Audacity: Töne aufnehmen und wiedergeben

Der in Windows enthaltene Mediaplayer kann zwar Töne aufzeichnen und mit dem Media Recorder sogar wieder aufnehmen aber für unseren Anwendungsfall sind diese Programme nicht ausreichend. Ich nutze daher gerne die FreeWare Audacity ), um einfach Töne "aufzunehmen" und wiederzugeben.

Achtung:
Es gibt einige Trittbrettfahrer, die in Suchmaschinen und mit Domains sie auf falsche Audacitiy-Seiten umleiten wollen und eventuell Malware oder zumindest unerwünschte Zusatzprogramme installieren.

Audacity Download
Aktuell: https://www.audacityteam.org/download/
Frühere URL http://audacity.sourceforge.net/

Besonders schön ist bei Audacity das Umschalten zwischen verschiedenen Eingängen und Ausgängen gelöst:

So kann man sehr schnell die Sprach (oder Stille) vom Headset aufzeichnen und auf einem anderen Gerät ausgeben. Per Default zeichnet Audacity Audio mit 44000Hz und 32bit auf.

Der Standard G711 VoIP-Codec sampled das Audiosignal mit 8000Hz bei 8 Bit. Dennoch lasse ich hier den "Default" da Lync auch Wideband kann und daher sicher höher aufzeichnet. Mit dem auch für MP3 gängigen Format bleiben auch die Ergebnisse vergleichbar.

Eine zweite hilfreiche Funktion ist die Anzeige der Lautstärke des aufgezeichneten Audiosignals. Bei analogen Headsets an der Soundkarte des PCs kann man über die Aussteuerung ja die Lautstärke anpassen und damit diese Daten anpassen. Auch in Lync kann die Aussteuerung in den Einstellungen zu den Audio Geräten angepasst werden. Und Lync selbst scheint die Aussteuerung auch anzupassen. Mit Audacity bekommen wir die "Raw"-Daten. Nur ein Signalprozessor im Headset selbst kann natürlich noch optimierend.

Per Default zeit Audacity die Signalkurve von -1 bis +1 an. Dies ist eine "lineare Anzeige und nur bedingt zum Vergleich geeignet. Insbesondere die Signalstärke bei "Stille" ist hier nicht ausreichend sichtbar.

Besser ist hier die Anzeige "Wellenform (dB)"

Die Anzeige in dB ist logarithmisch. Bedenken sie dass 3dB eine "Verdopplung" der Lautstärke darstellen. Ein Headset mit einem Rauschlevel von -76 dB ist also "doppelt" so laut wie eines mit -79dB. Hat es gar -70dB (also 9 dB unterschied) dann ist es schon 8x so laut.

Interessant ist auch die Anzeige des Spektrums. Erkennt man so doch sehr elegant die Verteilung der Störfrequenzen und "Brummanteile".

Hier ist z.B. schön zu sehe, dass bei "Stille" ein Anteil tiefer Frequenzen bis zu ca. 400 Hz überwiegt. Allerdings ist die farbliche Darstellung kein guter Indikator für die Lautstärke. Dazu eignet sich besser eine Frequenzanalyse des "leisen" Anteils, den man markiert und dann die Analyse startet.

Hier ist gut zu sehen, dass das Maximum bei -45dB liegt. Die meisten Programme, die "Stille" erkennen, ziehen die Grenze bei -25dB. Das Spektrum kann mit etwas Interpretation auch genutzt werden, um "dumpf" klingende Headsets zu ermitteln. Dazu sollten Sie aber immer die gleiche Audioquelle als Vorgabe nutzen, z.B. einen MP3-Song, den sie den Kandidaten zur Aufnahme vorlegen und dann die Spektren vergleichen. Das habe ich hier nicht gemacht.

Wer mag, kann in Audacity auch mal die Skalierung verändern. Bei hoher Auflösung sehen Sie die "Digitalisierungspunkte.

Aber das ist im weiteren Einsatz nicht relevant.

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