Gründe für Hosting

Warum Exchange an einen externen Dienstleister abgeben ?

Es gibt viele Gründe, warum eine Firma als "Hoster" für das Messaging auftritt. Zum einen haben viele Firmen weder das interne Know-how und Teilweise auch nicht die Infrastruktur, um Exchange 2000 professionell zu betreiben. Auf der anderen Seiten nehmen die verfügbaren Bandbreiten zu und WAN-Kosten ab. So kann sich eine kleine Firma schon überlegen, einen Exchange Server des Providers über eine DSL-Leitung zu nutzen. Der Provider übernimmt alles rund um Exchange, z.B. Datensicherung, Viren und Spamschutz, Management und Überwachung etc.

Es das klassische Outsourcing. Zu betrachten ist die Leistung, die für das Geld geboten wird und das Nutzungsverhalten und die Abrechnung. Externe Server bedeuten auch, dass interne Nachrichten immer extern abgewickelt werden. Diese ist ein Thema im Bezug auf Datenmenge (Kosten pro Gigabyte) und auch die Sicherheit der Daten.

Warum internes Hosting ?

Aber neben dem externen Hosting ist auch der interne Betrieb als Hosting möglich- Zuerst scheint es völlig sinnlos zu sein, innerhalb einer Firma Exchange zu "hosten". Schließlich ist ein großer Vorteil des Active Directory ist doch gerade der "Single Point of Administration", die Zusammenfassung von verschiedenen Domänen und Systemen in einem System.-

Aber dies ist besonders in größeren Firmen mit eigenen Identitäten der Firmenteile nicht immer unter einen Hut zu bekommen. Viele Teilfirmen sind so autark, dass Sie eigene Namensräume beanspruchen und vermutlich nicht alle in einem einzigen Forest eingebunden werden. Und selbst dann ist oft ein Misstrauen der bisher getrennten Fachabteilungen vorhanden, so dass z.B. Dateiserver Administratoren nicht mit den Messaging Gruppe eine Domäne oder einen Forest teilen möchte.

Dann ist es denkbar, dass auch innerhalb einer Firma ein eigener Forest allein für Messaging Dienste wie Exchange, Instant Messaging die bessere Lösung ist, frühzeitig eine einheitliche Basis für die Zusammenarbeit zu schaffen ohne erst eine komplette Migration der Domänen in einen Forest durchführen zu müssen.

Exchange "Kosten"

Ehe Sie nun die Preise auf Hosted Exchange vergleichen und gravierende unterschiede von 10€/Mailbox bis mehrere 100€/Mailbox vergleichen, können Sie ja mal eine eigene Rechnung aufmachen: Nehmen wir mal ein Beispiel von 10 Benutzern. Sie benötigen dazu folgende Komponenten. Die Preise sind einfache Annahmen und natürlich nur bedingt repräsentativ und sogar eher an der untersten Grenze angesetzt (Es geht ja um einen kleine Firma oder ein kleines Büro)

Position Preis

Einen Server (RAID, uSV, DLT-Laufwerk)

4000 Euro

Windows 2003 Small Business 10 User (Windows, Exchange)

600 Euro

Backupsoftware

400 Euro

Virenschutz

200 Euro

Dienstleistung Installation

1500 Euro

Summe

6700 Euro

Umgerechnet auf 1 Postfach und 36 Monate  (6700 /10 /36)

18,61 Euro

Hier bei sind nun aber nicht die Kosten für den Betrieb der 3 Jahre (Strom, Gebäude, Updates, Dienstleistung etc.) enthalten und die Internetanbindung ist auch noch nicht berücksichtigt. Zudem sind hier die Preise für die Hardware natürlich wirklich an der unteren Grenze.

Eine Hoster kann daher nur dadurch günstiger sein, indem er die Kosten durch Automatisierung und viele Anwender auf entsprechend dimensionierten Servern besser verteilt. Entsprechende Lizenzmodelle senken den Preis weiter. Trotzdem gehe ich nicht davon aus, dass für ein externes Hosting ein Preis von 10 Euro/Mailbox und Monat noch viel weiter unterschritten werden kann. Oder es geht dann doch auf Kosten der Qualität oder weiterer FunktionsEinschränkungen.

Wenn man den Preis aber sieht, dann stellt sich die Frage, warum Sie sich dann noch einen eigenen Server aufstellen sollten. Der Preis ist nicht alleine das einzige Entscheidungskriterium. Beim Hosting in der klassischen "Massenform" müssen Kompromisse eingegangen werden, z.B. keine oder nur eingeschränkte Nutzung von öffentlichen Ordnern. für viele Firmen ist natürlich das größere Problem die immer noch begrenzte Bandbreite zwischen Client und Server. Selbst mit Outlook 2003 Cached Mode können Sie keine 500 Niederlassung über 2 Megabit an einen Provider vernünftig anbinden. Zudem stellt sich schon der Frage, wer noch alles auf den Server zugriff hat. Auch ist es schwerer, eigene Lösungen im  Bereich Viren und Spam oder Archivlösungen einzubinden. Von internen Prozessen per Mail (SAP-Connectoren etc.) ganz zu schweigen. Vergleichen Sie daher die Funktionen und oftmals gibt es (noch) das ein oder andere Problem für ein externes "Shared Hosting".