Plantronics Blackwire 710/720-M

Das erste, was mit beim Headset aufgefallen ist, ist die raumfüllende Schutzverpackung (ca. 20cm x 20cm x 5cm). Darin hat das Headset sicher viel Platz und ist vor den rauen Umgebungen auf Reisen sehr gut geschützt. Aber ob ich immer den Platz in meinem Koffer oder in der Aktentasche habe, lasse ich mal dahin gestellt.

Das 720 hat je einen Hörer pro Ohr, während das etwas günstigere 710 nur monoaural arbeitet. Achten Sie auf das Suffix "-M"; nur dann ist es auch , damit das Headset für Lync zertifiziert ist. Der Listenpreis ist für "ohne -M" und "mit -M" gleich.

Praxiserfahrung

Wie für Headsets mit Lync-Zertifikat üblich reicht ein "Einstecken" in den USB-Anschluss und wenige Sekunden später ist das Headset schon eingerichtet.

Auf der Bedieneinheit leuchtet das Mobiltelefon rot, solange das Headset noch geladen wird. Es kann bis zu 2h dauern, bis die Anzeige verlischt. In der Zeit sollte das Hedaset auch nicht auf "Metall" liefen, da in der Zeit auch die Sensoren im Headset kalibiert werden.

Die Installation zusätzlicher Software ist für den Einsatz unter Lync nicht zwingend erforderlich. Es kann aber sinnvoll sein, die von Plantronics angebotenen Programme zu installieren:

  • Plantronics My Headset
    Enthält z.B. die Software um nach Updates zu suchen und diese zu installieren
  • Plantronics Spokes
    Erlaubt eine weitergehende Konfiguration des Headsets, z.B. kann der Plantronics Powermanager den aktuellen Ladezustand des Headsets in der Taskleiste anzeigen.

Zudem kann über das Plantronics Control Panel in Verbindung mit dem "Smart Sensor" im Headset die Präsenz beeinflussen.

 

Natürlich kann der Sensor auch dafür sorgen, das das Gespräch beim Aufsetzen des Headset automatisch angenommen wird bzw. beim Absetzen das Gespräch beendet wird.

Übrigens kann das Mikrofon nach beiden Seiten des Headsets gedreht werden, so dass es links oder rechts vom Gesicht verwendet werden kann. Der Arm selbst kann sehr einfach "zurecht" gebogen werden, damit er den richtigen Abstand zum Mund hat. Wer das Blackwire unterwegs als Kopfhörer für die Musikwiedergabe verwenden will, kann das Mikrofon auch einfach nach oben drehen. Die Lautsprecher selbst können ebenfalls in beide Richtungen geklappt werden und machen Sie so dann schön flach zum Einstecken in eine Tasche.

Nach dem Einstecken, wodurch sich das Headset auch einschaltet, blinkt gleich das Mobilfunk-Icon. Kurz auf de IPhone per Bluetooth gesucht und gefunden (Pin = 0000). Auch hier zeigt das Telefon den Batteriestatus im iPhone Status an.

Und natürlich kann man so vom Telefon natürlich auch Musik auf das Blackwire überspielen. Das macht besonders beim 720 Spaß, da es ein ganz ordentlicher Audio-Kopfhörer ist.

Durch die Konstruktion liefen die Hörmuscheln dicht auf den Ohren auf ohne zu drücken. Dennoch werden Außengeräusche gut abgeschirmt. Die Umgebung hört sich etwas "dumpf" an. Das trifft natürlich nicht auf dann zugespielte Musik zu. Ein "Telefonat hat übrigens Vorrang, d.h. wenn das Mobiltelefon per Bluetooth "Musik" macht und ein Gespräch per Lync ansteht, dann wird die Musik komplett ausgeblendet.

Die relativ gutes "Abschirmung" würde natürlich auch die eigene Sprache abblocken. Daher scheint das Blackwire die eigene Sprache per Mikrofon nicht nur aufzunehmen, sondern auch wieder im Hörer wiederzugeben. Ich höre mich als "ungedämpft", während ich telefonieren. Mit all den Eindrücken ist das Blackwire sicher etwas für lautere Umgebungen. Ein Praxistest im Support-Büro muss diesen Eindruck natürlich erst noch bestätigen.

Die Leistung des Mikrofons kann im Trockentest schon einmal sehr gut überzeugen: Auf Headsetaudio Ergebnisse habe ich eine Testaufnahme angefertigt, aus der gut die "Stille" bei Ruhe zu erkennen ist und auch das "Hallo" gut ausgesteuert wird.

Am Kopfhörer selbst ist, abgesehen vom Sensor, keine Taste. Die Steuerung erfolgt über eine Einheit im Kabel, die mit einer Klammer auch am Hemd oder Jacke befestigt werden kann.

Sie erlaubt die Stummschaltung, Lautstärkeregelung und den Wechsel von Mobiltelefon (Bluetooth) und PC-Verbindung (USB). Die Tasten sind natürlich mit LEDs hinterlegt und zeigen ihren aktuellen Status an. Wer lange (ca. 5 Sek) auf den "Mobilfunk"-Knopf drückt, schaltet die Bluetooth-Verbindung komplett aus oder an.

Dort wo es sinnvoll ist, werden Aktionen auch per Sprachansage ("Mute on", "Mute Off", "Phone connected", "Power off", "Power on") quittiert. Auf der Rückseite kann der USB-Stecker gelöst werden.

Es ist ein eigentlich ein "Standard-Micro-USB-Stecker", so dass Kontakt überall gefunden werden kann. Nur hat der serienmäßige Stecker eine Verdickung, dass er satt im Gehäuse sitzt und nicht einfach heraus gerissen werden kann. Wer unterwegs mit einem anderen Kabel laden will, muss schon einen sehr flachen Stecker suchen, da die Buchse sehr tief im Gehäuse sitzt. 

Alles gut oder ?

Das Blackwire macht den Anschein, dass es ein robustes für den Alltag zugeschnittenes Hedaset ist, welches mit Lync eine zweifelsohne gute Figur macht aber auch mit Mobilgeräten und als Musikkopfhörer gut harmoniert. Wenn ich sehe viel viele Personen mit Kopfhörer heute in öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind, dann könnte hier das Blackwire ebenso gut zum Einsatz kommen wir im Büro. Besonders die gute Abdämpfung von Aussengeräuschen macht es auch in lauteren Umfeldern zu einer guten Wahl. Das kann ein lautes Büro sein oder einfach der Lärmpegel in Bussen und Bahnen.

Eigentlich fehlt nur noch eine Funktion: Bluetooth mit dem PC, denn ansonsten hat das Headset alles, was ein gutes Office-Headset benötigt. Da aber Akku und BT-Stack schon vorhanden ist, will es mir eigentlich nicht in den Kopf gehen, dass das USB-Anschlusskabel zum PC neben der Ladefunktion auch als Audio-Verbindung dienen muss. Wäre der USB-Stecker auch noch ein Bluetooth-Dongle wie der BT300 mit zusätzlichem Kabel nur Laden, dann könnte man auch im Gespräch sich einfach "abstöpseln" und weiter telefonieren. So bleibt man mit dem Blackwire zumindest für Lync sprichwörtlich an den PC gebunden. Aber dafür gibt es ja auch Funk-Headsets von Plantronics wie die Savi-Serie, die danke DECT statt Bluetooth in überfüllten Büros auch bessere Frequenzbänder nutzen.

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