Exchange FAQ und FISI Projektarbeiten und Ausbildung

Diese Webseite wird sehr häufig in Suchmaschinen gefunden, da sie voll von Informationen und technischen Tipps ist. Diverse umstände verbinden mich auch etwas mit dem Bereich der betrieblichen Ausbildung und den dazu immer wieder notwendigen Projektarbeiten.

FAQ als Projektarbeitsquelle

Speziell der Ausbildungsweg der Fachinformatiker Systemintegration (FISI) der Industrie- und Handelskammern ist hier prädestiniert, Informationen dieser Webseite als Basis oder gar unverändert zu übernehmen.

Ich habe nichts dagegen, wenn Personen in der Ausbildung die Informationen dieser Seite nutzen, um sich weiter zu bilden oder einen Einstieg in die Materie Exchange 2000 finden. Aber es gibt mehrere Dinge, die Azubis, Studenten und andere Informationsverwerter im Bezug auf Quellenstudium, Quellenangaben, Zitaten und die Verwendung fremder Bilder wissen sollten, ehe sie aus Bequemlichkeit ganze Textabschnitte kopieren.

Dieses Vorgehen ist nicht nur illegal, sondern beinhaltet ein nicht zu unterschätzendes Risiko der Entdeckung. Ich weiß, wovon ich spreche. Aber lest selbst:

  • Änderungen im Satzbau und der Formulierung
    Jeder Mensch hat einen "Schreibstiel" und gut ausgebildete Pädagogen erkennen beim Lesen, wenn sich dieser Stil "ändert". Das ist wie die Handschrift eines Menschen. Und wer Passagen aus anderen Quellen übernimmt, fällt auf.
  • Tippfehler
    Ich habe auch Tippfehler auf meiner Webseite und das ist keine Absicht, aber solche findet auch ein Prüfer. Das wäre ja nicht besonders schlimm, aber eine Suche mit eben dieser "falschen Schreibweise" im Internet führt sehr genau auf die gleiche Stelle, von der abgeschrieben wurde.
  • Ich habe auch schon korrigiert
    Als Hilfe für meinen Vater, der Hauptschullehrer war, habe ich bei der Korrektur von Klassenarbeiten geholfen und als Korrektor bekommt man sehr schnell eine Gespür dafür, ob der die Antwort zum Prüfling passt oder ob sich der Sprachstiel von einem Kapitel zum anderen ändert. Das ist wie die Dialekte einer Sprache. Wenn ein Pfälzer mitten im Satz plötzlich hessisch sprechen würde, würden Sie das auch bemerken.
  • FISI-Prüferin an Bord
    Zudem ist meine Frau Vorsitzende eines Prüfungsausschusses  für FISI's und beruflich ebenfalls eine Exchange Spezialistin. Insofern solltet ihr bei Facharbeiten zu Exchange wenige Fehler machen :-)
  • Suchmaschinen
    Es ist dank intelligenter Suchmaschinen sehr einfach, Texte wieder zu finden und nur ein Dummkopf glaubt, dass Prüfer Idioten sind, die nicht auch die neuen Techniken zu nutzen wüssten. Gerade weil meine Webseite sehr bekannt und besucht ist, wird sich auch von Prüfern leicht gefunden. Versucht es mal selbst, indem ihr einen wahlfreien Abschnitt einfach mal in Google eingebt. Ihr werdet euch wundern wie zuverlässig das Original (und entsprechende Plagiate) gefunden werden.

Übrigens war in der Zeitschrift c't Ende 2001 ein Bericht eines Prüfers, wie er Prüfungsarbeiten korrigiert und hierbei setzt er mehrere Hebel an, um Plagiate und Abschreiben zu erkennen. Ich will hier nicht alle verraten, aber es sollte reichen, um euch auf das Risiko hinzuweisen. Abschreiben = "Ungenügend" ohne eine Chance zur Korrektur. Also besser selbst formulieren und "verstehen", dann klappt es auch später bei der mündlichen Prüfung und der Präsentation besser.

Insofern für eure eigene Sicherheit: Informieren und lernen ist erlaubt, Die Informationen nutzen ist mit Angabe der Quelle erlaubt. Erst wenn ihr versucht, meine Texte als Ergebnis eurer eigenen Arbeit zu verkaufen, dann ist es strafbar, nicht ehrlich und risikobehaftet

Exchange als Projekt - HALT !

Zu einem Exchange Projekt gehört mehr, als nur mal "schnell" einen Windows Server zu bestellen, zu installieren und dann Exchange drauf zu installieren. Ein komplettes Exchange Projekt behandelt nicht nur die "Installationsschritte". Dazu gibt es Handbücher, Zeitschriften und mehr. Das ist keine Kunst und seit Exchange 2003 sogar dank Assistent fertig dokumentiert.

Ein Projekt soll mehr sein und neben der Dokumentation auch zeigen, dass ihr eigenverantwortlich planen und entwerfen könnte. Ein Exchange Migrationsprojekt von Anfang an ist aber etwas, was gestandene Exchange Systemingenieure auch nicht in einer Woche hinzimmern. Dazu sind einige Entscheidungen und Planungen zu tief greifend, dass es teilweise schon in den Bereich der Unternehmensberatung hinein führt. Und hierbei könnte ihr nur scheitern.

Ein Projekt, das als Ziel die Installation eines Exchange Servers in einer Firma mit 150 Personen samt Internetanbindung und Outlookinstallation hat und nebenbei natürlich noch den Server beschreibt, bestellt und installiert und natürlich am besten noch den Elektriker mit der Netzwerkinstallation beauftragt, und das Active Directory plant ist ein umfang, der Wochen dauert und viele Personentage bedeutet. Wenn Ihr so ein Projekt versucht, dann kann ich euch nur einen Prüfer wünschen, der euch frühzeitig den Kopf zurecht rückt und ihr alleine ein besser geeignetes Projekt wählt. Was hilft euch ein Projekt, bei dem ihr alle Schritte nur anreißen könnt ?

Nichts!, denn der Prüfer kann darin keine besondere Leistung erkennen und die Bewertung kann nicht gut sein. Und wenn Ihr es tatsächlich schaffen solltet, dann wird er euch den Stundenaufwand nicht abnehmen. Zudem gibt es hierbei so viele Fragen, die der Prüfer bei der mündlichen Besprechung stellen kann, dass ihr euch kaum noch herausreden könnt. Also besser einen kleinen Themenbereich richtig bearbeiten.

Projekte im Umfeld von Exchange

Nun ja da ich euch ja nun abgeraten habe, eine "Exchange 2000 Installation" als Projekt durchzuführen, möchte ich euch aber jede Menge Alternativen aufzeigen, wie ihr vielleicht rund um Exchange ein Projekt finden könnte. Denkt immer dran: 35 Stunden sind sehr kurz und besser einen kleinen Teil richtig zu Ende machen, als ein großes Projekt immer nur halb anfangen.

Die Planung eines Active Directory, die Migration der Benutzerdaten, die Installation eines ADC etc. ist viel zu umfangreich und dauert auf jeden Fall länger als euer Projektzeitraum. Also geht einfach davon aus, dass ihr bereits einen Exchange 200 Server und die darunter liegende Infrastruktur habt und sucht euch eine kleine Teilmenge, um Exchange noch schlagkräftiger zu machen. Hier einige Beispiele, welche Themen bei geeigneter Ausstattung durchaus ein Projekt füllen können.

Es ist natürlich etwas von eurem Ausbildungsbetrieb abhängig, wie "groß" die einzelnen Stücke ausfallen. Aber bedenkt einfach alles "drum herum". Die Arbeit und Themen werden euch nicht ausgehen.

Virenschutz für die Internetübertragung

Viren sind eine Seuche und belasten alle Firmen und Mitarbeiter gleichermaßen. Ich habe auf der FAQ-Seite hierzu schon einiges geschrieben, was aber noch lange nicht alles ist. Deine Leistung besteht z.B. darin, das Gefährdungspotential der Firma zu analysieren und passend dazu die geeigneten Produkte (Leistung und Preis) zu ermitteln und zu installieren. Nicht immer sind alle Produkte notwendig, sondern eine sinnvolle preiswerte Zusammenstellung sollte den Kunden zufrieden stellen. Hierbei gilt es besonders auch auf das Management, die Alarmierung und Aktualisierung der Virenpattern einzugehen.

Mit Exchange kommen hier Programme zum Einsatz, die sich in den Nachrichtenverkehr zum Internet einklemmen (SMTP) oder auf der Exchange Datenbank arbeiten. Was sind die Vor und Nachteile ?, Warum wurden welche Programme ausgewählt.

Vergiss aber nicht die Schulung der Anwender, damit Sie die Fehlermeldungen auch zu interpretieren wissen

Anbindung eines Exchange Servers an das Internet

Sicher das aktuellste Thema ist die Anbindung des Exchange Servers an das Internet. Natürlich gilt es hier einen geeigneten Provider zu finden, der die entsprechende Leitung und Leistung bereitstellt. Fragen wie DNS, MX-Record und Relay wollen hier erläutert und geklärt werden. Aber auch im RouterUmfeld kann man sich hier mit DNS-Relay, Forwarder, Dynamisches Dialup mit Rückruf beschäftigen.

Dann bleibt die immer wieder aktuelle Frage POP3 abholen oder SMTP und die Bewertung der Alternativen und warum du einen bestimmten Weg gehst.

Auch die Anwender sollten Bescheid wisse, welche Gefahren das Internet so mit sich bringt, wie ihre Mailadresse ist und wie sie Mails senden und empfangen. Adressbücher sind nett, aber wollen erklärt sein.

Auch der Administrator braucht ein kleines Handbuch, damit er weiß, wie er die Mailadressen von Benutzern pflegt.  Ihr seht, auch dieses Projekt kann man problemlos erweitern, wenn ihr glaubt zu schnell fertig zu sein.

Korrekte Sicherung von Exchange

Was glaubt ihr, wie wenig Exchange Server "richtig" gesichert werden. Ich hab zwar hierzu schon einiges geschrieben, aber das ist wie immer sehr allgemein. Euere Aufgabe wäre z.B. für einen bestehenden Server ein passendes Backup Produkt und Bandlaufwerk auszuwählen. Hierbei gilt es Preise, Leistung, Lizenzierung zu vergleichen. Hier geht viel Zeit in Installation und Backup und Restoretests. Natürlich müsst ihr dann beschreiben, was ihr warum getestet habt und zu welchen Ergebnissen ihr gekommen seit.

Und am Ende sollte ein Betriebshandbuch für den Administrator bzw. Betreuer stehen, damit er weiß, wie er die ordnungsgemäße Funktion prüfen kann, welche Bänder er wann einzulegen hat (Rotation !!) und wie er im Falle eines Falles eine Wiederherstellung durchzuführen hat.

Welche Bänder braucht er, welche CDs und Disketten und was kann er überhaupt wiederherstellen. Welche Daten sind verloren ? Was ist mit einer langfristigen Sicherung. Es gibt Firmen, die müssen jeden Monat oder jedes Jahr ein Band bei der Bank deponieren. Gibt es Vorschriften hierzu ?

Automatische Installation von Outlook mit Profilerzeugung

Ein Exchange Server ist nichts ohne einen Client. Natürlich kann nun jeder Anwender eine CD einlegen und Outlook installieren. Das Ergebnis sind hundert unterschiedliche Installation. Wisst ihr den unterschied zwischen einer "Internetinstallation" und einer "Corporate Installation" ?

Wäre es nicht besser, zentral eine Installationsquelle entsprechend vorzubereiten, damit alle System gleich installiert sind und der Anwender gar nichts falsch machen kann ?. Vielleicht eine Verteilung über Gruppenrichtlinien ?

Outlook auf dem Client funktioniert aber erst mit einem entsprechend angepassten Profil. Das ist aber je Benutzer individuell. Schon mal was von "Roaming Profiles" gehört oder wie stellt der Administrator sicher, dass der Anwender immer Arbeiten kann, auch wenn er einen neuen PC bekommt oder wo anders gerade mal schnell Mails lesen will ?.

Anwender sind nicht dumm, aber für jedes Werkzeug gibt es eine Anleitung. Daher braucht auch ein neuer Outlook Anwender eine Anleitung und eine Schulung. Die muss nicht nur geschrieben oder geplant werden, sondern wichtig hierbei ist auch eine Analyse der Anforderungen der Firma an Outlook. Sollen Kontakte in gemeinsamen Ordnern genutzt werden oder nicht ?. Wie sieht es mit Stellvertretern aus und mit Regeln ?

Auch hier ist kein Ende abzusehen, also definiert, was ihr machen wollt und könnte und macht das richtig.

Migration von einem anderen Mailsystem

Auch wenn die Migration von Exchange 5.5. nach Exchange 2000 wirklich nicht einfach ist, so möchte ich die Migration als Projekt nicht ganz ausschließen. Wenn euer Exchange 5.5. Server de einzige ist und vielleicht 10-20 Benutzer enthält, dann kann man das wagen.

Besser ist aber eine Migration von einem anderen System. Stellt euch vor die Firma hat nun einen ganz neuen Exchange 2000 Server bekommen. Und Outlook wird auf den Clients installiert. Wie bekomme ich aber die Nachrichten von dem alten System (Netscape, MS-Mail, Pegasus Mail etc.) auf mein neues System ?. Wenn ihr also hierfür eine praktische Anwendung habt und einer eurer Kunden ein "Altsystem" hat und eine schnelle Migration ohne Parallelbetrieb der beiden Systeme plant, dann kann das auch ein Projekt für euch sein. Aber seht euch genau vor, denn wenn man ein altes System ablöst, dann muss man alles auf das neue System ausrichten.

Das gilt für die Internet Anbindung ebenso wie für die Clients, die Datenübernahme, die Schulung, die Datensicherung und den Virenschutz und vieles mehr. Daher genau überlegen, ob ihr das tun wollt

Sicherer Zugriff auf Exchange per OWA aus dem Internet

Wenn unter euch jemand ist, der gerne im Internet unterwegs ist, der mit Zertifikaten, Proxy, TCP/IP Port und SSL etwas anfangen kann, dann wäre die Sichere Anbindung von Clients über das Internet ein denkbares Projekt. Exchange 2000 erlaubt den Zugriff per POP3, IMAP4 und HTTP. All diese Protokolle haben den Nachteil, dass Sie "unverschlüsselt" sind und Kennworte im Klartext übertragen werden.

Ein Projekt hierzu könnte sich mit der Sicherung dieser Übertragungen per SSL beschäftigen. Neben der Abwägung der Kosten und Nutzen und der zusätzlichen Kapazität und der Aufwand für die Konfiguration auf dem Server und beim Anwender stellt sich hier auch die Frage der Zertifikatsstelle und die Kosten. Was ist eine Stammzertifikatsstelle. Woher bekomme ich ein Webserverzertifikat und wie wird dieses installiert. Siehe auch ISA-Server und SSL, CA installieren und andere. Reicht dies noch nicht, dann wäre die Frage, wie eine Firewall zu konfigurieren ist, damit die neuen Ports und Protokolle diese passieren können.

Der Projektantrag

Das sind alles nur Ideen und Ansätze und keinesfalls ausformulierte und fertige Projektanträge. Die Definition des Projektantrags und des umfangs müsst ihr mit eurem Betreuer abstimmen und letztlich auch selbst durchführen.

Die Prüfer der IHK, die ich kenne, geben sich sehr viel Mühe bei der Beurteilung der Anträge und lehnen nicht leichtfertig einen Antrag als ungeignet ab. Ich habe schon einige Anträge gesehen, bei denen ich mit gefragt habe, ob der Betreuer gelesen und verstanden hat, was der Prüfling da vor hat. So gab es Projekte, die komplette Netzwerke mit Servern für 150 Personen aufbauen wollten.

Insofern wünsche ich euch viel Erfolg und ein glückliches Händchen bei der Auswahl eures Projekts. Ich müsst selbst lernen, was ihr euch zutraut und was ihr vollbringen könnt. Auch dies ist eine "Lehre" bei der Ausbildung, denn wenn später im Beruf ihr eigenverantwortlich ein Projekt durchführt, dann ist ein Fehler sehr teuer und kann im schlimmsten Fall die gesamte Firma zu Grund richten. Die Projektarbeit ist insofern eine praktische Übung, die ihr aber so behandeln solltet, als wäre es euer erster Kunde. Und Überschätzung der eigenen Leistung lässt sich nie vertuschen. Toi Toi Toi.

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