Spam und UCE - Schadenspotential

Leider gibt es nicht nur eine Abart von "Spam", so dass die Missbrauchs und Belästigung Szenarien vielfältig sind. Jede Art belastet ihr System durch den Transfer und und Speicherung und natürlich ihre Zeit zum erkennen und entfernen. Einige Dinge sind weiter schädlich, durch Inhalte und Anlagen, die entweder aktiv Daten zerstören oder ausspähen. Einige sind schädlich, weil Sie ihr System lähmen bzw. überlasten.

  • Unerwünschte Werbung
    Die einfachste Störung ist die Zusendung von einfacher Werbung auf mehr oder weniger sinnvolle Angebote im Internet. Meist sind die aber eh "ausländische" Inhalte und daher eh uninteressant und am besten gleich zu löschen.
  • Strafrechtlich relevante Nachrichten
    Kniffliger wird es schon, wenn Werbemails, die auch Bilder enthalten können, mit dem Strafgesetzbuch in Konflikt stehen. Es gibt keine klare Rechtslage, inwieweit eine ungelesene unerwünschte Mail in ihrem Posteingang schon strafrelevant ist, wenn z.B. auf Seiten mit Kinderpornos verlinkt wird oder gar anstößige Bilder angehängt sind.
  • Bandbreitebelegung
    Jede Mail benötigt eine gewisse Zeit zur Übertragung und belegt damit ihre Leitung und ihre Kosten. Es gibt Hilfsprogramme um per POP3 die Nachrichten auf dem Server zu löschen ohne diese zu übertragen oder sich eine Vorschau anzeigen zu lassen (z.B. den Betreff und die ersten 100 Zeilen). Das wirkt leider nicht, wenn Sie einen eigenen Mailserver haben. Ohne erweiterte Funktionen landet die Mail erst mal auf ihrem System.
  • Mailboxblockade
    Viele Internetprovider bietet POP3 Mailboxen an, aber haben selbstverständlich ein Größenlimit von z.B.: 2 MB oder 10 Megabyte. Damit können natürlich einige große Werbenachrichten schnell den Empfang von wichtigen Nachrichten verhindern. Hilfe kann hier nur der Provider durch eigene Filter schaffen, oder sie holen sehr regelmäßig ihre Nachrichten ab. Ein Schutz, dass in potentieller Angreifer ihre Mailbox füllt um zu zu ärgern oder zu behindern ist aber in Zeiten von DSL und Flatrates nicht zu verhindern. Leider fehlen entsprechende rechtliche Hilfsmittel
  • Aktive Inhalte
    Sind Mails im Bezug auf die Größe und das Übertragungsvolumen schon ärgerlich, so wird es gefährlich, wenn aktive Inhalte von Form von Skripten oder Anlagen zugesendet werden. Das können Dialer sein, die teure 0190-Rufnummern anrufen oder andere aktive Programme, die mehr über ihre Identität verraten, als ihnen lieb ist.
  • Replyadresse fälschen
    Besonders gemein ist das Senden der Werbung mit einer gültigen Mailadresse einer anderen Person. Alle, die sich dann beim angeblichen "Absender" beschweren, erwischen leider einen unschuldigen, der meist aber ebenso wenig weiß, wie böse ihm mitgespielt wird.
    Das ist vergleichbar zu einem Postbrief den jemand mit ihrem Absender und einem ungültigen Empfänger mit dem Zusatz "Bei unzustellbar zurück" aufgibt. Die Post wird dann von ihnen die Nachgebühr einfordern wollen. Der einzige Hinweise auf den wirklichen Absender ist dann vielleicht der Poststempel.
    Der eigentliche Absender kann nur anhand der Kopfzeilen der Originalmail auf die IP-Adresse des Absendersystems identifiziert werden. Aber das hilft nicht weiter. Der vorgebliche Absender erkennt diesen Missbrauch nur daran, dass ich Empfänger beschweren, dass er von unzustellbarkeitsmeldungen belästigt wird oder der Virenscanner des Empfänger oder auf dem Transportweg die Mail blockiert und den angeblichen Absender informiert.
    Ich selbst habe Beispiele solcher Nachrichten archiviert. Teilweise sogar mit der statischen IP-Adresse des Firma des Absenders aber auch hiermit lässt sich kein Rechtsstreit gewinnen.
  • Spam stört und macht unzufrieden
    Sie kommen morgens ins Büro und öffnen ihren Posteingang und müssen die wichtigen Nachrichten erst zwischen der Masse an frohen Werbebotschaften suchen. Der Tag ist damit schon gelaufen. Sie widmen sich vielleicht erst der Zeitung oder anderen Dingen, als die wichtigen Systemmeldungen oder Firmeninformationen zu lesen. können Sie sich das erlauben ?
  • Manuelle Spam-Berarbeitung kostet Arbeitszeit
    Sie betrachten ihren Posteingang und müssen nun zwischen erwünschten und unerwünschten Nachrichten unterscheiden. Anfangs lesen Sie noch jede Nachricht und löschen die unerwünschten Mails. Nach und nach glauben Sie aber, dass Sie schon in der Übersicht anhand des Betreffs und anderen Dingen die unerwünschten Nachrichten erkennen und löschen.
  • Der menschliche Fehler
    Das schnelle Löschen kann aber auch schief gehen. Die Werbesender werden immer perfekter und nutzen gefälschte Absenderadressen oder verändern den Betreff immer wieder, so dass es schwerer wird, auf einen Blick zu erkennen, was gut und schlecht ist. Und können Sie sich eine versehentlich gelöschte Nachricht leisten, wenn der Absender anhand der Protokolle und Quittung nachweisen kann, dass die Nachricht zu ihnen zugestellt wurde ?. Ein Glück für Sie, dass, dass gerichtliche Vorladungen noch nicht per Mail versendet werden, aber der Schaden für ihr Ansehen ist trotzdem da.
  • Archiv
    Jede Mail, die im System landet muss einige Zeit archiviert werden. Zumindest gibt es immer mehr Vorschriften, die genau das fordern, wenn die Nachrichten z.B. buchhaltungsrelevant sind oder Sie ihre Reisekostenabrechnung per Mail einreichen. Da ein Archivsystem nicht zwischen wichtig und irrelevant unterscheiden kann, wird zur Sicherheit alles archiviert. Damit kostet Sie auch die Werbemail kostbaren Platz im Archiv.
  • Spam kostet Transfervolumen
    Die Übertragung von Daten über das Internet kostet Geld, Auch mit einer Flat-Rate ist dies in der Kalkulation schon drin. Daher bezahlen Sie auch für jede Werbenachricht, die zu ihnen übertragen wird. Und Bandbreite wird auch belegt, so dass andere wichtige Datenübertragungen langsamer als möglich ablaufen. Spam kostet als auch hier Geld und Zeit.
  • Spam spioniert
    Schaben Sie nicht auch schon die Werbenachrichten gesehen, bei denen der Betreff am Ende sehr viele Leerzeichen und dann einen numerischen Code enthält ?. Das ist eine Methode, um Nachrichten zu Individualisieren. Rückläufer in Form von unzustellbarkeitsquittungen aber auch Quittungen selbst.
    Wenn Sie HTML-Nachrichten anschauen, dann können dort auch externe Reverenzen enthalten sein, die Bilder aus dem Internet nachladen und damit dem Spammer anzeigen, dass die Mail angekommen ist und gelesen wurde. Sogar die Weiterleitungen an andere Personen wird so gemeldet. Das zusätzliche Transfervolumen ist besonders ärgerlich, wenn ihr PC dazu wieder eine Verbindung zum Internet aufbauen muss.
    Aber auch die gerne eingesetzten "Ich bin in Urlaub" Abwesenheiten sind für Spammer, die ihre richtige Antwortadresse verwenden eine willkommene Qualitätskontrolle und für Personen, deren Adresse böswillig als Absender eingetragen wurde ein ärgernis.

Also gilt es die Kosten und den Aufwand für einen Schutz gegen die Gefahren und Arbeitszeitkosten abzuwägen.