Kostenfreier Privat PC Schutz (Freeware)

Blaster, Kletz, Conficker und andere Viren Würmer, 0190-Dialer und sonstiger Ballast sind nicht nur ein Übel sondern gefährden auch den Betrieb ihres Computers. Niemand würde das Schloss an der Haustür einsparen oder das Auto offen auf der Straße stehen lassen. Aber lange Zeit waren Computer nur in privaten Netzwerken verbunden oder gar nicht verbunden. Erst durch das Internet sind auf einmal viele Systeme verbunden und die Offenheit, die früher eine einfache Funktion erlaubt hat, wird nun zum Problem.

Die müssen ihren Computer beim Zugriff auf das Internet schützen und diesen Schutz auch aktuell halten. Dazu gehört leider auch etwas Zeit und Wissen um die Sachverhalte. Und folgende Komponenten:

  • Aktuelles Betriebssystem und Anwendung
    Bei Windows hilft hier der Windows Update Seite
  • Firewall
    damit keiner auf ihren PC zugreift, der nicht darf. Privatanwender greifen auf das Internet zu aber niemand sollte auf den eigenen PC zugreifen wollen.
  • Virenscanner
    Damit auch auf anderem Wege nichts auf ihrem Rechner aktiv ist.
  • Dialer-Schutz
    Ein Monitor, der Verbindungen zu Rufnummern meldet und ihnen die Wahl gibt, diese zu verhindern oder zuzulassen.
  • Spionage-Software/Trojaner
    Durch viele kostenfreie Programme werden versteckt zusätzliche Programme installiert, die ihr Surfverhalten oder anderes "übermitteln"
  • Spam-Schutz
    Sie lesen ihre Mailbox und eventuell brauchen Sie einen Filter, der Werbemail entfernt

Für einen privaten Computer sind folgende Dinge unabdingbar. Zum Glück gibt es meist sehr leistungsfähige kostenfreie oder günstige Varianten. Alle hier gelisteten Produkte waren zum Zeitpunkt der Prüfung kostenfrei für Privatanwender. Hier hier genannten Programme sind welche, die ich selbst manchmal einsetze und zufrieden sind. Dies soll aber weder ein Qualitätsmerkmal noch eine Empfehlung sein. Alle Programme werden immer mal wieder aktualisiert. Also muss man regelmäßig mal nach Updates schauen oder durch das Programm ein Update durchführen lassen.

Aktuelles Betriebssystem und Anwendungen

Jede Software hat Fehler und oft liefert der Hersteller entsprechende Aktualisierungen aus. Prüfen Sie daher regelmäßig, ob es Aktualisierungen für ihr System gibt. Dies betrifft nicht nur Windows, sondern auch Unix. Aber ebenso zusätzliche Anwendungen wie Webbrowser, Mailprogramme etc.

Wenn Sie auf die Webseite gehen, dann finden Sie rechts den Hinweis auf ein Update von "Windows Update" auf "Microsoft Update".

Wenn Sie dies aktiviert haben, dann werden auch Office und andere Komponenten automatisch auf aktuelle Versionen geprüft und installiert.

Über die Windows Update Funktion (Windows 2000 SP4 oder Windows XP und höher) können Sie ihren PC auch dazu bringen, alleine immer mal wieder nach Updates zu suchen, ihnen Anzuzeigen und herunter zu laden. Sie können sich auch bei Microsoft in einen Newsletter einschreiben so dass Sie über aktuelle Updates informiert werden.

Für private PCs ist die Webseite http://windowsupdate.microsoft.com/ natürlich erste Anlaufstelle. Da aber die Patche mittlerweile sehr umfangreich sind und nicht jeder über eine DSL-Verbindung verfügt, könnten Sie als Dienstleister oder "Bekannter" einen WSUS-Server auf CD/DVD mitnehmen. Leider geht das nicht so einfach. Aber mittlerweile gibt es ein Projekt der Zeitschrift "c't" unter http://www.heise.de/ct/ftp/projekte/offlineupdate/, die eine Lösung für solche Freundschaftsdienste bereitstellt. Damit kann ein Freund mit DSL alle Updates auf eine CD/DVD für spätere "Offline-Updates" kopieren.

Virenscanner

Viren sind Schädlinge, die Daten zerstören, den PC unbrauchbar machen und sich weiter verbreiten. Kein Computer sollte heute ohne Virenscanner betrieben werden. für alle Privatpersonen, die kein zentrales Management benötigen ist Microsoft mit einer kostenfreien Version für Workstations dabei

https://www.botfrei.de/
Zentrale Seite von eco, BSI mit Links zu Tools und Produkten

Normalerweise aktualisiert sich MSE alleine. Sie können das Update aber auch manuell forcieren:

"C:\Program Files\Microsoft Security Essentials\MpCmdRun.exe" -signatureupdate

Leider funktioniert Microsoft Security Essentials nicht auf Windows Servern und auch (noch) nicht auf dem Windows Home Server. Aber auch andere Hersteller haben für den privaten Einsatz kostenfreie Versionen.

Diese kostenfreien Version sind natürlich nicht so leistungsfähig, wie die Vollversionen. Einschränkungen können z.B. sein, dass Update etwas langsamer kommen oder Zusatzfunktionen (z.B. Schutz gegen Viren in Mails und beim Surfen) nicht vorhanden sind. Ein Schutz vor der Ablage auf der Festplatte oder im Speicher sollte aber gegeben sein, was immer noch besser ist als ohne Schutz zu arbeiten.

Der Windows Defender kann seit Ende 2015 auch "AdWare" verhindern, wenn man ihm dies per Registierungsschlüssel mitteilt

Windows Registry Editor Version 5.00

[HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Policies\Microsoft\Windows Defender\MpEngine]
"MpEnablePus"=dword:00000001

[HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows Antimalware\MpEngine]
"MpEnablePus"=dword:00000001

Undelete

Schnell ist es passiert: Eine Datei wurde gelöscht oder verändert und soll doch wieder hergestellt werden. Gut, wenn Sie eine Datensicherung haben oder Windows mit Bordmitteln schon "vorherige Versionen" speichert, die dann einfach wieder hergestellt werden können. Manchmal ist es aber doch passiert und insbesondere bei Speicherkarten von Digitalkameras passiert es schnell mal, dass eine Datei nicht mehr zu finden ist. Meist ist die Information aber gar nicht mal wirklich "weg" sondern einfach nur nicht mehr "verknüpft". So als wenn in einem Buch das Inhaltsverzeichnis verändert wurde. Dann müsste nur jemand jede einzelne Buchseite nach Informationen absuchen und die Verbindungen wieder herstellen. Und genau das machen einige diese kleinen Helfer, die sogar kostenfrei sind. Sie können Datenspeicher nach Dateifragmenten absuchen

0190/0900 Schutz (Nur bei Einwahl per Modem/ISDN)

Besondere Schädlinge sind Programme, die selbst unbemerkt eine Verbindung zu teuren Servicerufnummern aufbauen. Mit ISDN hören und sehen Sie in der Regel keine Aktivitäten mehr, so dass die Kosten erst nach Wochen mit der Telefonrechnung sichtbar werden. Dem entgegen wirken Programme, die alle Aktivitäten überwachen und Sie informieren, warnen und die Möglichkeit zum Abbruch oder Erlauben geben.

  • 0190 Warner
    http://www.wt-rate.com/freeware1.htm
  • Das früher häufig genutzte DialerControl ist nicht mehr kostenfrei
    Achten Sie darauf, da einige der Schutzprogramme sich nur als solche bezeichnen aber selbst kostenpflichtige Dialer sind.

Dieses Programm überwacht alle Verbindungsversuche und meldet diese. Sie müssen aktiv eine Verbindung bestätigen, ansonsten wird diese nicht aufgebaut.

Spione und Werbesoftware

Zuletzt gibt es noch die kleinen Schmarotzer, die sehr oft mit kostenfreien Programme mitkommen. Sie installieren eine Freeware und der Autor finanziert sich, indem er ein Zusatzprogramm installieren lässt, welches ihr Nutzungsverhalten aufzeichnet und an eine andere Firma meldet. Diese kann diese "Daten" dann verkaufen. Das ist in elektronischer Weise das, was sie mit einer Payback Karte auch machen. Sie erlauben einer Firma ihr Kauf und Surfverhalten zu analysieren. Einige dieser Software integriert sich in den Webbrowser und hebt bestimmte Seiten hervor, um sie bevorzugt dort hin zu leiten.

Wenn Sie dies wollen, kann das akzeptiert werden. Aber dies ist nicht tolerierbar, wenn die Installation ohne ihr Einverständnis erfolgt. Daher gibt es auch hierfür ein Programm um diese Schmarotzer zu finden und zu löschen

Spamfilter

Mittlerweile ist ein lokaler SpamFilter nicht mehr wirklich sinnvoll, da sie ihr Postfach sicher auch per Smartphone oder Webbrowser nutzen. Hier ist also der Provider gefordert.

Mit der Zunahme der elektronischen Kommunikation entdeckt auch die mehr oder minder seriöse und weniger seriöse Werbeindustrie den billigen Weg, Werbung in den elektronischen Postkasten einzuwerfen. Viele verschiedene Programme erlauben es, vorab die Absender und den Betreff einer Mail zu lesen und diese zu löschen, ohne sie lange zu übertragen. Andere Programme kontrollieren bei oder nach der Übertragung den Inhalt mit Regeln und Filtern die Nachrichten und löschen diese. Eine Empfehlung gibt es hier nicht. kostenfreie Varianten sind z.B.

  • SpamPal
    www.spampal.de
  • Es gibt eine ganze Menge weiterer Produkte, die ich aber nicht aktiv beobachte und daher keinen Marktüberblick geben kann. Als Firma schützen Sie sich besser mit einer Gatewaylösung (MSXFAQ.DE - Spam und UCE und NoSpamProxy)

Gerade das Thema Spam etc. ist sicherlich sehr kontrovers diskutiert. Als Privatperson sind sie aber meist am besten über den Spamschutz ihres Providers versorgt. Hoffentlich hat dieser einen guten Filter.

Personal Firewall

Eine Firewall schützt ihren PC, indem diese Software jeden Datenverkehr über die Netzwerkkarte oder das Modem überwacht und nur "gute" Pakete durchlässt.

Ich bin mittlerweile davon abgekommen, eine zusätzliche Firewall zu installieren, sondern verlasse mich auf den Schutz der in Windows XP SP2 bzw. Vista eingebauten Firewall und eines lokalen Viren- und Spyware Scanners. Zahlreiche Tests zeigen immer wieder, dass Desktop Firewalls durch viele Rückfragen eher nerven und der Anwender letztlich automatisch immer zustimmt und der Zusatzschutz eher beschränkt ist.

Ziel einer Firewall ist, dass möglichst niemand von anderen Systemen auf meine System zugreifen kann aber meine gewollte ausgehende Kommunikation reibungslos erlaubt wird. Wenn aber ein Trojaner auf meinem PCs ebenfalls "ausgehend" aktiv wird, sollte dies natürlich verhindert werden. Allerdings wird ein Schädling natürlich zuerst versuchen, die Firewall außer Kraft zu setzen.

  • Windows XP Verbindungsfirewall
    Schützt schon sehr gut gegen Angriffe von außen, aber kein Schutz gegen intern (d.h. Programme auf ihrem PC, die sich nach extern verbinden. Hier muss dann ihr Virenscanner etc. solche Programme generell verbieten.
  • Weitere für Privatanwender kostenfreie Alternativen sind Kerio, Zonelabs und Outpost

Jede Verbindung von innen nach außen muss dann erst bestätigt werden. Verbindungen von außen nach innen ebenfalls. Die Freeware Version ist voll funktionstüchtig. Die kostenpflichtige Version hat nur einige Funktionen mehr.

Aktuelle Versionen

Viele Programme prüfen selbständig, ob es im Internet aktuellere Versionen gibt. Oft schalten Anwender dies aber ab, weil Sie damit ein "nach Haus telefonieren" unterbinden wollen oder bei der Nutzung von teuren Wählleitungen eben diesen Datenverkehr unterbinden wollen. Aktuelle Programme sind aber gerade bei einer Internet Verbindung wichtig, da die meisten Einfallstore nicht mehr im Betriebssystem stecken, sondern in Anwendungen wie Flash, PDF und anderen Wehrwertformaten, die das Web von heute bereichern und ohne die YouTube, GoogleMaps und andere Dienste gar nicht mehr mehr denkbar wären.

Insofern sollten Sie selbst regelmäßig nach aktuellen Versionen schauen oder über die üblichen Gazetten sich entsprechend informieren. Mittlerweile gibt es auch einige Zusatzprogramme, die diese Funktion für Privatpersonen vereinfachen.

Lassen Sie sich nicht irritieren, wenn diese Programme auch einen kommerziellen Teil haben, d.h. für Firmen Geld kosten. Bitte informieren Sie mich, wenn die Links nicht mehr passen oder aus einer Freeware plötzlich ein anderes Produkt geworden ist.

Zeit und URL Filter

Speziell wenn Computer auch von Kindern genutzt werden, sind weitere Filter und auch "menschliche" Kontrollen ratsam. Neben den "Softwareviren" gibt es natürlich auch Angreifer aus Fleisch und Blut, welche über Chat-Rooms und anderen Wege "Kontakt" suchen. Sie sollten nicht erwarten, dass Kinder oder Jugendliche dies erkennen. Nicht umsonst bedarf es eines bestimmten Alters für einen Führerschein, für die Geschäftsfähigkeit und sogar Strafmündigkeit. Es ist schon erstaunlich, mit welcher Selbstverständlichkeit auch kleinste Kinder eine Maus über den Bildschirm steuern. Dass sollte aber nicht ohne Kontrolle erfolgen. So hat die uniklinik Hamburg-Eppendorf mal eine Empfehlung ausgesprochen (Leider habe ich keine verlinkbare URL)

Alter max. PC-Nutzung generell Chat, Spielen, Surfen im Internet

4..6

30 Min

Nein: Kommentar: Die meisten Kinder können hier noch nichts mit Texten anfangen.

7..10

45 Min

unter Aufsicht: Kommentar: Nutzen Sie die Chance, das neue Medium auch können zu lernen

11..13

60 Min

Nur nach vereinbarten Regeln: Kommentar: Wobei ich noch keine Definition der "Regeln" gesehen habe

14+

90 Min

Chat nur nach Regeln

Wobei keine Aussage gemacht wurde, ab welchem Alter das 90 Min Limit entfällt. Ich denke Die Zeiten werden zukünftig noch länger werden, wenn allein der Informatik unterricht weiter zunimmt. Und wenn ich sehen, was manchmal 14 Jährige schon programmieren, dann wird man ab und zu geben müssen. Ich hoffe ich kann das auch für meine Kinder in der jeweiligen Altersstufe durchhalten.

Sonstige nützlichen Programme

Nicht immer muss es eine kommerzielle Software sein. Natürlich lizenziere ich alle kommerziellen Produkte, die ich einsetze, aber für private Nutzer gibt es sehr oft leistungsfähige Alternativen, die nicht mal was kosten oder deren Beschränkungen einer kostenfreien Version vollkommen ausreichend sind. Hier meine "Hitliste"

  • Virenschutz: Microsoft Essentials
  • Updatetool: Secunia PSI
  • Paker: 7ZIP oder TuGZIP
  • PDF-Viewer: Foxit Reader statt Adobe
  • PDF: Drucker: "DoPDF"
  • Videoplayer: VLC-Player
  • CD-Brennen: CDBurnerXP
  • FTP-Transfer: Filezilla
  • Anzeige der Festplattenbelegung: WinDirStat
  • Verschlüsselung von USB-Sticks und Wechselplatten: Truecrypt (auch wenn BitlockertoGo durchaus eine Option ist)

Sicher können Sie noch andere nützliche Tools. Ich denke die IT-Gazetten wie Computerbild, Chip etc. haben immer entsprechende Hinweise auf Toptools.

Backup

Schauen Sie einfach mal auf den Hilferuf auf PrivatPC Backup. Könnte das ihnen auch passieren ?

Weitere Links