Exchange Clients

Es gibt im wesentlichen drei Clients, die eine direkte Kommunikation mit Exchange aufbauen. All diese Clients nutzen MAPI als Transportmittel. Lesen Sie dazu auch MAPI-inside, um die technischen Zusammenhänge zu verstehen.

Windows Messaging

Vergesst das Programm am besten gleich. Das ist gar kein eigenes Produkt, sondern Bestandteil von Windows 95 oder Windows NT4.0. Es ist der Vorläufer von Outlook. Exchange 4.0 und 5.0 lieferte damals einen Exchange Client mit. Der Zugriff auf Exchange Server ist mit dem Windows Messaging Client nicht möglich, da der entsprechende Transportdienst fehlt. Dieser Dienst kommt aber z.B. mit Office 97 optional mit.

Weiter wird dieser Client gerne als "Microsoft Exchange" bezeichnet und so gibt es schon die ein oder andere Verwirrung zwischen Exchange Server und diesem uralten Client.

Exchange Client

Mit Exchange 4.0 wurde auch der "Exchange Client" mit ausgeliefert. Die Installationsquellen sind bis Exchange 5.5 auf der CD im Verzeichnis "Client" für Windows 95 und I386 enthalten. Es gab auch eine Version für ALPHA.

Die Updates dieses Clients wurden mit dem Exchange Servicepack verteilt. Die Terminplanungsfunktionen wurden wie schon bei Microsoft Mail mit dem gesonderte Programm "Schedule Plus" durchgeführt. Erst Outlook 97 hat diese beiden Funktionen dann mit einander kombiniert.

Outlook

Outlook kam etwa 1997 als Version "Outlook 97" erstmalig auf den Markt in Verbindung mit Microsoft Office oder dem Exchange Server. Es war ein großer Wurf und wenn ihr System genug Hauptspeicher hatte, war es auch wunderbar zu benutzen.

Kurz danach kam Outlook 98 als eigenständige Software, welche für alle Exchange Anwender lizenzfrei war. Aber auch einigen Zeitschriften (z.B. Stern) lag eine Version von Outlook 98 bei. Insofern hat Microsoft die Lizenzierung sehr freizügig gestaltet, was aber auch verständlich war, da das Windows Messaging von Windows 9x oder Windows NT nun wirklich keinen Stich gegen andere Programme machen konnte. Schließlich gab es ja noch Notes personal Edition und andere Programme. Outlook 98 erforderte den Internet Explorer 4 oder neuer, damit die Anzeige von HTML-Nachrichten möglich wurde.

Mit Office 2000 wurde dann auch Outlook 2000 verteilt, welches wieder für alle Exchangekunden kostenfrei über die Exchange CAL lizenziert war. Outlook 2000 wurde wieder etwas weiterentwickelt. So können wir nun die Offline Ordner sehr viel einfacher konfigurieren. Mit Office XP wurde dann auch Outlook 2002 verfügbar, welches wiederum einige Erweiterungen (z.B.: farbige Kalendereinträge etc.) mitbrachte.

Im Kern ist Outlook aber nur das Anzeigeschnittstelle der MAPI darunter. Die MAPI-Schnittstelle ist eigentlich der Teil, der für die Übermittlung, Speichern und Adressierung von Nachrichten zuständig ist. Outlook braucht gar nicht so viel Speicher, wenn nur der MAPI-Spooler drunter nicht laufen müsste. Aber heute haben die Rechner genug RAM, damit Outlook nicht weiter auffällt. Aus dem Grund sind auch Fremdprogramme, die auf MAPI aufsetzen um ihnen ohne aktives Outlook neue Mails anzuzeigen, nicht wahre Speichereinsparer. Schauen sie mal nach, was der MAPISP32.EXE benötigt.

Outlook kann außer im Arbeitsgruppenmode auch im Internetmode betrieben werden. Dann werden die MAPI-Profile durch einen echten POP3/IMAP4/SMTP/NNTP Dienst ersetzt werden. Leider können Sie nicht beide Modi parallel nutzen. Daher sind Einzelpersonen oder Firmen mit POP3-Mailserver besser mit dem Internetmode bedient, während Firmen mit Exchange Server immer den Arbeitsgruppenmode wählen sollten. Dies gilt auch, wenn andere Dienstanbieter z.B. IBM AS/400, GroupWise, Notes, cc:Mail, MS-Mail etc. eingebunden werden sollen.

Einige Feinheiten zu Outlook finden Sie unter Outlook Client FAQ.

Webbrowser

Ein weiter Client für Exchange ist einfach ein einigermaßen aktueller Webbrowser. Wenn ihr Exchange Administrator bei Exchange 5.5 den Outlook Webzugriff mit installiert hat, dann können Sie mit jedem Browser auf ihre Nachrichten zugreifen. Die Active Server Pages auf dem Internet Information Server simulieren dabei ein Outlook und holen sich in ihrem Auftrag die Nachrichten und wandeln diese in eine Webseite um. Sie können so ihre Nachrichten, Termine und Kontakte lesen und natürlich auch schreiben. Auch auf öffentliche Ordner ist der Zugriff teilweise möglich.

Mit Exchange 2000 ist automatisch der Exchange Server per HTTP erreichbar. Natürlich kann der Administrator das einschränken, aber dann nimmt er ihnen eine sehr mächtige Funktion, um an ihre Daten in Exchange heranzukommen. Exchange 2000 bietet sehr viel weitergehende Funktionen bis hin zum Verschieben von Elementen mit der Maus.

Allerdings kann auch der Webzugriff einen leistungsfähigen Client wie Outlook nicht ersetzen sondern allenfalls ergänzen oder für bestimmte Einsatzzwecke eine Lösung darstellen.

Weitere Details und Links finden Sie im Abschnitte "HTTP" bei den Clientprotokollen

Windows Explorer

Zugegeben ist der Windows Explorer kein richtiger Mailclient. Aber mit Exchange 2000 und dem Zugriff auf Nachrichten über das Dateisystem könnten sie damit auch auf ihre Nachrichten zugreifen. Einen Betrachter für MSG-Dateien haben Sie ja auch schon (Outlook Express).

PocketOutlook

Auf WindowsCE  bzw. Pocket Windows Geräten wie dem IPAQ gibt es eine besondere Version von Outlook. Zwar gibt es hier kein MAPI aber mit dem Mobile Information Server ist auch hier eine Verbindung zu Exchange möglich. Details zu Pocket Outlook finden Sie auf Pocket Outlook.

Exchange Version Filtering

Aus Sicherheitsaspekten ist es oftmals ratsam, ältere Clients auszusperren. So waren frühere Versionen von Outlook anfällig für HTML-Attacken, wenn der Absender z.B. Skripte in HTML-Mails eingebettet hat und der damals aktuelle Internet Explorer dies nicht verhindert hat. Outlook 2003 verhindert by Detault auch das herunterladen von Bildern in HTML-Mails (WebBugs), womit Spammer und Werbeversender gerne die Aussendung kontrolliert haben.

Über einen Registrierungsschlüssel auf dem Exchange Server können Sie eine Mindestversion für Clients vorgeben.

Windows Registry Editor Version 5.00

[HKEY_LOCAL_MACHINE\System\CurrentControlSet\Services\MSExchangeIS\ParametersSystem]
"Disable MAPI Clients"="0.0.0-5.9.9; 7.0.0-)"
  • 288894 How to disable MAPI client access to a computer that is running Exchange Server

Bei Exchange 2007 ist diese Einstellung pro Mailbox möglich

Set-CASMailbox -Identity fcarius om -MAPIBlockOutlookVersions:"-11.8010.8036"

Achtung:
Achten Sie darauf, dass es oft auch andere Clients (und sogar Exchange interne Prozesse) gibt, die Zugriff benötigen, z.B. Blackberry Server mit CDO, die also nicht die aktuelle "Outlook Version" verwenden. Schauen Sie als vorher auf jeden Fall nach, welche Versionen sich gerade mit ihrem Server verbinden (z.B.. Exchange 2003 System Manager oder Exchange 2007 "Get-LogonStatistics"

Weitere Links

  • Q253902 XCLN: Windows and Macintosh Exchange Clients Interoperability
  • 288894 How to disable MAPI client access to a computer that is running Exchange Server
  • How to Configure Outlook Client Blocking für Messaging Records Management
    http://technet.microsoft.com/en-us/library/bb885056.aspx