Exchange 2007 - System Manager

Auch wenn Exchange 2007 nur auf 64bit läuft, so gibt es doch die Microsoft Exchange Server 2007 Management Tools (32-Bit) zum Download
600MB (EN) / 943 MB (DE) http://www.microsoft.com/downloads/details.aspx?FamilyID=6be38633-7248-4532-929b-76e9c677e802&DisplayLang=en

Können Sie sich noch an den Exchange 5.5 Administrator erinnern und wie umfangreich der Wechsel auf den Exchange 2000/2003 System Manager war ?. Exchange 2007 hat wieder die Struktur und Administration grundlegend verändert und das wird auch im Exchange System Manager sichtbar.

So entfallen die bislang bekannten Sites oder administrative Gruppen und auch die Routinggruppen mitsamt den RG-Connectoren sind weggefallen, da Exchange 2007 diese Informationen nun aus dem Active Directory (Standorte und Dienste) bezieht.

3 statt 7 Ebenen

Microsoft hat die Struktur des System Managers extrem gestrafft, was zum einen der Übersichtlichkeit dient, aber alt gedienten Administratoren erst mal eine neue Erfahrung beschert. Es ist nichts mehr, wie es mal war. Statt der bisher großen Baumstruktur wurden die Ebenen auf 3 reduziert. So müssen Sie z.B.: nicht mehr jeden Server einzeln aufklappen, um dann die Speichergruppe mit den Datenbanken zu erreichen, sondern klicken einfach die Rolle "Mailbox" an, unter der sich alle Informationsspeicher der Organisation befinden. Das bedeutet aber auf jeden Fall, dass nichts mehr da ist, wo es bisher zu suchen war.

Diese Bild zeigt den Exchange System Manager von Exchange 2007 CTP Anfang 2006 und die neue Aufteilung:

  • 3-stufige Baumstruktur
    Am linke Rand ist wie schon immer eine Baumstruktur zur Konfiguration. Aber schon auf den ersten Blick fällt auf, dass es keine Administrativen Gruppen mehr gibt und alles in allem die Struktur sehr viel überschaubarer ist, als beim Exchange 2000x System Manager.
  • Mittlere Spalte
    Diese Spalte zeigt dann alle Details zum ausgewählten Punkt an. Ich habe hier absichtlich mal die Mailbox/Datenbank-Rolle angezeigt. Sie sehen dazu oben dann alle Server, die diese Rolle tragen und darunter die Datenbank auf dem Server. Stellen Sie sich jetzt einfach mal eine größere Exchange Organisation mit vielen Servern vor. Sie  können sehr viel schneller zwischen de Servern wechseln und Sie können über "Create Filter" nach Name, Rolle, Version, Domäne etc. die Ansicht einschränken. Übrigens: Wer letztlich administrieren darf, wird an Sicherheitsgruppen fest gemacht.
  • Tasks auf der rechten Seite
    Passend zum jeweils ausgewählten Objekt erscheinen rechts die verfügbaren Optionen. Hier ist der Server ausgewählt, so dass ich nun neue Speichergruppen anlegen könnte. Wenn ich z.B.: den Mailbox Store anwähle, dann kommen rechts noch die Funktionen zum Mounten, Dismounten und Verschieben hinzu.

Auch die organisationsweiten Einstellungen zeigen das gleiche Layout:

Alles in allem ist gut zu sehen, dass der Exchange 2007 System Manager eine kräftige Überarbeitung erfahren hat.

Postfachadministration

Mittlerweile ist es wohl auch wieder möglich, im Exchange System Manager die Exchange Empfänger zu pflegen bzw. zumindest zu administrieren, aktivieren, verschieben etc. Ein eigener Bereich listet alle Empfänger der Organisation.

Auch hier ist wieder zu sehen, dass auf der rechten Seite die Funktionen aufgeführt werden, die für die Verwaltung des Postfachs nützlich sind. Zudem kann hierüber auch ein weiteres Postfach eingerichtet werden (Enable Mailbox)

Tools

Im Exchange 2003 System Manager gab es auch die Werkzeugkiste, in der der Status von Connectoren und das Nachrichtentracking hinterlegt war. Die Toolbox von Exchange 2007 hingegen bindet hier einfach andere Programme ein. So ist der ExBPA ebenso vorhanden wie der Exchange Performance Monitor und der Queue Viewer. Der Link auf der rechten Seite zur  "Tools Webseite" legt den Verdacht nahe, dass hierüber zukünftig weitere Tools einfach eingebunden werden können.

Der Queue Viewer erlaubt z.B. einen schnellen Einblick in die aktuellen Warteschlangen und eingeschränkt auch auf die Nachrichten, die darin liegen.

EMC ist langsam

Verschiedene Administratoren beklagen sich, dass die Exchange Management Console langsam ist. Dafür gibt es mehrere Gründe.

  • Temporäre Dateien der MMC
    Starten Sie die MMC und über "Datei - Optionen" können Sie Dateien löschen. Das entfernt alle vorherigen manuellen Anpassungen, die auch die Performance beeinträchtigen können.
  • Netzwerkkarte
    Die EMC liest Informationen über die DCs und GCs in der Site aus. Dazu benötigt Sie Netzwerkzugriff, welcher manchmal hakt, wenn die Duplexeinstellungen auf "Halb" sind. Es klingt erst mal komisch aber die Umstellung auf "Auto" oder "Full" kann wunder bewirken.
  • Netzwerkeinstellungen
    Wer die Windows Support Tools installiert hat, kann mit NETDIAG einen schnellen Überblick erhalten, ob grundlegende Einstellungen falsch sind. Auf Domain Controllern ist DCDIAG eine hoch geschätzte Diagnosehilfe.
  • Internet Explorer
    Die EMC ist in .NET geschrieben und das .NET Framework prüft die Zertifikate des Codes. (Siehe auch Authenticode) Es kann daher Performance bringen, diese Prüfung abzuschalten. Das können Sie in den Optionen des Internet Explorer machen. Besonders in Umgebungen ohne Internet Zugriff hilft dies
    1. Starten Sie den Internet Explorer
    2. öffnen Sie das Menü "Extras - Internetoptionen"
    3. Wählen Sie den Reiter "Erweitert"
    4. Deaktivieren die Sie entsprechende Option
      IE Revocation Option
    5. Bestätigen Sie mit OK und starten Sie das System neu
  • Eventlog
    Es ist immer eine gute Idee, das Eventlog (Anwendung und System) auf Fehler in der fraglichen Zeit zu überprüfen.
  • Netzwerkmonitor
    Wenn all das noch nichts geholfen hat, dann müssen wir schwereres Geschütz auffahren und z.B. NetMon3, Packetyzer oder Wireshark zuschauen, was der PC beim Start der Exchange Management Console so alles macht.

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