Lync Deployment - So installieren Sie Lync in ihrer Umgebung

Wenn Sie Lync erst einmal nur "evaluieren" möchten, dann sollten Sie die Seite Lync Pilot lesen

Eine Installation von Lync unterscheidet sich aktuell grundlegen von allen anderen Produkten, die Microsoft bislang im Portfolio hat. Sie können nämlich nicht einfach auf einen Server gehen, Setup starten und dann die Komponenten zur Installation auswählen. Lync arbeitet derart, dass es eine Konfigurationsdatenbank gibt, in der alle Server und ihre grundlegende Konfiguration hinterlegt wird. Der Lync Topologybuilder dient zum einen der Pflege dieser Konfiguration und der Einrichtung der entsprechenden Datenbanken und Berechtigungen durch einen "Veröffentlichen"-Prozess. Erst dann startet das Setup und installiert genau die Komponenten, die anhand der Topologie definiert sind. Wird später die Topologie geändert, muss einfach das Setup auf dem Server erneut durchgeführt werden, damit die Rollen entsprechend ergänzt oder entfernt werden.

Alle Server müssen natürlich die Voraussetzungen von Lync erfüllen. Alle Server sollten auch schon als Windows Server installiert und Mitglied der Domäne sein, weil der Lync Topologybuilder beim Abspeichern die Computerkonten in die entsprechenden Sicherheitsgruppen einrichtet.

Voraussetzungen der Umgebung

Bitte lesen Sie auch die verschiedenen Release Notes und Produktbeschreibungen. Lync 2010 benötigt aber einige Basisvoraussetzungen, die für jeden Server erfüllt sein müssen.

  • Windows 2008 x64 Standard Server oder Windows 2008 R2
    Das bedeutet natürlich, dass Sie neben dem Server auch entsprechende Client CALs für Windows 2008 benötigen. Windows 2003 hat mit Lync 2010 definitiv ausgedient.
  • Mitglied in einem Native Windows 2003 Forest oder höher
    Eine Koexistenz mit Windows 2000 oder gar NT4-DCs im gleichen Forest ist damit nicht möglich
  • Entsprechende Hardware
    Zwar erwartet Microsoft 16 GB und genug CPUs pro Server, aber damit ist man sicher auf der "sicheren" Seite. In vielen Umgebungen geht es auch mit weniger. Bei den heutigen Preisen ist es aber auch kein Problem mehr, diese Voraussetzungen zu erfüllen. Schließlich soll dies mal ihre TK-Anlage ersetzen.
  • SQL 2005/2008 bei Frontend
    Beim Standard Server wird immer eine lokale SQL2008 Express verwendet.
    Beim Backend ist mittlerweile auch SQL2008R2 supportet
    http://blogs.technet.com/b/nexthop/archive/2011/04/20/lync-server-2010-support-for-sql-2008-r2.aspx
  • Passender Namensraum
    2379369 Microsoft Lync and Microsoft Office Communications Server compatibility with Single Label Domains, Disjointed Namespaces, and Discontiguous Namespaces

Mehr Informationen finden Sie auf den Seiten:

Die Schleife der Installation

Die Installation von Rollen erfolgt immer in den gewohnten vier Schritten:

Sie bereiten zuerst den oder die Server vor, indem Sie Windows 2008 x64 RTM/R2 installieren und diesen Server auch in die Domäne aufnehmen. Sie können hier schon die später erforderlichen Voraussetzungen (z.B. .NET Framework, MSMQ für Monitoring und sonstige Features wie SNMP zur Überwachung oder Windows Server Backup) installieren. Auch die Installation von NETMON und gehört für mich zum Standard, da es bei der Fehlersuche dann schnell zur Hand ist.

Wenn dies der erste Server ist, dann sollten Sie einfach den Assistenten zur Installation des ersten Standard Servers nutzen, welcher die meisten Schritte alleine durchführt. Der Topologybuilder wird zuerst installiert. Dieses Werkzeug können Sie sogar auf ihrem Windows Vista oder Windows 7 Desktop installieren, um dort Lync zu "planen", d.h. alle Server und grundlegenden Einstellungen zu planen. Das Ergebnis ist eine XML-Datei, welche auf dem ersten Lync Server in die "Central Management Database" eingespielt wird, die in dem Zuge auch installiert wird. Auch wenn sie später einen weiteren Server installieren oder einen bestehenden Server abbauen wollen, ist ihr Weg immer der über den Topologybuilder, in dem Sie den Server addieren oder entfernen.

Beachten Sie, dass der Topologybuilder am Ende nicht nur die geänderte Konfiguration im zentralen CMS abspeichert, sondern auch die Server in die Lync-Sicherheitsgruppen addieren oder entfernt, eventuell Datenbanken anlegt (z.B. Monitoring) etc. Die Server, die sie in diesem Zuge also addieren wollen, sollten schon "online" und Mitglied der Domäne sein, wenn Sie die Fehlermeldungen vermeiden möchten. Die meisten Änderungen und Einstellungen werden aber bei jedem "Publish" wieder angewendet, so dass Sie dies einfach wiederholen können.

Dann startet das eigentliche Lync-Setup auf dem Server. Wenn der Server noch nie Lync hatte, dann wird zuerst eine lokale SQL-Express 2008 installiert, die als erstes als Replikationsziel für die CMS-Information eingetragen wird. Weiterhin wird natürlich schon PowerShell mit dem Lync-Erweiterungen installiert und die Installationsquellen als "Lync Deployment Assistent" mit auf den Server kopiert. Erst wenn diese Vorarbeit und ein paar andere Dinge erledigt sind, können Sie im zweiten Schritt des Setup auch die Rollen installieren. Das Setup liest diese aus dem CMS aus, so dass sie eventuell etwas warten müssen, wenn dieser sich noch nicht synchronisiert hat. Das Setup selbst lässt ihnen dann keine Auswahl mehr, welche Rollen Sie installieren wollen. Durch diese Aufgabenteilung kann nun die Planung von der Installation sauber getrennt werden. Quasi können Dienstleister einfach den "Lync-Server" mit reduzierten Rechten installieren.

Der dritte Schritt beim Lync Deployment ist die Zuweisung der Zertifikate. Der Assistent hilft ihnen auch hier, wobei sie je nach Umgebung hier doch etwas Planung und Konzeption an den Tag legen sollten. Es sind einige Namen mehr als nur "Poolname" oder "Standardservername" des Lync erforderlich. Die SimpleURL muss genauso mit rein wie alle SIP-Domains und auch die Namen für den Device Update Service. Vergessen Sie auch nicht im DNS die verschiedenen Namen (z.B. Pool, _NTP. _SIPINTERNALTLS._TCP in den verschiedenen Domains einzutragen.

Der zweite Teil der Lync Konfiguration erfolgt dann im Communication Server Control Panel (CSCP), welche seine Silverlight-Anwendung ist, mit der z.B. die Benutzer aber auch Rufnummernpläne und Normalisierungen verwaltet werden. Auch wenn im Topologybuilder die Gateways zur TK-Welt eingetragen werden, so erfolgt im CSCP die Konfiguration der Voice Routen.

Sie sehen also, dass bei Lync mehrere Komponenten ineinander greifen und die Art des Setup sich doch von bisherigen Produkten unterscheidet.

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