OfficeMaster mit Exchange 2007

Achtung:
Diese Seite beschreibt seit 2007 die Anbindung von Exchange 2007 UM an mit OfficeMaster am ISDN. Die Einstellungen für Exchange 2010 und 2013 sind nur minimal anders.

Wer Exchange UM mit Lync betreibt, ist hier falsch. Schauen Sie an, wie sie OfficeMaster mit Lync verbinden und dann Lync mit Exchange UM

Exchange UM Grundlagen

Wer die Exchange UM Funktion nutzen will, braucht im Gegensatz zu Lync gar nicht viele Rufnummern. Genau gekommen reicht eine einzige Rufnummer, um die Funktion "Voicemail" bereit zustellen. Nur wenn man noch die "Vermittlungszentrale" (Auto Attendant) einrichten will oder über mehrere Rufnummern gleich eine passende Sprache vorbestimmen will, kann man noch weitere Rufnummern hinterlegen.

Dennoch sollten Sie nun nicht einfach einen S0-Anschlus für Exchange vorsehen, denn ihre TK-Anbindung muss zwar nur weniger Nummern aber doch ausreichende Leitungen bereit stellen. Es wäre ungeschickt, wenn beim zweiten Anruf auf die gleiche Nummer ein "Besetzt" zurück kommen würde. Sehen Sie also genug S0 oder gar S2m-Leitungen vor und konfigurieren diese als Anlagenanschlüsse.

Ein Anruf auf die Voicemail wird vom Gateway dann zum Exchange UM-Server gegeben. Der Exchange Server sieht nun den Ruf an die konfigurierte Rufnummer und nimmt an. Wenn Sie ihr Tischtelefon aber auf die Exchange UM Nummer weiterleiten, dann bekommt Exchange nicht nur den Ruf mit der Zielnummer sondern auch die Nummer, die die Umleitung ausgelöst hat. Und diese Information ist wichtig für Exchange um die passende Mailbox für die Ablage der Sprachnachricht zu erkennen.

Konfiguration für Exchange

Zur Funktion muss man wissen, dass die Box selbst per TCP/IP mit dem OfficeMaster Server kommuniziert. Dieses Gateway verbindet die Box mit dem Mailsystem, so dass Sie Fax, SMS etc. senden und empfangen, können. Dieser OfficeMaster-Dienst nimmt die Faxe von der Box an und leitet sie an ein Postfach weiter bzw. empfängt ausgehende Faxe per SMTP oder einen Connector und leitet diese an die Box weiter. für den Betrieb mit Exchange 2007 Unified Messaging oder Office Communications Server 2007 ist diese Zwischenkomponente allerdings NICHT erforderlich. Insofern ist die Beschreibung hier nicht für die Funktion als Faxserver zutreffend.

Ich habe das Programm "OfficeMaster Gate Konfiguration" installiert, welches dann die Box sogar selbst findet. Zur Verbindung muss ich ein Kennwort gegeben.

 

Die Übersicht zeigt dann alle entsprechenden Systemparameter schon einmal an. Mir ist es übrigens nicht gelungen, die Box per VPN aus der Ferne über die GUI zu konfigurieren, obwohl ich per TELNET problemlos zugreifen konnte. Also Konfigurationsprogramm und Box müssen im gleichen Subnetz sein.

 

Die Konfiguration ist eigentlich ganz einfach. Die Box unterstützt als Betriebsart "Messaging Server" oder eben zusätzlich die Funktion VoIP-Gateway.

Hinweis:
Diese Auswahl ist kein "entweder/oder". Die Funktion "Gateway" schaltet die VoIP-Funktion einfach zusätzlich frei. Insofern können Sie dann die Box sowohl zum Faxversand und Empfang als auch als VoIP-Gateway für Exchange 2007 und OCS nutzen.

Für Exchange 2007 UM ist die Funktion Gateway relevant. In der Konfiguration selbst wird dann die eingehende Rufverarbeitung konfiguriert. Hier stellen wir entsprechend ein, welche Rufnummer an welches VoIP-Ziel übertragen wird. Hier sehen Sie dann meine Beispieleinrichtung, dass ein Ruf auf die "Durchwahl" 673 auf das SIP-Endgerät 192.168.100.27 signalisiert wird.

Wer mag, kann über eine erweiterte Konfiguration noch detaillierter auf Rufnummern reagieren. Dies ist aber z.B. nur erforderlich, wenn auf dem gleichen ISDN-S0-Bus im Punkt zu Mehrpunkt-Betrieb weitere Endgeräte hängen bzw. wenn verschiedene Plattformen (OfficeMaster Server, Exchange UM und/oder OCS) gleichzeitig unterstützt werden sollen.

Dieser eine Eintrag reicht für Exchange 2007 schon aus. Es ist also nicht erforderlich einen ganzen "Rufnummernblock" an Exchange 2007 zu geben sondern eine einzige Nummer reicht aus. Ruft ein Anwender direkt dort an, dann fordert Exchange 2007 die Durchwahl per Sprache und DTMF an. Um ihren normalen Anschluss direkt auf die Exchange 2007 Mailbox zu leiten, leiten Sie einfach ihren Anschluss um. Im SIP-Protokoll wird dann zusätzlich zur "Called Party Number" (Exchange 2007 Pilot ID) auch die "Redirected Number" übermittelt, welche Exchange 2007 auswerten kann.

Besonders interessant finde ich die Überwachung und Diagnose. Über das Menü zum Debugging kann man einen SYSLOG-Server angeben und dann für verschiedene Komponenten ein Diagnoselevel einstellen.

Eine Unix-Box hat ja kein Eventlog wie man es von Windows kennt. Aber SYSLOG sollte auch einem Windows Admin nicht ganz unbekannt sein. Entsprechende Tools gibt es in Form des KIWI Syslog Daemon (MSXFAQ.DE - Syslog Überwachung) Aber selbst im Programmverzeichnis findet sich ein SYSLOG.EXE. welcher mit "syslog -start" einfach gestartet werden kann und alle Meldungen anzeigt.

Die Box protokolliert besonders im ISDN-Trace alle ISDN-Meldungen. Achten Sie daher darauf, dass die Meldungen nur zur Fehlersuche aktiv sind. Allerdings kann man die Box damit auch als "Sniffer" einsetzen, da sie zumindest auf einem Mehrgeräteanschluss (PMP) alle ISDN-Meldungen mitschneidet.

Konfiguration in Exchange 2007

Nachdem nun das Gateway konfiguriert ist und die Verbindung zum ISDN funktioniert, müssen wir in Exchange natürlich einstellen, dass das Gateway auch angesprochen wird. Dazu wird das Gateway in Exchange konfiguriert:

E2007 Gateway Konfiguration

Das Gateway erscheint dann in der Liste und ihm muss noch eine "Huntgroup" zugewiesen werden, d.h. auf welche Rufnummern das Gateway anspringt.

E2007 Huntgroup

Um dann letztlich in der Konfiguration wie folgt auszusehen:

E2007 UM Konfiguration

All diese Änderungen werden auch im Eventlog protokolliert.

UM Eventlog

Tests und Betrieb

Nun startet der erste Versuch direkt die Durchwahl 693 anzurufen. Da Exchange keine "Weiterleitungsnummer" erhält, wird Exchange den Anrufer begrüßen und nach der Durchwahl fragen. Und es ist schon ein komisches Gefühl, wenn man mit einem echten Telefon (und kein UM einer Computerstimme spricht und nicht mit einem E2K7 UMTestphone etwas simuliert).

Wenn die Telefonanlage auch die "umgeleitete Rufnummer" mit sendet, dann kann die Box diese auch im SIP-Protokoll an den Server weitergeben. Damit ist eine direkte Erreichbarkeit der persönlichen Mailbox möglich.

Zusammenfassung

Die OfficeMaster- Box ist aktuell eine geniale Lösung, um Exchange 2007 Unified Messaging schnell einzurichten. Man braucht nur einen ISDN-Anschluss an der eigenen Nebenstelle, ein paar Minuten Zeit und keine umbauten am Exchange Server (da als externe Box keine Steckkarte einzubauen ist). Und schon kann jeder UM einfach nutzen. Und "nach oben" bietet Ferrari ja auch Lösung mit 8 oder 30 und mehr Leitungen an. Die gedruckte Dokumentation ist auf dem neuesten Stand und berücksichtigt schon Exchange 2007. Wie von einem Hersteller selbst nicht anders zu erwarten ist auch genau erklärt, wie das ganze mit CallerID, Pilottone, Caller und Redirect funktioniert. Da fehlen dann nur noch ein paar Bilder oder Screencaptures zu Exchange 2007 und die Box könnte sogar vom Telefontechniker selbst installiert werden. Im Jahr 2006 hätte ich noch gedacht, dass man wieder mal sehr viel lernen müsste. Schließlich kenne ich schon schon länger die Probleme um "Anlagenanschlüsse" und Faxservern mit Durchwahl etc. Aber mit der OfficeMaster-Box ist UM sprichwörtlich "kinderleicht". Und als Systemhaus kann ich mit einer Box unterm Arm bei einem Kunden, der schon Exchange 2007 hat, in kürzester Zeit Unified Messaging live demonstrieren, ohne erst eine PCI-Karte in einen Server einbauen zu müssen.

Unterstützung durch Net at Work:
Vielleicht kann ich auch Sie bei der Lösung ihrer Abgleichprobleme unterstützen. Fragen Sie doch einfach unverbindlich nach.

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