Kostenrechnung

Natürlich kann man glauben, dass ein E-Auto weniger CO2 ausstößt, zumindest wenn der Ladestrom nicht aus dem konventionellen Kraftwerk kommt oder das Hybrid-Auto weniger Treibstoff verbrennt. Dennoch muss auch ein Hybrid-Fahrzeug sich irgendwo rechnen. Wie mit Solarzellen und Batteriespeichern kann das aber im vorhinein niemand garantieren. Man sollte schon genau überlegen, welches Fahrverhalten der Entscheidung zugrunde liegt.

Kurzfassung: Es rechnet sich in der aktuellen Konstellation nicht. Die versprochene Reichweite ist komplett an der Realität vorbei (23km statt 41km), somit doch mehr mit Benzin "kalt" gefahren werden muss.

Basis der Kostenrechnung

Es gibt Menschen, die vertreten ja den Ansatz, dass allein über die Kosten immer das optimale Ergebnis zu erreichen ist. Das funktioniert natürlich nur, wenn alle Kosten auch korrekt mit auf dem Tisch liegen. Natürlich muss man beim E-Auto auch die Gesamtkosten des Baus und der Entsorgung bzw. Recycling berücksichtigen. Das gleiche gilt für klassische Energieträger wie Kohle aber auch Atom genau so.

  • Kohle-Bergbau
    https://www.rag-stiftung.de/ewigkeitsaufgaben/ 
  • Kernenergie
    Mein letzter Kenntnisstand war hier, dass es immer noch keine "sicheren", soll heißen für viele Jahrhunderte bezahlbare, Endlager gibt und der staatliche Fond eher unterfinanziert sein dürfte.
  • Solar/Wind-Energie
    Natürlich kostet auch der Rückbau des Beton-Fundament und der Baustoffe eine Windrads, eines Wasserwerks und natürlich auch von Solarzellen Geld. Die sind aber leichter anzugeben und endlich.

Wobei bei den Mammut-Aufgaben Atom/Bergbau oft Firmen die Gewinne mitnehmen und am Ende doch die Allgemeinheit dafür zahlt. Es ist ja einfach zuerst mit den zurück gestellten Mitteln zu arbeiten und am Ende die Kosten in eine Stiftung auszulagern, die irgendwann eben abgewickelt wird. Hier sprechen wir aber von Jahrzehnten und Jahrhunderten während der Zyklus bei Fahrzeug kürzeren Intervallen folgt.

Kosten pro Fahrzeug

Für den Käufer eines Fahrzeugs interessieren die Gesamtkosten, die sich aus den Anschaffungskosten, fixe und flexible Betriebskosten und am Ende auch die Verschrottung zusammensetzen. Ein Hybrid-Auto und erst recht ein Voll-Stromer sind aufgrund der aktuellen Batterie-Kosten natürlich teurer. Daher soll ja auch die 1%-Regelung für diese Fahrzeuge auf 0,5% reduziert werden. Allerdings natürlich nur nach 019 gekaufte Fahrzeuge. Wer vorher gekauft hat, geht wieder leer aus.

Wenn ein klassisches Auto 100.000km fährt und vielleicht 7l Treibstoff für 1,50€/l verbrennt, dann entstehen nicht nur große CO2 und NOx-Wolken sondern auch Ausgaben von 10.000€ für Treibstoff. Das ist also nur ein Bruchteil der Fixkosten (Abschreibung, Versicherung) und der anderen variablen Kosten (Reifenverschleiß etc.). Bei reinen Elektrofahrzeugen mögen die Wartungskosten niedriger sein aber beim Hybrid-Fahrzeug dürfte sich das die Waage halten. Die Kosten beim Strom sind aber natürlich eine relevante Komponente bei der Kostenrechnung.

Mein BMW225xe behauptet, dass er bei moderater Fahrweise mit 15-18kWh/100k auskommt. Der Verbraucht steigt natürlich auch mit der Geschwindigkeit stark an. Es gibt ja entsprechende "Vergleichsseiten, auf denen verschiedene Fahrer ihre Daten veröffentlichen

Die Frage stellt sich also, was das elektrische Fahren alleine hinsichtlich der Energiekosten kostet. Ich orientiere mich mal an der BMW 2er Serien. Laut Spritmonitor ist der Einsatz von "Hybrid" deutlich zu sehen:

Aber in dieser Auflistung ist nicht enthalten, wie viel Energie die Hybrid-Fahrer denn an der Steckdose nachgeladen haben.

Wenn ich 50% elektrisch rücklegen, dann ist es einfach den Verbrauch von 9 Liter auf 4,6 Liter zu drücken und eigentlich eine Mogelpackung. Der Anteil kann noch höher geschraubt werden, wenn das Fahrzeug noch mehr auf Kurzstrecken betrieben wird. Trotz einiger Langstrecken bin selbst ich bei 56% elektrischem Anteil.

Folgende Rechnung habe ich für einen früheren Stand aufgemacht:

  • BMW schätzt, dass ich für die 7182km ca. 562L eingespart habe, was einem Verbrauch von 7,82l/100km entsprechen würde. Wenn der Strom, wie vom Energieversorger versprochen, eben nicht aus Kohle, Atom oder Gas erzeugt wurde, dann habe ich die Umwelt entsprechend nicht mit Abgasen belastet. Auf der anderen Seite steht natürlich die Frage, wie viele kWh ich stattdessen nachladen musste.
  • Ich habe natürlich meine Ladestation kurz nach dem Kauf mit einem eigenen Zwischenzähler bestückt. Der wies dann 1755kWh aus. Effektiv sind es sicherlich mehr, weil die ein oder andere Ladung erfolgt auch an einer öffentlichen Ladestation. Aber in der Mehrzahl wird der 225xe schon "zuhause" geladen. Da der Akku eh maximal ca. 6kWh aufnimmt und es eher eine niedrige zweistellige Anzahl an externen Ladungen sein dürfte, setzt ich einfach mal 2000kWh an elektrischer Energie ein, mit denen ich dann 7182km gefahren bin.

Daraus errechnen sich dann aber 27kWh/100km und nicht die angezeigten 13-18 kWh.

Ich kann mir diese Diskrepanz nur durch die Verluste beim Laden selbst erklären oder dass einige kWh z.B. durch Nebenaggregate wie Klimaanlage/Heizung etc. entzogen werden, die in der BMW-eigenen KFZ-Rechnung nicht erscheinen. Klingt logisch, da auch die NEFZ bzw. WLTP-Messungen hier optimieren. Siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Fahrzyklus

Wie viel dann noch durch das Laden selbst innerhalb der Ladetechnik und der Batterien, die sich ja erwärmen und durch einen Lüfter gekühlt werden, ohne Bewegung verschwindet, so nicht zu ermitteln. Mich kostet dieses "Heim-Tanken" also bei angenommen 28Cent/kWh ca. 560€/Jahr. Im Gegenzug wären 562 Liter Super E10 mit z.B. 1,40€/Liter anzusetzen, was 786€ ergeben würde. Bei der Fahrweise würde ich also 286€/Jahr günstiger fahren.

Ich habe auch noch mal aus der Buchhaltung alle Tankrechnungen aufaddiert und habe 663€ für Super E10 ausgegeben. Über die Gesamtlaufleistung von 12819 km sind das dann 5€/100km und würde sich bei einem durchschnittlichen Treibstoffpreis von 1,40€/Liter auf  3,6l/100km umrechnen lassen. Wohlgemerkt muss der Verbrauch zzgl. dem Strom betrachtet werden.

Beides zusammen ergibt aber 560€ Strom + 663€ SuperE10 = 1223€ Energiekosten. Auf die Gesamtleistung sind es dann da 9€ Energiekosten/100km im Treibstoff/Elektro-Mix. Schaue ich mir wieder oben den Durchschnittsverbrauch laut Spritmonitor von 9l/100km a 1,40€ an, dann bin ich als Hybrid schon erst einmal günstiger unterwegs.

Strompreis an Ladesäulen unterwegs

Die Rechnung basiert aber auf der Annahme, dass ich den Strom für 28ct/kWh einkaufe. Wer nun schon mal unterwegs ist, der wird sehr unterschiedliche Betriebskonzepte der Ladesäulen erkennen. Es gibt "faire Ladesäulen" und "Abzocker". Wobei die Aussage zu pauschal ist. Es häng nämlich auch vom Fahrzeug und der Ladegeschwindigkeit ab. Einfach noch mal zur Erinnerung.

Fahrzeug Max Ladestrom Akku max. Lademenge bei leerer Batterie

BMW 225xe

3,7 kW (16A Typ2 - 3phasig)

7 kWh

ca. 6 kWh in 2h

Nissan Leaf

6,6 kW (32A Typ2 - 3phasig)

24 kWh

ca. 24 kWh/4h

Tesla S

22 kW (Typ2 - 3phasig)
oder SuperCharger

70-100kWh

ca. 100kWh in 5h
ca.100kWh/75Min

Tesla 3

11 kW (Typ2 - 3phasig)
oder SuperCharger

 

 

Sie sehen hier schon, dass Ladesäulen mit Zeittarif für kleine Hybrid und Elektrofahrzeuge nachteilig sind, während Tesla und hier gewinnen. Rechnet die Ladestation nach verbrauch ab, dann scheint dies fair aber dann belegt das Auto die Ladestation auch länger als sinnvoll. Hier einmal ein paar Beispiele meiner Ladepunkte.

Beachten Sie bitte dass Tarife sich jederzeit ändern können und die Liste daher nur eine Momentaufnahme darstellt. Sie zeigt aber, dass das Preismodell einiger Ladepunkte nicht für "kleine Hybrid-Fahrzeuge" ausgelegt ist.

Ort Kosten Max Ladeleistung Beschreibung

Paderborn, Königplatz

0€ - nur Parkgebühr

22kW für 2h

Hier macht Paderborn vor, wie man eine Innenstadt attraktiv macht. Mit meinem BMW kann ich rein elektrisch nach Paderborn fahren und meine Geschäfte in der Innenstadt erledigen. In der Zeit lädt der 225xe so viel Energie nach, dass ich auch rein elektrisch wieder nach Hause komme. Ich hätte auch kein Problem, wenn der Strom nicht kostenfrei wäre. Wobei die Kosten für eine Abrechnung der bis zu 6kWh, also einen Gegenwert von ca. 2€, sich kaum amortisieren. Anders sieht es aus, wen da ein Tesla in 2h bis zu 44kWh saugt. Hier macht die Stadt bei ca. 12€ Energiekosten erst mal Verlust.

Ich würde mir viel mehr dieser Ladestationen wünschen, um gerade die kleinen "City-Fahrzeuge" zu fördern. Der Strombezug muss ja nicht kostenfrei sein.

Paderborn, Heinz Nixdorf Forum

35ct/kWh

22kW

Der Strompreis der WWE ist hier schon etwas höher also die 25-30ct zuhause. Allerdings ist der Preis nicht überzogen, denn auch die Station muss betrieben werden. Hier sicher noch Idealismus dabei denn die Installation und Abrechnung kostet vermutlich noch mehr.

Hornbach, Bornheim bei Landau

0€

geplant 3€/Ladung

22kW

63A

Als ich dort vor Ort war, gab es weder eine Zeitbeschränkung noch eine Abrechnung. Strom war kostenfrei. Aber ich habe schon gesehen, dass zukünftig eine Ladung wohl 3€ kosten soll. Das ist etwas der Gegenwert von 10kWh. Wer also mehr Laden kann, kommt günstig an den Strom. Wer nur weniger Laden kann, zahlt viel fr den Strom.

Für meinen BMW225xe könnte ich im günstigsten fall 6kWh für 50ct/kWh laden. Wenn das Auto nur 50% leer wäre, dann kostet die kWh schon 1€. Das macht so eine Ladesäule natürlich unattraktiv. Ein Tesla kann dafür natürlich bis zu 100kWh in 5h laden und bekommt damit den Strom für unschlagbare 6ct/kWh. Wie viele Tesla wohl bei dem Preis im Hornbach einkaufen?

Verl, Innenstadt
Kaunitz, Dorfplatz

8,25/Ladung
+ 16,4ct/Min

22kw, max. 4h

Die Firma has.to.be betreibt hier Ladestationen, die mich eher abschrecken. Der Sockelbetrag macht es komplett unwirtschaftlich, hier einen kleinen Stromer oder Hybrid-Fahrzeuge zu laden. Dann kommt noch die Zeit-Komponente dazu, die pro Stunde noch mal 8,70€ drauf schlägt.

Selbst ein Auto, welches 22kW zieht und nur 1 Stunde steht, kostet 17€ oder 77ct/kWh. Ein Tesla 100 könnte in 4h dann 88kW laden und müsste dafür 47€ bezahlen, was immer noch 54ct/kWh bedeutet.

Eine Rückfrage bei Has.to.be ergab, dass Sie die Säule gar nicht betreiben. Ich muss bei Gelegenheit also noch mal nachschauen, wer letztlich die Preise so unattraktiv eingestellt hat

Tankstellen

1,40€/l E10

Tanken 

Zum Vergleich dazu: Ein Liter E10 Super enthält angeblich die Energiemenge von 12kWh. Dass ein Auto aber trotzdem deutlich mehr als 2 Liter/100km braucht, liegt auch am Wirkungsgrad eines Motors von ca. 35%-40%

Mit einem Verbrauch von ca. 7 Liter E10 werden also 7*12kWh = 84kWh umgesetzt, die mit 35% dann bei 29,4kWh effektiver Leistung ankommen.

Erkrath

5,50€

22kW

Einmal laden für 5,50€. Interessant wenn man über die 22kW dann auch die entsprechenden Strommenge abnimmt. Bei 30ct/kW sind das 18,3kWh. Mein kleiner Hybrid mit maximal 7kWh brauche ich da nicht anzustecken. Einen Tesla oder andere "Voll-Stromer" mit entsprechendem Akku können hier profitieren. Aber im Grund ist so eine "unbeschränkte Flat Rate" sicherlich  keine Dauereinrichtung.

https://www.lokal-anzeiger-erkrath.de/die-stadt/strom-tanken-an-den-e-ladesaeulen-in-erkrath_aid-36053173

Frechen

0,218€/Min

22kW

Die Stunde kostet hier also 13,08€. Im günstigsten Fall bekäme ich also 1kWh für 59,5ct.. So rechnet sich die Säule weder für den Aufstelle noch für den Nutzer. Maximal für "Notbetankungen".

Aldi Süd

Kostenfrei

22kW

Ideal für Hybrid-Fahrzeuge, die nicht "schnell" geladen erden müssen, sondern einfach im Nahbereich elektrisch rumstromern. Wenn man 30Min zum Einkauf braucht, dann könnte man bis zu 11kW laden, was Aldi (mit Solarzellen/Gewerbestrom) vielleicht 1€ kostet aber 50k Reichweite bringen könnte.

Schade, dass Hybrid-Fahrzeuge meist nur 1-phasig mit bis zu 3,7kW/h laden und so mit 2kW vielleicht 5km weit kommen. Dennoch lobenswert von Aldi und der schwatze Peter geht eher an die Hersteller, die nicht mindestens 11kW-Lader einbauen.

Nürnberg

21,8ct/Min

22kW

Uninteressant für Hybrid-Fahrzeuge, da durch ein Grundpreis zzgl. Minutenpreis nur Großverbraucher sinnvoll sind. Die werden aber dann eher einen DC-Lader suchen.

Noch extremer eine Nachbarsäule mit folgenden Daten:

 

Selbst bei optimaler Ladung (22kW) kostet E-Tanken hier dann

zahlt man bei 21,8ct/kWh in der Stunde dann 60ct/kWh.

Oldenburg (EWE)

0,098€/kWh

22kW

Bei allein vier freien Ladestationen in relativer Nähe sollte sich ein Platz finden. Aber 10ct/Min ist natürlich überhaupt nicht interessant für ein Plug In Hybrid. Selbst ein Tesla 3, der per Type-2 auch nur mix maximal 11kWWh/h laden kann, könnte hier 11kW für 6€ tanken, was letztlich 54ct/kWh kostet. Nur ein Stromer, der wirklich 22kWh lädt, kommt mit 26ct mal so eben an ein Preis für Haushaltstrom heran.

Das macht einfach seinen Sinn hier zu laden, auch wenn der Strom von dem Windkraftwerken in der Nachbarschaft stammen könnte. Hier lädt vermutlich nur, wer rein elektrisch unterwegs ist und ansonsten liegen bleiben würde.

Dass eine Ladesäule sich betriebswirtschaftlich rechnen muss, ist klar aber wenn die Preise überzogen sind, dann sollte sich niemand wundern, dass der Ladepunkt nicht genutzt wird. Ich hoffe, dass die Förderung zukünftig mal einen Maximalpreis begrenzt. Sonst sagt am Ende noch jemand, dass niemand die Ladepunkte annimmt und die Fahrer noch schuld seien. Siehe auch Rentabilität von Ladesäulen

Wer also ein Fahrzeug mit überschaubarem Akku und begrenzter Ladeleistung fährt, der sucht eher Stationen mit Abrechnung nach kWh. die frage bleibt natürlich, wie wir die Nutzung fossiler Brennstoffe zumindest in Orten mit hoher Bevölkerungsdichte und Verkehrsdichte reduzieren wollen, wenn die teureren E-Fahrzeuge an verschiedenen Ladestationen auch noch überteuert geladen werden müssen.

Durch den Kontakt mit Has.To.be wurde ich aber darauf aufmerksam gemacht, dass es aufgrund des deutschen Eichrechtgesetzes ein Laden mit kWh-Abrechnung angeblich gar nicht erlaubt wäre. Komisch nur, dass die Firma unter https://has-to-be.com/de/consulting-elektromobilitaet/eichrechtskonformer-ladestationsbetrieb/ entsprechend Workshops anbietet und die Referenzen beide schon länger sehr nahe an der Politik als Berater aktiv sind.
Wäre doch interessant zu wissen, warum all die anderen Ladepunkte mit kWh-Abrechnung keine Abmahnung erhalten oder wieso die Entscheider nicht auf die Berater hören.

Auf der einen Seite müssten die Städte doch ein Interesse daran haben, dass mehr und mehr Fahrzeuge mit weniger Co2 und NOx und Feinstaub in der Stadt unterwegs sind. Diverse Förderprogramme sollen es ja auch erleichtern, dass entsprechende Ladesäulen aufgebaut werden. Bislang sehe ich hier aber immer noch nur ein paar Alibi-Säulen. Natürlich ist es lobenswert, wenn z.B. in der Tiefgarage Königsplatz in Paderborn Ladestationen eingerichtet werden. Aber was bringen zwei Ladepunkte bei 640 Parkplätzen?. das sind 0,3%.. Wenn wir mal die Fahrzeuge mit Reichweiten >200km mit entsprechendem Energiebedarf außen vor lassen, könnten viel mehr kleine Stationen, die kleine Hybridfahrzeuge oder Stromer laden, viel interessanter sein. Quasi die 220V Steckdose an vielen Parkplätzen. Wegen mir mit "Prepaid"-Zahlungen mit Vorwahl der gewünschten Energiemenge.

Laden Zuhause

Die meisten Elektro-Autos werden wohl in der  heimischen Garage geladen. Je kleiner die Kapazität ist, desto unkritischer ist die Anschlussleistung. Der BMW 225xe wird ebenso wie der Voll-Stromer Nissan Leaf nur einphasig geladen. Mag sein, dass sich hier die Hersteller am anderen Märkten orientieren, an denen Häuser nur einphasig angebunden sind. Wenn Sie sich aber die Ladetechnik anschauen, dann ist es nicht einfach zu verstehen, warum so einen Wallbox zu überteuert erscheint. Da ist ja nun wirklich nicht viel drin. Zudem werden z.B. on NRW nur fest montierte Wallboxen bezuschusst, obwohl mobile Adapter bei gleicher Leistung billiger und sogar flexibler sind. Mich beschleicht der Verdacht, dass auch hier wieder auf Kosten der Käufer die Hersteller und das Elektriker-Handwerk gefördert werden. Für meinen kleinen 225xe lohnt sich eine Wallbox unter diesen Bedingungen noch nicht, da er eh nur einphasig mit maximal 16A lädt.

Aber selbst beim Laden in diesen Größenordnungen haben Sie weiter oben ja gelesen, dass da schon ein paar Megawattstunden (bei mir ca. 1,7 MWh/Jahr) zusammen kommen, für die ich natürlich den handelsüblichen Strompreis bezahle. Es ist schon komisch, dass die Netzbetreiber von Zusatzkosten sprechen, wenn Sie ihre Netze für den Transport größerer Energiemengen aufrüsten wollen aber mir quasi verbieten, meinen selbst per Solaranlage erzeugten Strom zu verbrauchen.

Je länger ich darüber nachdenke, desto ungläubiger schaue ich auf die aktuellen Kapitäne des Dampfers "Deutschland". Ob sich hier wirklich mal jemand zu neuen Wegen aufmacht oder bleiben wir im Korsett der omnipräsenten Oligopole aus vier großen Energieversorger (RWE, EON, Vattenfall, ENBW), drei großen Mobilfunkanbieter und drei großen deutschen KFZ-Familien (VW-Gruppe, BMW, Mercedes)

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