Moxa NPort 5110

Wer mehrere Gateways und SBAs installiert durfte auch schon mal erleben, dass eine KonfigurationsÄnderung daneben geht oder aus anderen Gründen kein Zugriff mehr über die üblichen Verwaltungsschnittstellen möglich ist. Bei Servern hat es sich schon lange eingebürgert, dass spezielle Boards oder sogar der Chipsatz einen zweiten Zugang "von Hinten" erlauben.

Die meisten Gateways haben auch noch einen seriellen Anschluss "irgendwo". Nur hilft das natürlich auch erst mal nicht weiter, wenn man "weit entfernt" vom Gateway ist. Aber auch hier gibt es einfache und günstige Lösungen, die bei einem professionellen Deployment durchaus zum "Standard" gehören könnten. Und einen COM-Port kann man relativ einfach sogar über Ethernet verlängern. So kann man auch aus der Ferne Änderungen und Erstinstallationen durchführen.

Fast alle Systeme erlauben es über den Weg auch ein vergessenes Kennwort zurück zu setzen, eine IP-Adresse neu zu vergeben oder zeigen beim Start entsprechende Systemmeldungen an.

Am Beispiel eines Geräts zeige ich, wie ein Gateway entsprechend fernkonfiguriert werden kann. Natürlich gibt es auch andere Anbieter solcher Konverter und wer mehrere Gateways an einem Ort aufbaut (Hochverfügbarkeit, Scaleout), wird vielleicht ein Produkt mit mehreren COM-Ports wählen.

Am Beispiel eines Moxa 5110, den ich an unserem Audiocodes angeschlossen habe, ist die Konfiguration recht einfach.

Achtung
Der Zugriff auf den COM-Port ist natürlich sehr viel interessanter auf ein eingebautes OSN-Modul, wie er in den SBAs zum Einsatz kommt, um einen "toten" Windows Server wieder zu erreichen.
Für den eigentliche Mediant habe ich noch nie auf den COM-Port zurückgreifen müssen.

Anhand dem Vergleich zur CD ist gut zu sehen wie verschwindend "klein" die Box ist. Das Gerät verbinden Sie zuerst einmal mit einem Kreuzkabel mit einem PC. Auf dem Gerät ist die MAC-Adresse und eine statische IP-Adresse hinterlegt. Nachdem der PC manuell in das gleiche Netzwerk konfiguriert wurde, können Sie per Browser direkt auf die Box gehen und konfigurieren. Wichtig sind

  • IP-Adresse
    Die Box hat per Default die 192.168.127.253, welche statisch vorgegeben ist. Eine Änderung ist also durch einen Browser aber auch durch eine Windows GUI, ein ARP-Setup oder sogar den seriellen Port möglich. Sie können die Einstellung auch auf DHCP ändern
  • Serielle Parameter
    Hier ist per Default 115200,8,n,1 RTC/CTS eingestellt, was mit dem Audiocodes nicht harmoniert (9600,n,8,1,n). Das kleine vierpolige Kabel unterstützt kein RTS/CTS Handshake. Nur das OSN3-Modul, welches ebenfalls einen RS-232 Anschluss (RJ-45 Buchse) hat, macht 115200 per Default
  • Serial Mode
    Hier ist per Default "Real Port" eingestellt, was aber einen Treiber auf ihrem PC erfordert. Nach einer Änderung auf "TCP-Server" lauscht die kleine Box auf Port 4001 auf Verbindungen. So können sie ganz einfach per TELNET z.B. den Audiocodes oder jedes andere Gerät mit "seriellem Anschluss" fernsteuern.
  • Password
    Wenn schon ein Hintereingang zum Gateway, dann bitte "gesichert". Sie sollten daher schon ein Kennwort vergeben
  • Monitoring
    Schön, dass der kleine Moxa sogar Mails senden kann (z.B. wenn DCD oder DSR sich ändert. da könnte man doch glatt einen Racktür-Schalter anschließen als "Einbruchserkennung" oder einen Temperaturwarner. Aber auch sonst kann er verschiedene Alarme melden und ist sogar per SNMP abfragbar.

Schon erstaunlich, was in so einer kleinen Box stecken kann, die grade mal etwas über 100 Euro kostet.

Mittlerweile sind selbst diese 100€ sehr viel, wenn man sieht, dass ein ESP8266 SoC sowas per WiFI für unter 10€ kann und auch andere Adapter wie ein Arduino Ethernet aus der Maker-Welt sehr günstig sind.