Response Point

Dieses Produkt wurde nie in Deutschland eingeführt und der Stand im Jahr 2010 war, dass das Produkt in den USA weiter verkauft wird aber es keine weitere Entwicklung mehr geben wird.

Eigentlich müsste die Seite unter Produkte, da Microsoft dieses Software mit Hardware gebündelt in den USA verkauft. Da es sich aber hierbei um eine VoIP-Anlage handelt, ist es unter Unified Communication doch besser aufgehoben.

Drei Dinge zuerst:

  • ResponsePoint ist (noch) nicht in Deutschland verfügbar
    Ich bin nicht sicher, wann und ob Response Point überhaupt einmal nach Europe bzw. Deutschland kommt. Das kann auch an der technischen Anbindung liegen.
  • Nur VoIP, ISDN/Analog und über Gateways
    Völlig neu ist der Ansatz, dass die Anlage per Default erst einmal überhaupt keine ISDN oder analoge Leitung mehr nach Außen verwendet, sondern das Internet als Verbindung zu einem Telefonprovider darstellt. (SIP Trunk). Allerdings können Sie natürlich über entsprechende Gateways selbst nach außen wieder klassische Anbindungen umsetzen.
  • Keine OCS-Funktion
    Responsepoint und OCS haben nichts miteinander zu tun.

Die Box ist aber nicht mit einer "Fritz-Box 7170/7270" zu vergleichen, die zwar ebenfalls VoIP nach "draußen" über DSL zu einem Provider macht aber intern klassische Endgeräte analog oder per ISDN anbindet. Die FRITZ! Box erlaubt aber noch nicht, dass VoIP-Clients intern sich an der Box anmelden, sondern leitet diese auch an den VoIP-Provider durch. Die Funkwerk TR200bw erlaubt so etwas. Die Responsepoint hingegen skaliert angeblich bis 50 Anwender und nutzt intern Windows XP Embedded auf Solid Disks.

Nach Außen gibt es bei Response Point keine ISDN-Leitungen, sondern nur VoIP und analoge Leitungen. Natürlich "könnte" man nun ein ISDN/VoIP-Gateway installieren, damit die Response Point dann über VoIP und das Gateway wieder zum klassischen Telefonnetz geht. Aber das würde das Setup komplexer machen.

Response Point
Achtung: Das Bild ist ein Muster und von der eingesetzten Hardware abhängig.
Einige Herstellen teilen die Funktion "Gateway" und "Vermittlung" in zwei Boxen auf.

Intern bedient ResponsePoint erst einmal nur VoIP-Telefone über die LAN-Schnittstelle. Die Telefone oder auch PCs mit entsprechender Software verbinden sich mit der Box über IP. Interne Gespräche erfolgen natürlich über IP im LAN während Verbindungen nach Extern und von Extern über die Box und analoge Leitungen bzw. dem SIP-Trunk über VoIP und das Internet verbunden werden.

Die Konfiguration erfolgt ganz einfach über einen Webbrowser.

Funktionen

Natürlich kann Responsepoint zum Telefonieren verwendet werden. Aber es sind einige andere Funktionen, die mehr aus der Box machen.

  • Konfiguration Assistenten
    Die ganze Einrichtung wird durch Assistenten unterstützt. Das ist aber aufgrund der beschränkten Funktion auch nicht sonderlich schwer.
  • automatische Telefonkonfiguration
    Anscheinend können die Hersteller eine Art "Autokonfiguration" von Telefonen implementieren. Ich weiß allerdings nicht, wie dies im Detail funktioniert.
  • DHCP-Server
    Vermutlich werden die meisten Firmen auf den internen DHCP-Server verzichten und ihre IP-Verwaltung einem Server oder dem DSL-Router überlassen.
  • One-touch voice commands
  • Automated Receptionist
  • Automatic Directory
  • Mailbox und Weiterleitung per Mail
    Die Box kann auch als Anrufbeantworter dienen. Damit die Anwender ihre Nachrichten auch unterwegs abrufen können, können die Nachrichten einfach an ein bestehendes Mailsystem weiter gegeben werden.
  • Anrufsignalisierung am PC
    Über eine PC-Software kann der Anwender sofort sehen, wer ihn gerade anruft
  • Microsoft Outlook Integration über Kontakte
    Ebenso ist die Verbindung über die Outlook Kontakte möglich, z.B. Wählen über Outlook und Anzeige eingehender Rufe
  • Einfache Sicherung und Wiederherstellung
    Auch wenn die Boxen keine Festplatten haben, so ist es es sehr wichtig, dass die komplette Konfiguration einfach per Datei exportiert und einfach auf einem Ersatzgerät importiert werden kann. für kleine Firmen ist dieses "Backup" ausreichend, wenn ein Lieferant ein Ersatzgerät zeitnah liefern kann.

Hersteller

Microsoft produziert nur die Software. die Hardware kommt aktuell von drei Herstellern

Die meisten Anbieter stellen auch entsprechende Telefone mit Ethernet Anschluss dar, die natürlich optimal mit dem Zentralsystem harmonieren. in den Staaten werden Telefone zwischen 120 und 150 US-$ angeboten, während die Box mit vier Telefonen um die 2500 US-$ verkauft wird. All diese Boxen sind aber entweder Analog oder per Internet an das Telefonnetz angekoppelt.

Bewertung

Interessant finde ich, dass Microsoft über Windows XP Embedded und eine kleine Telefonsoftware für verschiedene Hardwareanbieter den Boden bereitet, kleine Vermittlungsstellen für VoIP zu entwerfen. Ich bin nicht sicher, was Microsoft damit bezweckt und wie die Weiterentwicklung aussehen soll. Diverse Systeme in diesem Markt gibt es schon. Die meisten basieren auf Asterisk und Unix.

Schade finde ich, dass gerade eine Telefonanlage für bis zu 50 Clients, die im Bereich SBS-Server sicher interessant ist, nicht mal optional eine Verbindung zu einem vorhandenen Small Business Server aufbauen kann. Ist es wirklich zu viel verlangt, die Benutzer und deren Durchwahl einfach per LDAP von einem Active Directory zu beziehen und über eine LDAP-Suche alleine die Mailadresse des Exchange Postfachs für die Mailbox auszulesen ?. Vielleicht ist diese Box auch einfach nur eine Zwischenstation zu einer OCS-Version für Small Business.

Da es von Aasta und Sypine immer auch ein eigenes Gateway gibt, um das Ethernet mit analogen Ports zu verbinden, könnte ich mir vorstellen, dass ein passendes Firmware-Update diese Boxen auch zu einem OCS-kompatiblen Gateway machen.

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