Durchmesser vorsichtig bohre und in diese die Magnete einsetze. Ideal wäre es, wenn ich einen 10mm Loch mit ebenem Boden bohren könnte, um einen Magnet dort einzulassen, aber das geht mit den klassischen Bohrern nicht. Leider habe ich keine 10mm Fräser, keine CNC-Maschine o.ä. so dass ich ganz einfach mit einem Akkuschrauber ein Loch gebohrt habe oder genauer "geschnitten" habe. Natürlich habe ich erst mit einem kleinen 3mm Bohrer vorgebohrt und bin dann schrittweise größer geworden, bis ich am Ende "vorsichtig" die 10mm gebohrt habe. Ein Akkuschrauber mit langsamster Drehzahl hat das Loch schon eher "geschält". Freihändig bohren hätte zu Rattermarken und einem ausgefransten Loch geführt oder beim Festfressen das Busylight zerlegt. Profis würden vermutlich etwas kleiner bohren und mit einer Reibahle dann auf Maß aufweiten.

Ich habe mich mit zwei Löchern zufrieden gegeben, auch wenn theoretisch drei passen würden, Da aber Magnete ja einen Nord nun einen Südpol haben, ist es einfacher zwei Löcher nebeneinander zu betreiben.

Bei drei Magneten würden zwei sich abstoßen. zwei Magnete, bei denen ich auch noch je ein Paar gebildet habe, sind einfacher und halten gefühlt sogar besser. Die Bohrungen sehen dann so aus, wie man sie eben ohne Schraubstock oder Bohrständer "frei" in der Hand hinbekommt.

In diese Löcher habe ich dann immer zwei Magnete eingesetzt, so dass sie unten bündig sind. Sie schauen oben ein wenig heraus, aber stören nicht das Scharnier:

Noch sind die Magnete erst einmal eingesetzt und halten allein durch die Klemmung. Mittelfristig werde ich natürlich die Magnete mit etwas Klebstoff dauerhaft fixieren. Auch die unterseite der Sockelplatte ist so nicht nicht final. Sie können schön sehen, wie das Busylight am Deckel gehalten wird:

Das Problem dabei ist aber, das nun Metallplatte und Magnete bzw. Kunststoffoberfläche direkt aufeinander liegen und zwar durch die Magnete aufeinander gepresst werden aber dies keine kraftschlüssige Verbindung ist. Die Oberflächen sind zu glatt, so dass das Busylight durchaus verrutscht. Auf dem rechten Bild sieht man dies schon, dass das Busylight durch das Kabel und das Eigengewicht nach unten gerutscht ist. Vielleicht klebe ich auf den Sockel von unten einfach eine ganz dünne Gummifolie, z.B. von einem alten Fahrradschlauch oder einem Luftballon, so dass das Busylight nicht mehr verrutscht.

Version 2 (ACHTUNG Gefahr)

Ich habe diese Umsetzung dieser Version abgebrochen, da mein T510 empfindlich darauf reagiert hat. Sobald der Magnet in die Nähe des LCD-Monitors gekommen ist, ist der T510 in den Schlafmodus gegangen.

Natürlich hat mir das erst mal keine Ruhe gelassen und wenn der Spieltrieb mit Magneten einmal geweckt ist, dann gibt es doch weitere Optionen. Es gibt verschiedene Spezialshops für Magnete. Hier mit Bildern und Beispielen von www.magnet-shop.net (Stand Jan 2014). Interessant sind diese Teile, da sie mit genau 30mm Durchmesser auf das Busylight passen.

Nun fehlt nur noch ein Stück doppelseitiges Klebeband, um den Magnet auf dem Fuß des Busylight zu befestigen, denn der Magnet hat schon einiges Kraft. Leider gibt es die 30mm Version nicht schwächer und dünner oder gleich selbstklebend. Da ist meist bei 20mm Durchmesser Schluss. Zuallererst habe ich die Gummischeibe auf einen Magnet geklebt und mit dem zweiten Magnet fixiert. Nachdem der Kleber fest war, habe ich den Magnet auf das Busylight geklebt und dann an den Notebook -Deckel befestigt.

Und da war dann auch schon Ende, da mein T510 in den Schlafmode gegangen ist. Ursache unbekannt. Der Magnet ist vielleicht zu stark oder an der falschen Stelle. Eventuell ist der Einsatz eines schwächeren Ferrit-Magnets hier sinnvoller. Ich hätte ´nicht gedacht, dass ein LCD-Display und die darin verlegten Kabel in Verbindung mit einem ausreichend starken Magneten ein "Suspend to RAM" auslösen.

Version 3: Kleben statt Bohren

Nachdem klar war, dass der große 30mm Magnet zwar schön haftet aber leider mein Notebook damit nicht zurecht kommt und mir das Risiko von anderen Schäden (Kreditkarte, Festplatten etc.) auch zu groß ist, habe ich die ebenfalls mitbestellten kleinen Klebemagnete installiert:

Die Magnete haben ja einen N und S Pol und gleiche Pols stoßen sich ab. Daher habe ich auf dem Busylight zwei Magnete nebeneinander fixiert.

Version 4: Ferrit

Eine weitere Option ist der Verzicht auf die stark magnetisierten Neodym-Versionen und der Einsatz von Ferrit-Magneten. Diese gibt es ebenfalls mit 30mm Durchmesser (und 3 mm Höhe) aber sind deutlich schwächer magnetisiert.

800g ist deutlich weniger als die 6,3kg der Neodym-Version und sollte das Busylight dennoch halten können. Allerdings sind Ferritkerne in der Regel nicht "ummantelt" (Nickel, Chrom, Gold) und als Sintermetall spröde und manchmal scharfkantig. Sie kommen in den normalen Pinnwand-Magneten vor, wo Sie aber durch eine Kunststoffhülle geschützt sind.

Aber sie können natürlich auch einfach ein Busylight auf so einen Pinnwandmagnet aufkleben.

Andere Optionen

Wer sich das Busylight genau anschaut, sieht, dass man mit einem TX80 Schraubendreher den kompletten Fuß abnehmen kann:

 

Übrig bleibt dann der Kunststofffuß und das Busylight mit einem Kunststoffstift, an den man eigene Befestigungslösungen bauen könnte. 

Tipp an den Hersteller

Wenn ich letztlich gesehen habe, wie einfach eine Befestigung per Magnet möglich ist, dann frage ich mich, warum der Hersteller von von vorneherein daran gedacht hat, eine Befestigung mitzuliefern. In meinem Paket war gar nichts enthalten, nicht mal ein doppelseitiges Klebepad. Aber ich muss dazu sagen, dass mein Busylight schon Baujahr 2012 ist. Aktuelle Pakete enthalten eine Klebepad. Einfach so "hinstellen" funktioniert mit dem Busylight aber nicht, da es sehr kopflastig ist. Das Kabel verhindert zudem einen stabilen Stand. Es muss aktuell angeklebt werden.

Wie ich mittlerweile gehört habe, arbeitet der Hersteller an einer neuen Version. Lassen wir uns überraschen.

Magnete als Halter sind nett aber es bleibt ein Risiko, wenn speziell bei Notebooks Magnete sehr nah an die Elektronik kommen oder beim Transport der Magnet vielleicht Speichermedien (EC-Karte, Kantinenkarte etc. löschen. Vielleicht ist ein Klettverschluss doch die bessere Wahl.

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