Adressbuchprovider für MAPI

Beachten Sie auch die Seite Kontakte und andere Adressbuchprovider

Adressbuchprovider sind ein wichtiger Aspekt einer funktionierenden MAPI-Konfiguration. Diese Komponente bietet dem Anwender ein oder mehrere Adressbücher mit möglichen Empfängern an. Sicher kann ein Anwender heute auch SMTP-Adressen direkt eingeben, aber mittelfristig ist die Auswahl von Adressen aus einem Adressbuch oder die Eingabe von Teilnamen und die Auflösung von Exchange und Outlook nicht nur bequemer, sondern verhindert auch Falschadressierungen.

Outlook unterstützt mehrere Adressbuchdienste. Hier ein Auszug aus meiner Konfiguration:

Outlook Adressbuchdienst

Ich nutze eigentlich nur das Outlook Adressbuch, welches mir die verschiedenen Kontaktordner in meinem Postfach und einigen öffentlichen Ordner zur Verfügung stellt. Eher untypisch dürfte das Microsoft CRM Adressbuch sein. Aber es ist ein gutes Beispiel, dass auch andere Quellen durchaus als Adressbuch für Outlook dienen können.

Von Hause aus bringt Outlook 2007 das LDAP-Adressbuch mit, welches die meisten Verzeichnisdienste abrufen kann. Beim Einsatz mit Exchange sollten Sie aber auf die Exchange Anbindung vertrauen, welche auch die Adressliste einfach zur Verfügung stellt, obwohl dieser Eintrag nicht als eigenständiger Adressbuchdienst mehr auftaucht.

Add Adressbuch

Nach der Auswahl des LDAP-Adressbuchdienstes sind natürlich weitere Details für den Zugriff erforderlich. Der Servername ist auf jeden Fall erforderlich und ein guter LDAP-Server liefert seine Daten auch erst nach einer Anmeldung aus.

Alles in allem natürlich viel unbequemer als die Exchange Adressbücher. Aber oft ist dies eine einfache Möglichkeit, andere Verzeichnisdienste auf dem Client einzubinden, wenn Sie keinen Import der fremden Adressdaten in das Active Directory (Kontakte) oder in einen Kontaktordner (CDO/MAPI) realisieren wollen.

Zeitverzug bei der Anzeige von Exchange Adressdaten

Folgende Hinweise sollten Sie beachten, wenn Sie AD-Felder mit Exchange ändern: Änderungen werden auf dem Client nicht immer sofort sichtbar, was mehrere Gründe hat.

  1. Zeitverzug: Replikation im DC zu anderen DC
    Betreiben Sie mehrere DCs, kann es im gleichen Standort einige Minuten über über WAN gar Stunden dauern, bis eine Änderung vor Ort eingetragen wird. Mit REPLMON können Sie dies manuell forcieren. Gerade wer viele Objekte ändert, muss wissen, dass das AD die Replikation hier drosselt, d.h. nach 1000 Änderungen eine Pause einlegt.
  2. Zeitverzug: Der MSExchangeSA hat eine Cache (DSProxyCache)
    Der Exchange Server "puffert" Antworten auf LDAP-Anfragen selbst in einem Cache um den DC und das LAN zu entlasten. Je nach Einstellung kann der Cache bis zu 2h dauern. Sie merken das z.B. auch bei Änderungen an Postfachrechten, die erst verspätet greifen. Bei Exchange 2003 hilft das Programm DSCFLUSH.EXE (Exchange ResKit), damit der Cache geleert wird. Alternativ hilft es immer die Dienst (Z:B. MSExchangeSA) durchzustarten
  3. OAB Generierung
    Outlook im Cached Mode nutzt eine offline Kopie des Adressbuchs. Dieses Adressbuch aktualisieren die meisten Exchange Server nur einmal Nachts gegen 05:00. Sie können diese Prozess manuell anstoßen
  4. OAB-Verteilung
    Das Offline Adressbuch wird in der Regel auf einem Server erstellt und an die anderen Server dann verteilt. Bei Exchange 2000/2003 erfolgt dies über öffentliche Ordner Replikation, welche per Default nur alle 15Min startet. Hier ist warten angesagt.
    Bei Exchange 2007/2010 kann das OAB auch per Webservice erreichbar gemacht werden. Die Replikation hier startet in der Regel nur einmal alle 6h !. Hier können aber die Replikationsdienste auf den CAS-Servern durchgestartet werden. Bei Exchange 2010 gibt es das Commandlet "Update-FileDistributionService"
  5. Outlook Cached muss das neue OAB erst runterladen
    Zuletzt muss der Client das bereit gestellte Adressbuch herunterlade. Das macht Outlook auch nur einmal alle 24h. Anwender können den Download aber manuell starten.

Wenn Sie eine Änderung daher "schnell" umsetzen wollen, dann arbeiten Sie die Schritte von oben nach unten ab aber überprüfen Sie den Abschluss einer Aktion, ehe Sie den nächten Schritt starten.

Weitere Links