Headset und Annahmeverzögerung

Achtung:
Diese Seite ist noch im Entwurf-Status. Ich würde mich über Feedback von anderen Headset-Nutzern zu dieser Problematik freuen.

Beim Test des Sennheiser Headsets hat mich ein Kollege darauf aufmerksam gemacht, dass der bei der Rufannahme eine merkliche und vor allem störende Verzögerung beim Aufbaue des Audiokanals vorhanden sei. Ich habe dann einige Tage das Headset verwendet und den Effekt bestätigen können. Schlimmer noch, auch andere Hersteller haben anscheinend das Problem. Es betrifft aber wohl nur Funkheadsets. Bei drahtgebundenen Headsets ist mit eine Verzögerung noch nicht aufgefallen.

Informationen zu Verzögerung von Audio-Signalen finden Sie auf Audiolaufzeit.

Die Verzögerung scheint nur bei eingehenden Rufen aufzufallen. Bei ausgehenden Rufen dürfte die Verzögerung einfach nicht bemerkt werden, da es eh einige Sekunden dauert, bis der Ruf "durchgestellt" ist aber das Headset dann schon verbunden ist. Bei eingehenden Rufen erwartet der Nutzer natürlich, dass bei Rufannahme auch schon die Sprach zu hören ist und vor allen die eigene Namensmeldung vom Anrufer schon gehört werden kann.

Testaufbau

Die weiter unten folgende Tabelle gibt meine subjektiven Eindrücke wieder und nutzen die mit dem Headset mitgelieferte Basis oder den Dongle, also nicht den Bluetooth-Stack des PCs. Zudem habe ich den Ruf mindestens 3 Sekunden klingeln lassen, so dass ich ziemlich sicher bin, dass der VoIP (RTP)-Datenstrom schon aufgebaut ist. Ich habe keine technischen Geräte um nun genau den Moment zu müssen, ab wann Audio "durch" kommt. Ich habe mich mit einem ISDN-Telefone mit Freisprechen als Anrufer beholfen und auf dem Gehäuse kontinuierlich mit dem Finger gekratzt und nach dem Abheben am PC einfach auf das ankommende Geräusch im Headset gewartet. Es ist daher eine subjektive Messung. Eine "minimale" Verzögerung ist normal, da es eine ganz kurze Zeit dauern darf, bis die RTP-Pakete dann wirklich kommen und der Codec die Daten umgesetzt und an das Audio-Device gesendet hat. Auch per USB angeschlossene Geräte haben sicher eine geringe Latenzzeit zur digital/analog-Wandlung.

Tabelle

Da ich keine Sekundenbruchteile objektiv müssen kann, habe ich drei Einstufungen vorgenommen.

• Minimal
  Die Verzögerung bis die Audioverbindung steht ist sehr kurz. Ich schätze weniger als 0,1 Sekunden.
• Merklich
  Die Verzögerung wird bemerkt aber dürfte in den meisten Fällen tolerierbar sein. für gewöhnlich geht kein Wort verloren, wenn man nicht "sofort" losplappert
• Störend
  Die Verzögerung ist schon nahe oder über einer Sekunde. Das hört sich nicht viel an aber wenn Sie als angerufener Teilnehmer nicht aktiv "abwarten" und sich schon mit ihrem Namen melden, dann gehe ich davon aus, dass der Anrufer dies noch nicht hört.

Die Erfahrungen beruhen auf einem Test im Mai 2012. Ich versuche die Headsets der Liste nach Updates der Firmware erneut zu testen und andere Funkheadsets zu addieren.

1. Hinweis1:
   Natürlich habe ich versucht heraus zu bekommen, warum z.B. das JabraMT5390 und M6430 so positiv abweichen. Wer genau hinhört wird bemerken, dass beide Headsets einen eingehenden Ruf erst per "Piepton" signalisieren, der durch das Headset erzeugt wird. Aber nach kurzer zeit höre ich dann das "Lync-Klingeln." Das kann nur so passieren, dass der Audiokanal schon vor Rufannahme aufgebaut wird und damit schon steht , wenn der Ruf angenommen wird. Das dürfte der Grund für die minimale Verzögerung sein.

Als Gegenprobe habe ich meinen PC-Lautsprecher als auch ein per USB-Kabel angeschlossenes Jabra Speak 410 genutzt. Die hatten beide nur minimale Verzögerungen. Damit schließe ich meinen PC oder meine Netzwerkverbindung (z.B. ICE Handshake) als Grund aus.

Einige Funktionen könnten durch geänderte Software und Firmware verbessert oder verschlechtert werden. Beim Jabra 6460Pro hat ein Update von 2.17 auf 3.15 die Situation verändert, dass seit der 3.15 kein PC-Klingelton mehr im Headset zusätzlich ankommt. Der Audiokanal scheint aber dennoch aufgebaut zu werden, so dass die gefühlte Verzögerung unverändert blieb.

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