Funkwerk TR200bw

Diese Box funktioniert aktuell nur mit Exchange Unified Messaging, d.h. kann eingehende Rufe an die Exchange Voicemail weiterleiten aber akzeptiert (noch) keine ausgehenden Rufe von Exchange oder OCS, da dazu anscheinend eine "Anmeldung" erforderlich ist, die weder Exchange noch OCS unterstützen.

Die Firma Funkwerk Enterprise Communications (Aus Bintec und Elmeg hervor gegangen) vertreibt ein Gateway, welches ebenfalls mit Exchange 2007 zusammen spielt. Im Gegensatz zur Ferrari OfficeMaster-Box ist diese Gateway kein Faxserver, aber beinhaltet vollständige TK-Anlagenfunktionen. Wer die Funktionsvielfalt einer Fritz-Box kennt, wird die tr200bw lieben. Sie kann nämlich auch noch nach intern als SIP-Endpunkt dienen, d.h. interne SIP-Telefone können über die Box als Gateway dann per ISDN, Analog oder wieder per SIP nach extern telefonieren. Aber auch intern ist es möglich, dass ein klassische ISDN oder analoge Telefone und SIP-Endgeräte miteinander kommunizieren. Natürlich kann die Box auch als DSL-Router mit TK-Funktionen dienen. Aber man merkt schon, dass der Einsatzbereich eher "Firmen" sind. Dafür spricht z.B.: due Unterstützung von IPSec und Zertifikaten für VPNs oder die Nutzung mehrerer SSID-Namen auf dem WiFi Interface, die VLAN Unterstützung auf dem Ethernet und 802.1x Authentifizierung, um eine Auswahl zu nennen. Mit IPSec kann sogar der VoIP-Traffic zwischen der tr200bw und Exchange verschlüsselt werden.

TR200bw Abbildung

Für Demos, Schulungen und Testinstallationen ist die Box besonders gut geeignet, da sie komplett autark arbeiten kann, also auch ohne DSL-Verbindung zum Internet oder ISDN/Analog-Verbindung zum Amt. Es reicht die Box und ein beliebiges analoges Telefon, ISDN-Telefon oder sogar ein SIP-Client.

tr20bw Wege

Für Demos als auch für die Anbindung von kleinen Firmen mit maximal zwei gleichzeitigen Verbindungen braucht man nur die Box. für die Demos reicht quasi ein analoges Telefon (gelb) und die Verbindung zum Exchange UM-Server (blauer Link)

Exchange und TR200bw

MSXFAQ Infofilm zur Konfiguration
tr200bwconfig.wmv (5,2 MB)

Die TR200bw erlaubt bis zu 10 interne SIP-Clients, die über die Weboberfläche konfiguriert werden.

tr200bw Internal Numbers

Hier wurde die interne Rufnummer "30" für Exchange eingetragen. Ein Druck auf den Schraubenschlüssel am Ende zeigt die Einstellungen. Wichtig sind hier die erweiterten Einstellungen und die Konfiguration einer statischen IP-Adresse, da sich Exchange ja nicht mit einem Benutzernamen anmeldet:

tr200bw Porteinstellung

In dem Beispiel ist hier ein Exchange Server mit der 192.168.100.11 eingetragen, welcher auf Port 5060/TCP auf eingehende Rufe wartet.

Auf der anderen Seite muss man natürlich auch in Exchange das Gateway mit einer Huntgroup anlegen (Siehe auch E2007:UM. Dass sich die beiden Partner verstehen, kann man auf zwei Arten prüfen.

  • NETSTAT zeigt die Verbindungen an
    Netstat mit Exchange
  • Netmon auf dem Server protokolliert die Verbindungen:

    Auch hier sieht man, dass der Exchange Server das Gateway mit "SIP: Request OPTIONS" anspricht und dieses mit einem "SIP: Response: SIP/2.0 200OK" antwortet

Wir sprechen miteinander

Die Verbindung ist herstellt und für den ersten Anlauf wird einfach ein ISDN-Telefon an den internen SO-Bus angeschlossen. Alternativ tut es auch ein analoges Telefon an den beiden a/b-Anschlüssen. Ein Ruf auf die Durchwahl "30"  (die interner Nummer des SIP-Endgeräts) bringt Exchange zum "Klingeln".

Einschränkungen

Man muss schon sehen, welche Zielgruppe die tr200bw adressiert: Es sind nicht die Endkunden, die eine "erwachsene FRITZ! Box" suchen. Insofern kann man sich zwar einen USB-Anschluss für Massenspeicher und Drucker wünschen und auch ein DECT Modul wäre nett, aber ist nicht wirklich ein Problem im Firmeneinsatz. Hier zählen SNMP, SYSLOG, 802.1x und andere Funktionen. Dennoch kann die Box natürlich "verbessert" werden. Wie bei vielen Boxen ist der Stromanschluss nicht "gesichert". für Netzwerk und ISDN-Anschlüsse ist es "normal", dass die Kabel alle "verriegelt" sind.

Die Box ist zudem per Default ein DHCP-Server, so dass man sie erst ohne Netzwerkverbindung konfiguriert, ehe der Anschluss ans Servernetzwerk erfolgt. Technisch könnte jedes System erst mal eine DHCP-Anfrage absetzen und schauen, ob eine Antwort kommt und abhängig davon dann den DHCP deaktivieren.

Der Zugriff auf die Verwaltungskonsole ist sogar per SSL (Selbstzertifikat) möglich aber schick wäre eine direkte Anzeige dieser Option auf dem Anmeldeschirm bzw. die Anmeldung per SSL als Default.

Offene Tests

Die Tests wurden einer Beta Firmware (V.7.6 Rev. 5 (Beta 4) IPSec from 2008/04/29 00:00:00) durchgeführt. Die im Mai 2008 veröffentlichte 7.6.Rev1 ist nicht für Exchange 2007 UM geeignet. Insofern kann ich mittlerweile bestätigen, dass ich über die TR200BW meinen Exchange Server anrufen kann und Exchange UM Funktionen nutzen kann. für eine einfache Exchange 2007 UM Anbindung ist das ausreichend. Weitere Test in Verbindung mit OCS 2007 oder der Weitervermittlung von Rufen an andere Teilnehmer über das Adressbuch stehen noch aus.

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